Der Trainer des HSC Bad Neustadt, Florian Hauck, ist nicht zu beneiden. "Eigentlich hatte ich angesichts des Verletzungspechs in den letzten Wochen gedacht, dass es nicht schlimmer kommen könnte", sagt der Coach vor der Begegnung der Rotmilane (5./4:8) an diesem Samstag, 19.30 Uhr, in der Bürgermeister-Goebels-Halle gegen den TSV Friedberg (6./4:8).
"Aber es ist noch schlimmer gekommen." Hauck konnte beim Dienstagtraining nur drei gesunde Feldspieler begrüßen, der Rest des Kaders hatte sich entweder wegen Verletzung oder wegen Grippeerkrankung abgemeldet. Nach dem wichtigen Erfolg in Ismaning gilt es trotzdem für den HSC eine Siegesserie zu starten, die die Hoffnung auf den Klassenerhalt nährt. Diese Hoffnung hat das Team um Mannschaftskapitän Adrian Wöhler noch nicht aufgegeben, weswegen Hauck nach dem jüngsten Erfolg verkünden durfte: "Wir leben noch und wollen weiter in der Bayernliga leben".
HSC Bad Neustadt und die gemeinsame Vergangenheit mit Friedberg
Der Auswärtserfolg würde indes zur Makulatur werden, würde es nun schiefgehen. Mit dem TSV Friedberg verbindet die Gastgeber eine gemeinsame Vergangenheit. In früheren Jahren haben sie sich in der Bayernliga und vor allem in der 3. Liga duelliert. Es gab dabei immer spannende Auseinandersetzungen, an denen der jetzige TSV-Trainer Andreas Dittiger beteiligt war. Es wird ihm eine Herzenssache sein, mit seinen Schützlingen den Klassenerhalt zu schaffen. Mit dem Abstieg will er sich, der in der nächsten Saison den baden-württembergischen Oberligisten TSG Söflingen coachen wird, nicht verabschieden.
Das Ziel "Klassenerhalt" untermauerten die Dittiger-Mannen am letzten Spieltag mit dem 30:27-Heimsieg gegen den TSV Roßtal. Herausragende Torschützen waren einmal mehr der 18-jährige Kilian Weigl, der mit acht Treffern im Schnitt pro Partie in der Liga-Torschützenliste weit oben platziert ist, sowie er ebenfalls junge Noah Newel (7). Um das Duo auszuschalten "muss unsere Deckungsreihe genauso aggressiv und kompakt arbeiten wie in Ismaning, wobei ich wieder auf unsere Torhüter setze. Die Paraden von Felix Schmidl haben seinen Vorderleuten Rückhalt verschafft."
Personalsituation alles andere als rosig beim HSC Bad Neustadt
Gewarnt hat Hauck nach dem Videostudium zudem vor dem Kreisläufer Alexander Prechtl, der klein und wuchtig ist, einen tiefen Schwerpunkt hat und bei Ballbesitz nur schwer zu packen ist. "Da müssen wir unbedingt die Anspiele auf ihn verhindern. Hat er einmal den Ball, ist es meist für seine Gegenspieler zu spät", so Hauck. Die personelle Situation beim HSC ist alles andere als rosig. Es fällt mit Sicherheit, für die nächsten Wochen, Toni Ilic wegen eines Muskelfaserrisses aus. Sebastian Kirchner wird krankheitsbedingt fehlen. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des angeschlagenen Filip Susnjara, während die anfangs der Woche grippekranken Noah Hahn und Benedikt Kleinhenz, wenn auch nicht fit, wohl im Aufgebot stehen werden.
Arsenij Kandaliuk und Florian Kirchner stehen im Kader
Erfreulich ist die Rückkehr von Rechtsaußen Arsenij Kandaliuk, der Kader wird zudem aufgefüllt mit Florian Kirchner. Der Gast muss auf seinen Abwehrchef Florian Weiser (Knie-OP) verzichten. TSV-Trainer Dittiger baut daher wieder auf den, so Hauck, "bärenstarken Keeper Joachim Murgg". Hauck geht das Match trotz aller personellen Probleme optimistisch an, "mit der in Ismaning gezeigten Einstellung muss für uns ein doppelter Punktgewinn möglich sein".