Am 12. März hat das letzte Training der Schwimm-Abteilung des VfL 1860 Sportfreunde Bad Neustadt im Triamare stattgefunden. Seitdem hat die Corona-Pandemie Deutschland und die Welt fest im Griff, was u. a. auch zur Schließung des Sport-, Freizeit- und Erlebnisbades und der Sporthallen in Bad Neustadt führte. Eine strikte Kontaktbeschränkung ließen bzw. lassen nur noch Bewegung und Sport allein an der frischen Luft zu.
Was sich am Anfang wie eine normale Pause in Ferienzeiten angefühlt hatte, wurde schnell zu einem spürbaren Loch an fehlenden Sportangeboten, sozialen Kontakten sowie Ein-schränkungen in der Gesundheit. Alle Wettkämpfe sind zunächst bis Ende Juni 2020 ausgesetzt. Auch danach wurden bereits Meisterschaften abgesagt, da ohne Wassertraining keine guten Leistungen zu erwarten sind. Damit ist die Schwimmsaison 2019/2020 quasi beendet.
Sehr schonend für den Körper
Dabei ist der Schwimmsport sehr schonend für den Körper. „Schwimmen dient der Ausdauer, dem Muskelaufbau und der Fettverbrennung. Es fördert die Freude, hebt die Laune und formt den Körper. Im Wasser fühlen wir uns wohl, da uns das Wasser trägt. Wir schweben und fühlen uns so leicht wie eine Feder, nahezu schwerelos. Die beschriebenen positiven Effekte dienen daher nicht nur unseren Sportlerinnen und Sportlern, sondern jedem Besucher des Triamare. Vor allem Personen mit Vorerkrankungen, Probleme mit Knochen und Muskulatur als auch mit Übergewicht fehlt derzeit das nasse Element zur körperlichen Ertüchtigung“, sagt Alexander Schild, der Schwimm-Abteilungsleiter des VfL.
Das Landtraining ist derzeit die einzige Alternative, um fit zu bleiben: Spazieren gehen, Nordic Walking und Joggen z. B. auf der neuen Dorfrunde, die beim VfL Sportplatz in den Hofwiesen startet, bis hin zu Inlinern, Radfahren und Kraft- sowie Athletiktraining. Zuhause ist fast alles möglich. Doch es ersetzt nicht das Wassertraining. Die sozialen Kontakte, sich mit Freunden beim Training zu treffen und auszutauschen, konnten nur digital gepflegt werden.
Die Familie Ungerecht zum Beispiel lässt sich den Spaß nicht nehmen. Die Geschwister trainieren täglich anhand Übungen aus dem Internet und halten so ihre Fitness. Des Weiteren sind Bilder entstanden, bei denen die Sportler liegend auf dem Skateboard über die häusliche Terrasse „schwimmen“.
Sportler sind voller Erwartungen
Familie Oehme berichtete, dass sie das Schwimmtraining im Triamare sehr vermissen. Nach dem Joggen und Trockenübungen stehen noch das richtige Dehnen der Muskulatur auf dem Programm. Die Kinder haben bis März fast jeden Tag Sport gemacht – in der Schule oder im Verein. Dieser Ausgleich fehlte in den letzten Wochen.
Alexander Schild rechnet wegen der Corona-Krise mit keinen Einbrüchen in der Schwimm-Abteilung. „Die Rückmeldungen der Sportler sind positiv und voller Erwartungen, wenn das Training wieder beginnt.“ Inzwischen darf – zumindest der Profisport – langsam wieder anlaufen. Die Fußball-Bundesliga seht in den Startlöchern. Auch im Schwimmsport gebe es für die Kader-Athleten endlich wieder Lockerungen, so Schild. In Würzburg darf ab Montag unter strengen Voraussetzungen das Training für sechs Spitzensportler wieder aufgenommen werden.
Wann für die weiteren Sportler im Schwimmsport die Becken wieder gefüllt werden, steht noch nicht fest. Schild: „Eine Wiedereröffnung könne nur erfolgen, wenn hygienische Standards sichergestellt werden und eine Nachverfolgung bei infizierten Besuchern und Sportlern gewährleistet ist. Hierzu finden regelmäßige Gespräche mit Behörden und Verantwortlichen statt.“ Die Schwimmabteilung des VfL aktualisiert regelmäßig ihre Homepage (www.vfl-nes.de/schwimmen), um über den aktuellen Stand zu informieren.