(hlit) 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen – das sind die Langdistanzen der Ironman-Europameisterschaft. Dieser härtesten Prüfung im Triathlonsport stellten sich auch vier Rhöner Ausdauersportler in Frankfurt/Main. Dort waren neben den Profis noch 2300 Triathleten am Start, die auch auf die Qualifikation zum Ironman auf Hawaii hofften. Es siegte Timo Bracht nach 7:59,15 Stunden und wurde mit neuem Streckenrekord Europameister. Michael Hippeli verpasste das Hawaii-Ticket nur um knapp zwei Minuten.
Tobias Schellenberger (TSV Ostheim/Rhön) und Tobias Wegner (TSV Rannungen) starteten erstmals auf der Langdistanz. Sven Ansorg (TSV Unterelsbach) und Michael Hippeli (TSV Hausen/Rhön) wollten ihre Bestzeiten verbessern. Morgens um 6.45 Uhr ging es im über 24 Grad Celsius warmen Langener Waldsee los. Sven Ansorg glänzte mit seiner Schwimmstärke: Er kam nach 51 Minuten als Erster seiner Altersklasse aus dem Wasser. Michael Hippeli benötigte 55 Minuten, Tobias Schellenberger 57 Minuten. Fast doppelt so lange brauchte Wegener. „Ich war total überhitzt, mein Puls war weit über 180“, sagte er ob der Zeit von 1:44 Stunden.
Ansorg kämpft mit drei Pannen
Anschließend ging es auf die Radstrecke. Hier konnte Michael Hippeli seine Stärke ausspielen. Mit einem Schnitt von 36 km/h und einer Fahrzeit von rund fünf Stunden für die 180 km war er der Spitze der Amateure auf den Fersen. Auch Tobias Schellenberger (5:17 Stunden) und Tobias Wegener (6:31 Stunden) schluzgen sich achtbar. Weniger Glück beim Radfahren hatte Sven Ansorg. Der erfahrene Triathlet hatte gleich mit drei Reifenpannen zu kämpfen. Deshalb musste er die letzten Kilometer nach Frankfurt in Strümpfen und zu Fuß gehen: „Ich hatte schon vor dem Wechsel in die Laufschuhe Blutblasen an den Füßen.“
Am Mainkai angekommen starteten alle vier Rhöner zum abschließenden Marathonlauf. Bei über 30 Grad und schwülem Wetter kämpften sich aber alle ins ersehnte Ziel am Römerberg. Als erster der vier Rhöner finishte Michael Hippeli nach 9:34,40 Stunden und neuer persönlicher Bestzeit. Er erreichte in seiner Altersklasse M 30 Platz 22. „Die Mühe hat sich gelohnt. Ich habe seit November teilweise mehr als 30 Stunden pro Woche auf diesen Tag hin trainiert und mit einer professionellen Trainerin zusammen gearbeitet. Ich bin überglücklich – auch wenn ich die Qualifikation für Hawaii um zwei Minuten verfehlt habe. Das war ein richtig geiles Rennen“, schwankte er zwischen Freude und Enttäuschung.
Eine knappe halbe Stunde später erreichte Tobias Schellenberger nach 9:59,43 Stunden und 57. der M 30 das Ziel und bilanzierte: „Ich habe mein Ziel erreicht, unter zehn Stunden zu bleiben. Das war ein super Wettkampf und mit Sicherheit nicht meine letzte Langdistanz“. Sven Ansorg belegte Platz 300 in der M 35. Er benötigte 12:02,51 Stunden. Tobias Wegener musste sich recht plagen. Nach 13:46,47 Stunden erreichte er erschöpft, aber glücklich, als echter „Eisenmann“ den roten Teppich vor dem Frankfurter Rathaus.