Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten

KICKBOXEN:: Sina Erhard hat ihre Leidenschaft gefunden

KICKBOXEN:

Sina Erhard hat ihre Leidenschaft gefunden

    • |
    • |
    Hat sichtlich Spaß beim Kickboxen: Sina Erhard (rechts) und ihr Trainer Steven Glover vom Arena Kampfsportzentrum in Bad Neustadt.
    Hat sichtlich Spaß beim Kickboxen: Sina Erhard (rechts) und ihr Trainer Steven Glover vom Arena Kampfsportzentrum in Bad Neustadt. Foto: Foto: Andreas Greubel

    Während andere Mädchen in diesem Alter tanzen oder ein Instrument spielen, hat die 15-jährige Sina Erhard aus Mittelstreu ihre große Leidenschaft im Kickboxen entdeckt. Ihre ersten Gehversuche wagte sie schon mit neun Jahren. „Kickboxen fand ich schon immer interessant. Ich habe das in Filmen gesehen und dann gedacht, dass ich das auch unbedingt einmal ausprobieren möchte“, erzählt sie. Jedoch verlief ein erstes Probetraining nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Deswegen dauerte es noch einmal ein paar Jahre, bis sie im Alter von 13 Jahren wirklich einstieg. „Eine Freundin von mir wollte auch anfangen, also sind wir zu zweit zum Training gegangen. Sie hörte aber schon nach zwei Monaten wieder auf und ich dachte ebenfalls darüber nach“, berichtet Sina Erhard von Anfangsschwierigkeiten.

    Jedoch erkannte ihr Trainer, Steven Glover vom Arena Kampfsportzentrum in Bad Neustadt, schon damals ihr großes Potenzial und konnte sie davon überzeugen, weiterzumachen. „Ich habe Sina etwas pushen müssen, sie wusste einfach noch nicht genau, was sie machen wollte“, erklärt er rückblickend. Und er hatte Erfolg. Mittlerweile tritt die 15-Jährige bei Wettkämpfen im Leichtkontakt an. Das bedeutet, dass man nicht am Kopf K. o. schlagen darf und dass nicht im Ring, sondern auf Matten gekämpft wird. Ein Kampf besteht normalerweise aus zwei Runden zu je zwei Minuten, beim Finale der deutschen Meisterschaft sind es dann jedoch drei Mal zwei Minuten.

    Um für diese Wettkämpfe fit zu sein, absolviert die Mittelstreuerin pro Woche fünf bis sechs Trainingseinheiten, zu denen sie auch gerne geht. „Wir haben hier wirklich gute Bedingungen, die Zusammenarbeit mit den Trainern ist perfekt.“ Dies zahlt sich auch aus, wie beispielsweise in diesem Jahr der Gewinn der deutschen Meisterschaft der Juniorinnen bis 70 Kilogramm und der erste Platz beim World Cup in Innsbruck (Österreich) beweisen. Auf der deutschen Rangliste steht sie an der Spitze, weltweit auf dem neunten Platz ihrer Gruppe.

    „Sie ist wie eine Tochter für mich. Sie hat eine brutale Disziplin, trainiert hart und ist sehr ehrgeizig.“

    Steven Glover, Trainer von Sina Erhard

    Noch heute erzählt sie mit großen Augen von ihrem ersten World Cup. „Das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer als deutsche Meisterschaften. Viel größer und dort herrscht eine unglaubliche Atmosphäre.“ Vor Wettkämpfen ist Sina, obwohl sie bereits über 20 Kämpfe absolviert hat, weiterhin aufgeregt. Dennoch geht sie mit einem guten Gefühl auf die Matte, da sie sich bestens vorbereitet weiß. „Ich will jeden Kampf gewinnen, ansonsten hätte sich der ganze Aufwand und die Mühe ja nicht ausgezahlt.“ Ein bestimmtes Ritual hat Sina nicht, jedoch einen Glücksbringer: „Eine Kette mit einem Boxhandschuh, den mir meine Mutter bei meinem ersten Kampf geschenkt hat. Zudem sind ja auch immer meine Trainer mit dabei.“ Aber das Kickboxen hat auch auf andere Lebensbereiche positive Auswirkungen: „Dadurch hat sich mein Leben stark verändert. Ich bin nun viel disziplinierter in der Schule, bin generell auch entspannter als früher und zudem noch viel selbstbewusster geworden.“

    Mitverantwortlich für Sinas beeindruckende Erfolge ist natürlich auch ihr Trainer Steven Glover, der das Arena Kampfsportzentrum seit 2012 betreibt. Der 47-Jährige begann selbst im Alter von sieben Jahren mit dem Kampfsport, war insgesamt 15 Jahre als Profi unterwegs und in dieser Zeit auch Welt- und Europameister in verschiedenen Disziplinen. Ein großes Anliegen ist ihm die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, weswegen er auch in Kindergärten und Schulen geht und dort verschiedene Projekte, beispielsweise zum Thema Mobbing, macht.

    Über Sina weiß er nur Gutes zu berichten: „Sie ist wie eine Tochter für mich. Sie hat eine brutale Disziplin, trainiert hart und ist sehr ehrgeizig.“ Aufgrund einer Fußverletzung kann sie jedoch in diesem Jahr an keinen Turnieren mehr teilnehmen. „Die Gesundheit geht immer vor. Sie steht über dem Erfolg. Meine Fürsorgepflicht für die Kämpfer ist mir sehr wichtig, ich will sie auf keinen Fall verbrennen“, stellt er klar. Einer, der aber definitiv für das Kickboxen – im positiven Sinne – brennt, ist Steven Glover, das merkt man von Beginn an.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden