Nein, von einem gelungenen Start in die Frühjahrsrunde lässt sich beim TSV Aubstadt wirklich nicht sprechen. Heimniederlagen gegen Schwaben Augsburg und die SpVgg Ansbach sowie ein torloses Remis bei Wacker Burghausen – die Mannschaft von Trainer Julian Grell tritt in der Fußball-Regionalliga Bayern allenfalls auf der Stelle.
An diesem Samstag (Anpfiff: 14 Uhr) geht es für den TSV Aubstadt mit dem Spiel beim 1. FC Nürnberg II weiter. Es ist das Treffen des Dreizehnten Nürnberg (27 Punkte) mit dem Zehnten Aubstadt (29). Allein an der tabellarischen Konstellation lässt sich erahnen, wie wichtig die Partie für Aubstadt ist. Fragen und Antworten rund um den Auftritt der Aubstädter am Valznerweiher.
1. Wie gefährlich ist die Situation für den TSV Aubstadt?
Fünf Punkte Vorsprung hat der TSV Aubstadt auf Relegationsrang 15, auf dem die DJK Vilzing steht. An sich lässt sich aus dem Abstand wenig Besorgniserregendes herauslesen. Wäre da nicht der Umstand, dass Vilzing zwei Partien weniger als Aubstadt absolviert und nach der Winterpause vier Zähler aus zwei Partien geholt hat. Auf Platz 14 und Viktoria Aschaffenburg beträgt der Vorsprung Aubstadts nur drei Zähler.

Trainer Julian Grell richtet freilich seinen Blick weniger auf das Klassement als auf die kommende Partie: "Für uns geht es um das Spiel in Nürnberg." Obendrein zieht er Zuversicht aus der Vergangenheit: "Ja, wir haben uns selbst in diese Situation gebracht. Aber wir haben Ähnliches schon durchlebt und gezeigt, dass wir uns aus solchen Tiefs herauskämpfen können."
2. Was hat zuletzt gefehlt, um Siege einzufahren?
Jeweils drei Gegentore in den Heimspielen gegen Augsburg und Ansbach zeigen deutlich, wo in diesen beiden Partien die Schwachpunkte lagen. Wobei es im Fußball zu den Binsen gehört, dass für das Verteidigen alle Teile einer Mannschaft verantwortlich sind. "Wir können in allen Bereichen zulegen", sagt denn auch Grell.
Die Enttäuschung über den schwachen Start sei deshalb so groß, räumt Grell ein, "weil wir uns schon weiter geglaubt haben". Und: "Wir haben vielleicht unseren Fokus auf andere Sachen gelegt und dadurch unsere Beständigkeit etwas ins Wanken gebracht." Im Klartext: Das Tagesgeschäft war in den Überlegungen nicht immer an erster Stelle gestanden, der Blick eher auf dem Entwicklungsprozess gelegen.
3. Wie hat die Mannschaft die Niederlage gegen Ansbach aufgearbeitet?
Es seien gute Gespräche gewesen, die Trainerteam und Mannschaftsrat unter der Woche geführt haben, berichtet Grell. "Die Spieler haben eine tolle Reaktion gezeigt, waren selbstkritisch. Wie auch wir Trainer." Gegenseitig habe man sich versichert, Fehler gemacht zu haben. Gleichwohl sagt Grell, dass nach drei sieglosen Spielen Änderungen geboten sind: "Alleine schon deshalb, um die Sinne zu schärfen." Es sei an der Zeit für eine geänderte Herangehensweise.
4. Was muss sich im Spiel in Nürnberg ändern?
Gegen eine spielstarke Mannschaft wie den 1. FC Nürnberg II mit ihren fußballerisch bestens ausgebildeten Spielern ist die Wahl der Mittel entscheidend: "Wir müssen ein anderes Zweikampfverhalten an den Tag legen als zuletzt", sagt Grell. Und klar, es werde auch personelle Änderungen geben. Welche genau, das wollte er noch nicht sagen.
Wichtig ist ihm in diesem Zusammenhang etwas anderes: Aus den Änderungen ließen sich keine Rückschlüsse ziehen, dass die, die draußen bleiben, verantwortlich für die jüngsten Ergebnisse seien, betont Grell: "Manchmal nimmt man einen Spieler auch einmal raus, um ihn zu schützen. Und ihm die Möglichkeit zu geben, gestärkt zurückzukommen."