Beim HVB-Citylauf in Aschaffenburg treffen sich nicht nur internationale Eliteläufer, um sich auf der 7,9-Kilometer-Strecke um die Preisgelder von bis zu 750 Euro für den Sieger zu messen. Auch viele schnelle unterfränkische Läufer rennen durch die Straßen. Für sie geht es in einer Sonderwertung um Preisgelder bis zu 400 Euro für den ersten und immerhin noch 25 Euro für den zehnten Rang. Voraussetzung für diese Wertung ist ein Startpass bei einem unterfränkischen Verein.
Die Athleten des SC Ostheim sind jedes Jahr dort am Start, um sich mit den besten Läufern des Bezirks zu messen. In diesem Jahr auch die gebürtige Ostheimerin Katharina Topitsch, die sich spontan für einen Start in Aschaffenburg entschieden hatte. Die schnelle Rhönerin zeigte im Trikot des SC Ostheim ein überragendes Rennen und beendete es als fünftschnellste Unterfränkin vor deutlich höher eingeschätzten Konkurrentinnen. Ein Problem gab es dennoch für die 22-jährige: Seit 2015 ist die Ostheimerin auch Mitglied des Hamburger Sport-Vereins, da sie in der Hansestadt studiert. Sie nahm ihren Startpass mit zum HSV, um an Meisterschaften im Norden teilnehmen zu können.
Startpass nicht in Ostheim
Da sie nicht selbst die Meldung für den Lauf in Aschaffenburg vorgenommen hatte, wusste sie bis kurz vor dem Start – als Veranstalter Günter Guderley den Zuschauern an der Strecke die Regularien erklärte – nicht, dass sie für die Unterfrankenwertung nicht in Frage kommen würde. Auch Guderley war das nicht klar, er war davon ausgegangen, dass Topitsch ihren Startpass beim SCO hat und der Ostheimerin als Fünfte 150 Euro und damit ein selten hohes Preisgeld zustehen würde. Doch Katharina Topitsch zeigte bereits wenige Minuten nach Zieleinlauf sportliche Fairness, ging direkt auf Guderley zu, um die Situation um ihren Pass richtigzustellen. „Ich hätte das Geld nicht unrechtmäßig bekommen und damit einer anderen Läuferin den Platz in den Top Ten nehmen wollen“, begründet Topitsch ihr Handeln.
Guter Geist
„Klar bin ich im Herzen Ostheimerin, aber die Regelung ist hier nun mal so und das muss dann auch seine Richtigkeit in der Wertung haben.“ „Wenn es einen Fairness-Preis im Straßenlauf gäbe, dann hätte ihn Katharina verdient. Tausend Dank für dieses Fairplay den anderen Unterfränkinnen gegenüber“, kommentierte Organisator Günter Guderley das vorbildliche Verhalten von Topitsch: „Das zeigt auch, welch guter Geist im Team des SC Ostheim herrscht.“
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