Handball (ba)
Dritte Liga Ost SG Bruchköbel – HSC Bad Neustadt 22:30 (12:14)
Es geht also doch am Sonntagnachmittag. Diese Anwurfzeit hat für den HSC Bad Neustadt nach dem 30:22-(14:12)-Erfolg bei der SG Bruchköbel ihren Schrecken vorerst verloren. Der Sieg war vor allem aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit absolut verdient.
HSC-Coach Margots Valkovskis hatte seine Schützlinge auf diese Partie gegen den weitgehend unbekannten Gegner akribisch vorbereitet. Um den Bio-Rhythmus der Spieler auf das Nachmittagsspiel zu trimmen, war am Tag zuvor ein Nachmittagstraining angesetzt. Der Kniff machte sich bezahlt, denn die Rot-Weißen waren vom Anpfiff weg hellwach und gingen durch Gary Hines auch mit dem ersten Angriff in Führung. Nach dem Ausgleich zum 1:1 verwandelte Jan Wicklein, der diesmal wesentlich besser ins Offensivspiel der Gäste einbezogen wurde und alle dem HSC zugesprochenen Siebenmeter sicher im Tor unterbrachte, einen Strafwurf zum Zwischenstand von 1:2. Die Schiedsrichter vom Mittelrhein verbannten schon nach drei Minuten Hines auf die Strafbank, die Überzahl nutzten Maximilian Kraushaar und Michael Nath per Siebenmeter zur ersten Führung des Aufsteigers.
Biegers Doppelpack
Das Geschehen wogte in den nächsten Minuten bei wechselnder Führung hin und her, dabei hielt HSC-Neuzugang Martin Bieger seine Farben mit einem Doppelpack im Spiel. Die nächsten beiden Treffer der Valkovskis-Truppe erzielte mit Maximilian Kalliske, der früh am gegnerischen Kreis zum Einsatz kam, ein weiterer Neuer. Beim Stand von 10:10 verpasste Bruchköbels Routinier Sergej Zutic die dicke Chance, die Hubbert-Schützlinge wieder in Führung zu bringen, er scheiterte bei einem Siebenmeter am eingewechselten Felix Schmidl. Der entwickelt sich immer mehr zum Siebenmetertöter, denn im Laufe der Partie kochte er bei noch spannendem Spielstand zweimal Michael Nath bei dergleichen Übung ab. Treffer von Hines und Pal, der auf die Rückraumposition rückte, weil Leskovec noch vor Ende der ersten Halbzeit seine zweite Zeitstrafe aufgebrummt bekam – „das Risiko einer frühen Disqualifikation wollte ich nicht eingehen“, so Valkovskis –, ließen die mitgereisten Fans auf den ersten Auswärtssieg der Saison hoffen. „Dass wir trotz vieler Unterzahlsituationen mit Führung in die Kabine gingen, war nur einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu verdanken“, fand HSC-Coach Valkovskis.
Die Hoffnung auf zwei Punkte schien auch seine Spieler zu motivieren, sie warfen in den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff durch Kalliske und Timo Riesenberger den ersten Vier-Tore-Vorsprung heraus. Dieser schmolz zwar etwas, weil der HSC wiederholt in Unterzahl geriet. Als Hines dennoch zum 18:15 für Bad Neustadt traf, lagen bei den Hessen die Nerven blank. Eine Zeitstrafe für den Ex-Hüttenberger Maximilian Kraushaar, der mit der aggressiven Verteidigung des HSC wenig zurechtkam, bestraften Wicklein (2), Schmitt und Filip Milutinovic mit Treffern zum vorentscheidenden 17:24-Zwischenstand. Spätestens ab diesem Zeitpunkt verloren die Gastgeber den Glauben an einen Punktgewinn und der HSC war auf Kurs.
Bruchköbel: Sulzbach, Bätz – Hoffmann 4, Wolff 4, Nath 5/3, Nuez Ramos 2/2, Vuko, Zutic 1, Ulshöfer 3, Kraushaar 1, Dietrich 1, Pjanic, Bätz, Woiwod 1. Bad Neustadt: Weber, Schmidl – Schmitt 2, Wolf, Hines 4, Riesenberger 4, Bieger 3, Pal 1, Kalliske 3, Wicklein 9/3, Milutinovic 2, Gerr 1, Leskovec 1. Siebenmeter: 8/5:3/3. Zeitstrafen: 6:14 Minuten. Schiedsrichter: Cesnik/Korad (Gelpetal). Zuschauer: 450 Spielfilm: 3:3 (10.), 9:8 (20.), 12:14 (30.) – 15:17 (40.), 17:23 (50.), 22:30 (60.).