Viel vorgenommen hatte sich das Bad Königshöfer Racing-Team Leutheuser Racing & Events, um die Grüne Hölle beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu bezwingen. Die Fahrerpaarungen der beiden Leutheuser-Autos hatten sich kurzfristig noch geändert. So griffen im BMW M4 GT4 der Epfendorfer Klaus-Dieter Frommer, Fabrice Reicher (La Rochette), Michael Hess (Kreuzau-Bogheim) und Bernd Kleeschulte (Büren) ins Lenkrad. Im 235i Racing taten dies Patrick Scheuer (Bubsheim), Richard Purtscher (Baden) und Ralf Goral (Moers).
Der Start verlief für das gesamte Starterfeld ohne Probleme und alle Autos absolvierten die erste Runde. Der GT4 begann – wie der 235i – verhalten, um die ersten Runden im Startgetümmel schadlos zu überstehen. Im weiteren Rennverlauf postierte sich der 4er sicher auf Platz drei. Der 235er hielt sich tapfer im Mittelfeld in der mit 15 Startern in der Cup-Klasse sehr stark besetzten Klasse.
Runde um Runde spulten die beiden Autos ihre Runden ab und kamen nur zum Tanken, Reifen- und Fahrerwechsel an die Box. Das lief fast einschläfernd, während sich beide Autos im Gesamtklassement Platz um Platz nach vorne arbeiteten. Auch, als es um 2.30 Uhr wie aus Kübeln zu regnen begann. Bis gegen 4.30 Uhr hielt der Regen an. Die Leutheuser-Autos überstanden diese Phase scheinbar ohne Probleme. Doch dann am Sonntag früh, gegen 7.15 Uhr, brach es gnadenlos über die Leutheuser-Mannschaft herein.
Erst erschien der GT4 mit Elektronikproblemen im ABS- und allen weiteren Assistenz-Systemen. Sofort waren auch Techniker von BMW Customer Motorsport am Fahrzeug und versuchten mit High-tech-Diagnosegeräten in fieberhafter Eile den Fehler zu finden und zu beheben. Während die Fehlersuche anlief, erschien der 235er an der Box. Beim Abbremsen wegen eines verunfallten Teilnehmers krachte ihm der Dörr-Lamborghini mit der Startnummer 63 ins Heck. Auch hier war ein längerer Reparaturstopp fällig, da diverse Teile im Heck und die Auspuffanlage gewechselt werden mussten.
Während der 235er nach etwa einer halben Stunde die Box wieder verlassen konnte, stand der GT4 1:20 Stunden, bis der Fehler (eine Steckverbindung hatte durch die Nässe den Fehler ausgelöst) beseitigt war. Beiden kostete der lange Aufenthalt eine Position. Der GT4 arbeitete sich im Laufe des Vormittags wieder auf die 3. Position heran. Aber auch die Besatzung kämpfte sich beherzt wieder an die Vordermänner heran und wurde mit Platz acht belohnt. Dann um 9.45 Uhr setzte wieder starker Regen ein und im Laufe der Zeit kam immer mehr Nebel auf, der sich ständig verdichtete. So war es kein Wunder, dass Punkt 12 Uhr die Rote Flagge gezeigt wurde: „Rennabbruch“.
Gegen 13.45 Uhr erfolgte der Re-Start unter schlechten Bedingungen. Auch hier kamen die Leutheuser-Autos gut weg und versuchten in der Folge, ihre Platzierungen zu halten. Das gelang. Toller Podiumsplatz (Dritter) auf Anhieb mit dem neuen BMW M4 GT4 und eine beachtliche Platzierung auf acht für den 235er. Auch beim Kampf um den Gesamtsieg war bis zum Schluss Gänsehaut-Feeling angesagt. Erst nach dem Re-Start konnte der Manthey-Porsche mit Makowiecki am Steuer in einem furiosen Schlussspurt den lange Zeit in Führung liegenden AMG Mercedes GT3 von Black Falcon knapp eine Stunde vor Rennende überholen.