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Fußball: Regionalliga Bayern: "Hochrechnungen wären unseriös" - So gehen Julian Grell und der TSV Aubstadt in die letzten drei Spiele des Jahres

Fußball: Regionalliga Bayern

"Hochrechnungen wären unseriös" - So gehen Julian Grell und der TSV Aubstadt in die letzten drei Spiele des Jahres

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    Neuzugang Lukas Mrozek (links) hat seinen Einsatz in der Startformation des TSV Aubstadt in Bamberg als Verteidiger mit zwei Toren weidlich genutzt und harrt der Dinge vor dem Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen.
    Neuzugang Lukas Mrozek (links) hat seinen Einsatz in der Startformation des TSV Aubstadt in Bamberg als Verteidiger mit zwei Toren weidlich genutzt und harrt der Dinge vor dem Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen. Foto: Rudi Dümpert

    Dass der TSV Aubstadt nach dem 3:0-Sieg am vergangenen Samstag in Bamberg mit nunmehr 40 Punkten am zweiten Rückrunden-Spieltag den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Bayern vermutlich geschafft hat, konnte hinterher TSV-Trainer Julian Grell nur ein müdes Lächeln entlocken. "Wenn mir das nach dem drohenden Abstieg in der letzten Runde und der Razzia-Geschichte mitten in die Saisonplanung hinein im Juli angeboten worden wäre, dann hätte ich sofort unterschrieben. Wenn man sieht, wie wir jetzt als Dritter vier Punkte hinter dem Zweiten Vilzing dastehen, dann bin ich unheimlich stolz."

    An diesem Samstag haben die Grabfelder im Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen (Anpfiff: 14 Uhr) die nächste Chance, sich dort zu etablieren, wo man derzeit steht: im Spitzentrio der Regionalliga Bayern. Vor dieser vierten Saison in der vierthöchsten Spielklasse habe man mit einem solch positiven Saisonverlauf nicht rechnen können, "trotz einer kleinen Ergebnis-, nicht Leistungsdelle zwischendurch", verrät Grell.

    Wacker Burghausen steckt unerwartet im Tabellenkeller fest

    Zumal im Frühjahr der Klassenerhalt erst am drittletzten Spieltag gesichert werden konnte. Zudem deuteten die Neuzugänge, fast durchwegs aus der Verbands- und Landesliga, nicht unbedingt darauf hin, dass man in der Spielzeit 2023/24 zu einer Spitzenmannschaft reifen würde. An sechs Spieltagen war der TSV sogar Tabellenführer und nie schlechter als Vierter.

    Diese glänzende Ausgangsposition zu verteidigen, ist nun, da der Klassenerhalt so früh wie noch nie verdächtig sicher scheint, der selbst erteilte Auftrag der Mannschaft an sich selber. Die Gäste aus dem Landkreis Altötting, direkt an der Grenze zu Österreich gelegen, haben sich am vergangenen Spieltag mit dem 3:2-Sieg über den FV Illertissen etwas von den Abstiegsrelegationsplätzen gelöst, sind 13. mit 20 Punkten. "Wir sind da draußen wieder einmal 1000 Tode gestorben", befand ihr Trainer Robert Berg nach der Partie.

    "Letztendlich hat die Truppe aber eine brutale Moral gezeigt. Das macht uns Mut und Hoffnung für die kommenden Aufgaben." Andrija Bosnjak (2) und Jasper Maljojoki erzielten die Treffer. Bosnjak (7), Thomas Winklbauer (5) und Felix Bachschmid (4) zeichneten bisher mehrheitlich für Tore des Ex-Zweitbundesligisten verantwortlich.

    Die aktuelle Form und die direkte Bilanz sprechen für den TSV Aubstadt

    An diesem Punkt könnten die Unterschiede beider Teams und Vereine beginnen. Aubstadt hat mit Marco Nickel (6), Martin Thomann (6), Michael Dellinger (5) und Timo Pitter (5) weitere torgefährliche Spieler und insgesamt 13 Torschützen in seinen Reihen. Von der Mitgliederzahlen her trennen beide Vereine Welten. Wacker Burghausen, Partnerverein des Chemie-Konzerns, ist mit etwa 6000 Mitgliedern einer der größten deutschen Sportvereine außerhalb der Ballungszentren. In die Saison gegangen sind die Oberbayern als Geheimfavorit.

    Aubstadts Trainer Julian Grell ist optimistisch vor dem Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen.
    Aubstadts Trainer Julian Grell ist optimistisch vor dem Heimspiel gegen den SV Wacker Burghausen. Foto: Anand Anders

    Aber bereits beim Hinspiel am 4. August, dem dritten Spieltag, zeichnete sich die Gabelung der Wege ab. Da stellte Aubstadt mit dem hart erarbeiteten 1:0-Sieg die Weichen für die Saison, nahm der TSV-Express Fahrt auf, war Tabellenführer mit neun Punkten. Ein Vierteljahr vorher (21. April) hatte es daheim ebenfalls ein 1:0 für die Aubstädter auf dem Weg zum Klassenerhalt gegeben. Das goldene Tor erzielte damals Michael Dellinger per Elfmeter in der Nachspielzeit.

    Auch in der Direktbilanz liegen die Grabfelder vorne: Von den sechs Regionalliga-Treffen gewannen sie vier, verloren zwei. Burghausen hat auswärts aus zehn Spielen erst vier Punkte (9:20 Tore) geholt, Aubstadt in zehn Heimspielen neun Siege und ein Unentschieden (27:3 Tore). Seit dem 0:1 am 3. Oktober in Illertissen hat die Grell-Elf in den folgenden sechs Punktspielen fünf Siege und ein Unentschieden mit 16:1 Toren gesammelt. Die Latte, die letzten drei Spiele des Jahres (Burghausen, Türkgücü München, Würzburger Kickers) zu gewinnen, läge vielleicht etwas hoch, sie nicht zu verlieren entspräche dem Anspruch aller.

    Martin Thomann fehlt dem TSV Aubstadt weiterhin

    Julian Grell mag solche Hochrechnungen überhaupt nicht, sieht sie sogar unseriös und meint, "wir tun gut daran, unsere absolut positive Verfassung, wie wir sie auch in der Trainingswoche gesehen haben, am Samstag auf den Platz zu bringen und nur auf dieses Spiel zu schauen. Daraus wollen wir drei Punkte. Ob bis zur Winterpause neun oder sieben oder fünf Punkte für uns, darüber entscheiden in dieser Phase der Wille, die Form und das gewisse Mehr-Wollen als der Gegner. Ich bin aber guten Mutes, dass wir am Samstag bereit sind dazu."

    Burghausen sei laut Grell immer noch eine Mannschaft," die ganz andere Ziele hatte und jetzt in einer Situation ist, die so nicht zu erwarten war. Sie haben immer noch sehr viel Qualität." Fehlen werden dem TSV-Coach bei seiner Auswahl weiterhin Martin Thomann (Muskel) sowie Max Schebak und Nicolas Reinhart (jeweils Schambeinentzündung). "Alle anderen sind fit", sagt Grell.

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