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Kickboxen:: Sparring mit dem Weltmeister

Kickboxen:

Sparring mit dem Weltmeister

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    Erinnerungsfoto: Die Fun Fighter mit Weltmeister Ralf Krause.
    Erinnerungsfoto: Die Fun Fighter mit Weltmeister Ralf Krause.

    Zweimal pro Woche trainieren die Kickboxer der Vereinigung Fun Fighter in der Turnhalle der Grundschule auf dem Schulberg. Jetzt hatten sie einen ganz besonderen Gast. Der amtierende Profiweltmeister Ralf Krause kam für ein Sparring über zwölf Runden zu den Fun Fightern. Für Krause beginnt nämlich das Training für einen ganz besonderen Profikampf im November.

    Fun Fighter Timo Grötsch hält die Deckung schön hoch und wagt den Angriff. Mit mehreren Schlägen treibt er seinen Gegner durch den Ring aus Sportbänken und Matten in der Turnhalle, um den Angriff mit einem Kick in die Seite des Gegners abzuschließen. Richtig getroffen hat Timo Grötsch aber nicht wirklich, und das Echo des Gegners folgt auf dem Fuß. Mit mehreren harten Schlägen durch die Deckung trifft Timos Gegner wie er will und knallt ihm zum Abschluss auch noch eine Rechte in die Magengrube. Doch Timo Grötsch muss sich nicht grämen, auch wenn er nach dieser Aktion erst mal heftig nach Luft schnappt. Sein Gegner im improvisierten Ring in der Turnhalle ist kein Geringerer als der amtierende Profiweltmeister im Kickboxen der Klasse bis 81,4 Kilogramm, Ralf Krause.

    Steven Glover, Gründer, Leiter und Trainer der Kickboxschule Fun Fighter, hat Krause eingeladen zu einem Sparring. Zwölf Runden lang boxt Krause gegen wechselnde Gegner. Gegen Timo Grötsch (21), gegen den 18-jährigen Roland Krenzer und natürlich gegen Steven Glover, der sich diesen Schlagabtausch nicht entgehen lässt.

    Im September 2008 hat Ralf „Feuer Frei“ Krause den Weltmeistergürtel im Kickboxen erkämpft und seitdem auch verteidigt – die Krönung der langen Sportlerkarriere des 31-jährigen Modellathleten. Dabei schien diese schon früh zu Ende zu gehen. Dem Schwimmsport konnte Ralf Krause aufgrund von Rückenbeschwerden schon früh nicht mehr gerecht werden. Zu Bundeswehrzeiten fing er mit dem Kickboxen an. „Der Rücken tut mir seitdem nicht mehr weh“, sagt er und fügt lachend hinzu: „Dafür aber alles andere.“

    „Ich gehe“, sagt Steven Glover und steigt in die nächste Sparringsrunde mit dem Weltmeister ein. Er selbst ist seit drei Jahren nicht mehr aktiv im Ring, gibt aber sein Wissen gerne an die knapp 60 Mitglieder der Fun Fighter, darunter 15 Kinder, weiter. Glover hat sichtlichen Spaß, mit dem Weltmeister zu kämpfen. Kein Wunder, er selbst ist ebenfalls schon bayerischer und süddeutscher sowie Europa- und Vizeweltmeister gewesen.

    Die Fun Fighter betreiben Kickboxen im Leicht- bis Vollkontakt. Letzteres will heißen: Es soll auch getroffen werden. Kopf- und Mundschutz sind obligatorisch. Doch in den Ring steigen auch erst jene, die das knallharte Konditionstraining und unzählige Stunden am Sandsack unter Glovers sowie unter Trainerin Natalias Anleitung erfolgreich und hungrig gemeistert haben. So wie Timo Grötsch und Roland Krenzer, die im kommenden Jahr ihren ersten Amateurwettkampf erfolgreich absolvieren wollen. Da kommt der Sparring mit dem derzeit besten Kickboxer der Welt gerade recht. Auch wenn es hier und da zur Lehrstunde wird, was die beiden Nachwuchskämpfer so alles einstecken müssen. Gegen die Schnelligkeit und Härte eines Profis vom Schlage eines Ralf Krause haben sie natürlich keine Chance.

    Nach schließlich elf Runden ist das Sparring zu Ende. Für Krause der Beginn des konzentrierten Trainings für den nächsten Fight im November. Da will er gegen den amtierenden Weltmeister in der nächsthöheren Gewichtsklasse antreten und ein noch schwererer Weltmeister werden. In Bamberg, wo mehr als 1000 Besucher ihn anfeuern werden.

    Dass die weltmeisterlichen Kollegen der boxenden, aber nicht kickenden Zunft Millionen scheffeln, während ihn kaum jemand kennt und er nur selten mal im Fernsehen zu sehen ist, stört Ralf Krause nur am Rande. Und auf dem Konto. Er weiß, dass auch die Klitschkos eigentlich mit dem Kickboxen angefangen haben und erst später ins viel lukrativere Boxgeschäft gewechselt sind.

    Für den Nachwuchs der Fun Fighter war das Sparring ein beeindruckende und motivierende Veranstaltung. „War schon klasse“, schnauft Roland Krenzer. Klar, es gab Autogrammkarten für alle und, klar, auch ein gemeinsames Foto. Vielleicht kommt er ja mal wieder, der Ralf Krause. Dann als Profiweltmeister der nächsthöheren Gewichtsklasse.

    Infos über die Kickboxer und Trainingsmöglichkeiten gibt es unter Tel. (01 75) 5 87 70 10 oder per E-Mail unter kickboxen-nes@web.de

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