Handball (Rus)
Regionalliga Süd Männer HSC Bad Neustadt – SG Leutershausen 31:27 (13:13)
Das Kräftemessen zwischen dem HSC Bad Neustadt und dem auswärts zuvor noch verlustpunktfreien Neuling und Altmeister aus Leutershausen hatte einen durchaus hohen Unterhaltungswert. Nach 60 kurzweiligen Minuten gab es ein Happy-End für den HSC, obwohl der Hausherr mit Stefan Linsmeier, Stefan Schröder und Stefan Fladt (alle verletzt) gleich drei Stammkräfte ersetzen musste. Diese Ausfälle wurden jedoch mit viel Herzblut kompensiert. Auch zur Freude jener vier Austauschschüler aus der Bad Neustädter Partnerstadt Bilovec, die mit tschechischer Fahne auf dem Schulberg gekommen waren.
Trotz einer anfänglichen 3:1-Führung musste die Heimsieben im ersten Spielabschnitt meist einem knappen Rückstand hinterherlaufen. Zum einen, weil man im Angriff die ein oder andere Chance zu viel liegen ließ. Zum anderen, weil die Gäste mit einem dynamischen Kollektiv-Handball aufwarteten. Immerhin: Dank eines Tores von Margots Valkovskis ging es mit einem 13:13-Gleichstand in die Kabine, der beiden Teams für die zweiten 30 Minuten noch alle Möglichkeiten offen ließ.
Wohl dem, der in solchen Situationen auf einen Michal Tonar zurückgreifen kann. Der markierte bei etlichen Fahrkarten zwar erst in der 24. Minute sein erstes Tor. Doch am Ende standen für den 40-jährigen Torjäger beeindruckende 11/2 Treffer zu Buche. „Wenn jemand elf Tore in einem Spiel wirft, ist er natürlich immer entscheidend. Aber unseren Erfolg macht nicht alleine Michal Tonar aus, sondern auch die anderen Spieler, die ihm den Weg frei machen“, bilanzierte Zenk. Tonars Treffer waren folglich für den Sieg genauso entscheidend wie zum Beispiel die drei gehaltenen Siebenmeter des gewohnt zuverlässigen Torhütergespanns Rostislav Badura/Stefan Schuchardt oder die gelungenen Aktionen des fünffachen Torschützen Valkovskis. „Wir haben niemanden mit der individuellen Klasse eines Michal Tonar, der solche Spiele alleine entscheidet“, fasste der Leutershäuser Trainer Holger Löhr die 60 Minuten zusammen.
Auf zusammen acht Tore kamen die zwei Eigengewächse Thomas Schmautz (3) und Lukas Ulsamer (5) und verdienten sich ein Lob ihres Trainers: „Lukas Ulsamer kommt inzwischen nicht umsonst regelmäßig als Linksaußen in der Anfangsformation zum Einsatz. Und Thomas Schmautz, dem das von vielen nicht zugetraut worden ist, hat sich durch Trainingsfleiß einen Standard erarbeitet, mit dem er in vielen anderen Regionalligamannschaften als Rechtshänder erster Mann auf der Rechtsaußenposition wäre. Hut ab vor ihm, an dem sich viele andere Bad Neustädter Jugendspieler ein Beispiel nehmen sollten.“ Das Vertrauen zahlten die beiden Youngsters nicht zuletzt mit wichtigen Toren zum 28:24 (56./Schmautz) bzw. 29:25 (57./Ulsamer) zurück.
Lukas Ulsamer hielt als besonderes Bonbon für das begeisterte Publikum auf Bodenpass von Jiri Piroch dann auch noch einen rotzfrechen Dreher fast aus dem Nullwinkel parat (60./31:26). Applaus erhielt im Rahmen des Trainergesprächs auch Holger Löhr, dessen Team sich mit solchen Vorstellungen wie in der Bürgermeister-Goebels-Halle ebenso sicher für die dritte Liga qualifizieren sollte wie der HSC.