Handball (ba)
Dritte Liga Ost SG Leutershausen – HSC Bad Neustadt (Samstag, 19 Uhr, Heinrich-Beck-Halle)
Weil der HSC Bad Neustadt (3./9:5) deutlich gegen die Coburger Zweite mit 33:22 gewonnen und zuvor die SG Leutershausen (1./10:4) in der heimischen Heinrich-Beck-Halle mit 22:23 gegen besagte Coburger verloren hat, gewinnen die Bad Neustädter am Samstagabend logischerweise ihr Auswärtsmatch an der Bergstraße. „Logisch ist im Handball nichts“, weist HSC-Coach Margots Valkovskis diese Rechnerei zurück, „ginge es logisch zu, gäbe es keine Überraschungen. Und die gab es in dieser Saison schon zu Genüge.“
Er äußerst sich zwar verhalten optimistisch zu den Aussichten seiner Schützlinge, „doch der Favorit für diese Partie ist die SG, die ja nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga wieder aufsteigen will und dementsprechend in der Sommerpause aufgerüstet hat.“ Eigentlich schon im Frühjahr, als die Mannen aus dem Hirschberger Ortsteil sich mit Neuzugängen noch gegen den Abstieg stemmen wollten.
So holten die Verantwortlichen um Coach Marc Nagel, der mit der SG als Aktiver in der Saison 91/92 die deutsche Vizemeisterschaft feierte, mit dem polnischen Junioren-Nationalspieler Maximilian Rolke von der SG Kronau/Östringen ein Talent für den linken Rückraum. Von der TuS Griesbach wurde für den rechten Rückraum Felix Jäger verpflichtet, beide Spieler haben zwischenzeitlich ein Zweitspielrecht beim Erstligisten TVB Stuttgart. Regisseur Philipp Bauer fehlte in Northeim, sollte gegen den HSC aber einsatzfähig sein.
Zielsicherheit ist gefragt
Der spielte zur großen Freude seiner Fans gegen Coburg II aus einem Guss, stand in der Abwehr prächtig. „Da gab es nichts zu kritisieren“, so ihr Coach. Und er zeigte sich trotz der Verletzungsprobleme im Rückraum in der Offensive zielsicher wie schon lange nicht mehr. Diese Zielsicherheit wird auch in dieser Auseinandersetzung gefragt sein, denn dem Gäste-Rückraum stellt sich eine wahre Mauer entgegen.
Der ehemalige spanische Junioren-Nationalspieler Manel Cirac, der aus seiner Zeit bei BM Granollers Champion-League-Erfahrung mitbringt, sowie der 2,06 Meter große Tscheche Daniel Zourek, der vergangene Saison noch das Trikot des Zweitligisten Rostock trug, gehören sowohl in der Defensive als auch am gegnerischen Kreis zur Kategorie unangenehm.
Nagel beklagte vor acht Tagen nach der Niederlage beim Aufsteiger Northeim unter anderem fehlende Leidenschaft. „Die wird der Gegner gegen uns sicher aufs Parkett bringen“, gibt sich Valkovskis keinen Illusionen hin, „zum einen würde eine Niederlage den Verlust der Tabellenführung bedeuten, zum anderen wird man sich den heimischen Fans nicht lau präsentieren wollen.“ Aber der HSC-Coach schaut wie gewohnt weniger auf den Gegner, „auch wenn wir diesen natürlich studiert und seine Stärken und Schwächen analysiert haben“, sondern mehr auf seine Spieler.
Diese haben ihn gegen Coburg vor allem deswegen erfreut, „weil sie die taktische Maßnahme, das Spiel in die Breite zu ziehen, die Außen stärker als zu Saisonbeginn in die Angriffskombinationen einzubinden und diszipliniert in der Abwehr zu stehen, fast fehlerlos umgesetzt haben.“
Einer kommt zurück, einer fehlt
Gerade die Außen Jan Wicklein und Martin Bieger überzeugten nicht nur bei Kontern. Sie warfen sich auch von ihrer angestammten Position aus mutig in den gegnerischen Kreis. Beide profitierten allerdings auch von der starken Abwehrleistung. „Was Gary Hines auf der vorgezogenen Position da geleistet hat, war einfach überragend“, zeigte sich sein Trainer auch Tage später noch schwer beeindruckt. In personeller Hinsicht fehlen den Rot-Weißen weiterhin Vilim Leskovec und Filip Milutinovic, fraglich ist der Einsatz von Felix Wolf wegen einer Knieverletzung. „Dafür kann Konstantin Singwald wieder eingreifen“, berichtet sein Trainer, „er konnte schmerzfrei trainieren und ist fit.“