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Sportler des Jahres:: Weite Sprünge und große Ziele

Sportler des Jahres:

Weite Sprünge und große Ziele

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    Der Meister und sein Schützling: Charles Friedek (rechts) war ein Weltklasse-Dreispringer, jetzt ist er Bundestrainer und hält große Stücke auf Dimitri Antonov jun. Der Bad Kissinger ist Sportler des Jahres bei der Wahl der Main-Post-Leser geworden und hat auch in den nächsten Jahren große Ziele.
    Der Meister und sein Schützling: Charles Friedek (rechts) war ein Weltklasse-Dreispringer, jetzt ist er Bundestrainer und hält große Stücke auf Dimitri Antonov jun. Der Bad Kissinger ist Sportler des Jahres bei der Wahl der Main-Post-Leser geworden und hat auch in den nächsten Jahren große Ziele. Foto: Foto: KIEFNER

    Er ist süddeutscher Meister der U18 im Dreisprung und hat mit 14,43 Metern den 32 Jahre alten Rekord von Ullrich Wede geknackt. Bei der bayerischen Leichtathletik-Hallenmeisterschaft lief er bei den 60 Metern in 6,53 Sekunden auf Platz eins. Dimitri Antonov jun. gehört zum Nationalkader der Dreispringer und Bundestrainer Charles Friedek sagt ihm eine „große sportliche Zukunft“ voraus. Nun ist der 16-Jährige von den Lesern der Main-Post und der Rhön- u. Saalepost auch zum Sportler des Jahres in der Region Rhön-Saale gewählt worden.

    „Ich bin immer noch überwältigt, es ist einfach ungewöhnlich schön“, sagt der Realschüler über diese Wahl. Vor zwei Jahren war er noch auf dem dritten Platz gelandet, im vorigen Jahr auf dem zweiten, und jetzt eben Platz eins. „Das fühlt sich total gut an, und es zeigt mir auch, dass die Leute meine sportlichen Erfolge nicht nur registrieren, sondern sich auch für sie interessieren“, so der 16-Jährige.

    Zur Leichtathletik kam er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ivane über die Eltern, die selber Leistungssport betrieben haben. Aus Spaß liefen und sprangen Ivane und Dimitri jun. bei verschiedenen Wettbewerben mit und landeten immer vorn. Ansporn genug, um aus den zunächst sporadischen Wettbewerben mehr zu machen. Im Jahr 2005 übernahm Dimitri sen., der Vater, als ausgebildeter Trainer für Jugend und Schüler A das Training, auch für Dimitri jun. Schnell kristallisierte sich die hohe Geschwindigkeit des Sohnes heraus, ein sehr wichtiges Element im Dreisprung. „Den Weitsprung und das Laufen mache ich nebenbei“, sagt Dimitri jun., „der Dreisprung ist meine Schokoladenseite“, und mit aktuell 15,48 Metern steht er weltweit auf dem fünften Platz der U18. Ganz aufgeben wird er den Weitsprung und das Laufen nicht, im Gegenteil.

    Vor allem das Laufen ist ein sehr gutes Training für den Dreisprung, sagt Bundestrainer Charles Friedek, der im Gespräch über seinen Schützling sofort ins Schwärmen kommt. „Es ist beeindruckend, dass er die seit langem bestehende A-Schüler-Bestleistung geknackt hat, und er hat mit einer beeindruckenden Leistungsstärke auf sich aufmerksam gemacht“, sagt er, „er hat das Potenzial, sich in den nächsten Jahren noch weiter zu entwickeln.“

    Im deutschen Dreisprung kranke es etwas an der Anlaufgeschwindigkeit der Dreispringer, und die bringe Dimitri mit, sagt Friedek. „Er läuft pro Sekunde 10,25 Meter, und das ist eine enorme Geschwindigkeit.“ Allerdings, schränkte Friedek ein, werde Dimitri jun. auch gelegentlich mal das „Opfer seiner Anlaufgeschwindigkeit“. Zwar sei das hohe Tempo ein Indiz dafür, dass der junge Sportler bald schon die 16-Meter-Marke knacken könne. „Doch bei diesen 10,25 Metern pro Sekunde ergeben sich im Bewegungsablauf manchmal kleine technische Probleme, und dann wird es kein sauberer und guter Sprung.“ Um dieses Dilemma weiß auch Dimitri jun. selbst, „da werde ich noch ein wenig trainieren müssen.“

    Das macht er momentan sechs Mal die Woche, außer sonntags. Da könnte dem Realschüler mal die Zeit zum Ausschlafen bleiben, wenn gerade mal keine Trainingseinheit in der Sportschule Oberhaching oder ein Wettbewerb auf dem Kalender steht. Auch die schulischen Leistungen von Dimitri jun. stehen dem Sport nicht entgegen, was besonders seinen Trainer und Vater Dimitri sen. freut. „Es gab zwar im vorigen Jahr einige Probleme, aber die sind mittlerweile bewältigt“, sagt der Vater. Somit steht dem intensiven Training für das nächste, höhere Ziel nicht mehr im Weg: Zum einen die deutsche Meisterschaft mit dem Ziel, die magischen 16 Meter zu springen, und dann natürlich die U 18-Weltmeisterschaft im Juli in Donezk in der Ukraine, für die er bereits qualifiziert ist. „Mein Sohn will bei der WM unbedingt ins Finale kommen, ich will dass er es will, das Training läuft gut, es läuft einfach alles gut, und er schafft es auch“, so Dimitri sen. zuversichtlich. Ob es für einen Medaillenplatz für Dimitri jun. reicht, wird sich vom 10. bis 14. Juli zeigen. Allerdings ist der Sohn optimistisch, dass er es tatsächlich ins Finale schafft. Und diese Möglichkeit stuft er als realistisch ein, „wenn ich mir die Sprungweiten der Weltbestenliste meiner Altersklasse anschaue, dann müsste ich es bis ins Finale schaffen“.

    Schulisch steht für Dimitri jun. bald die Mittlere Reife an der Realschule an, danach würde er gern zur FOS/BOS nach Schweinfurt gehen, „und ich will auch noch das Abitur machen“, sagt er. Einen konkreten Berufswunsch hat er noch nicht, er schwankt zwischen zwei Möglichkeiten: Entweder geht er zur Polizei oder zur Bundeswehr, „das kommt auf die Noten an. Vielleicht werde ich auch studieren. Aber was, darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken.“

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