Der TSV Nordheim spielt auch in der kommenden Saison in der Kreisliga Rhön. Die Mannschaft des scheidenden Spielertrainers Markus Herbert besiegte in dessen Abschiedsspiel die SG Windshausen/Brendlorenzen (2. der Kreisklasse 2) mit 2:1 (0:0). Die SG, das Team von Rudi Pretscher, der ebenfalls nach dieser Runde aufhört, hofft nun, dass der FC 06 Bad Kissingen, der sich in der ersten Relegationsrunde gegen die DJK Altbessingen durchsetzte, auch gegen den Bezirksligisten Forst besteht und den Sprung in die Bezirksliga schafft. Nur dann hätte auch die SG noch eine Aufstiegschance.
Vor der beeindruckenden Kulisse von 1365 Fans entwickelte sich eine kampfbetonte Partie, in der Kreisklassist in den ersten 45 Minuten klar den Ton angab und sich einige gute Möglichkeiten erspielte. Stark in dieser Phase Christopher Hüllmantel, der aufgrund seiner Schnelligkeit immer wieder Lücken in der Abwehr der Nurdemer riss und vor allem seinen Gegenspieler Stefan Manger ein ums andere Mal überlief. Was letztendlich fehlte, war der krönende Abschluss, da der Rückpass von der Grundlinie keinen Abnehmer fand.
Dennoch besaßen die SG'ler einige gute Möglichkeiten. So hätte Manuel Kleinhenz bereits nach vier Minuten für die Führung sorgen können – er scheiterte frei vor TSV-Schlussmann Marcel Heinrich. Gegen Ende der ersten 45 Minuten war es der eingewechselte Dominik Hüllmantel, dessen Schuss vom zuverlässigen Keeper Heinrich entschärft wurde. Pech hatte der vermeintliche Underdog unmittelbar vor dem Pausenpfiff von Bayernliga-Schiedsrichter Björn Söllner, dass Manuel Kleinhenz' Kopfball nach Flanke von Andreas Then an die Lattenoberkante sprang.
„Wir haben die erste Halbzeit klar dominiert, auch Chancen erspielt, sie aber nicht genutzt. Da haben wir ein sehr gutes Spiel abgeliefert, haben aber uns nicht dafür belohnt“, analysierte SG-Trainer Rudi Pretscher die Leistung seiner Schützlinge, die 2:0 hätten vorne liegen können. Das räumte auch Markus Herbert ein „Da hatte Windshausen/Brendlorenzen die besseren Möglichkeiten und wesentlich mehr vom Spiel.“
Kaum hatte Söllner die zweiten 45 Minuten angepfiffen, da rappelte es im TSV-Kasten: Nach einem weiten Kopfball von Dauerläufer Robert Foidl in den Strafraum setzte Manuel Kleinhenz seinen Körper energisch ein und überwand Heinrich per Kopf. Danach änderte Herbert sein Spielsystem und wechselte sich selbst ein. Plötzlich ergaben sich auch Chancen für die Rhöner, da sie nun, wie ihr Spielertrainer lobend hervorhob, endlich Fußball spielten. Wohl vergaben Johannes Fischer und André Fischer noch gute Kopfballmöglichkeiten – auf der Gegenseite aber auch die SG – aber dann war es André Fischer, der die Bank und die sangesfreudigen Fans des Kreisligisten in Jubel versetzte, als er relativ ungehindert durchs Mittelfeld laufen konnte und aus 20 Metern SG-Keeper Ronny Selbmann überwand. Es sollte noch besser kommen. Gegen die nun müder werdenden SG'ler gelang Marco Schmidt zehn Minuten vor dem Abpfiff der Siegestreffer, als er eine flache Freistoß-Eingabe von Marcel Karlein aus 14 Metern einnetzte. Dieser Treffer ärgerte Pretscher besonders. „Diese flache Eingabe haben wir vorher angesprochen. Das darf nicht passieren. In der zweiten Halbzeit sind wir etwas eingebrochen. Vielleicht war unser Tempo vor der Pause zu hoch.“
Allerdings herrschte kurz vor Schluss Aufregung, als Windshausen/Brendlorenzen ausglich, schon frenetisch jubelte, aber die Fahne des Linienrichters hochging – er hatte Abseits gesehen. Herbert bezeichnete den Erfolg seiner Truppe, die er letztmalig betreute (wechselt in die A-Klasse zur SG Urspringen-Sondheim/Rh.) als verdient, weil „wir uns gesteigert haben.“ Die Spieler von Windshausen/Brendlorenzen brauchten sich indes keinen Vorwurf zu machen. Sie haben gekämpft, alles gegeben und konnten erhobenen Hauptes den Bischofsheimer Rasen verlassen. Allein vor dieser Kulisse zu spielen, war ein Erlebnis.
Statistik zum Spiel
Relegation zur Kreisliga
TSV Nordheim – SG Windshausen/Brendlorenzen 2:1 (0:0)
Nordheim: Heinrich – Diemer, Hippeli, Manger – Stumpf, Trapp – Faulstich, Schmidt, F. Fischer – J. Fischer, Karlein. Rückwechselspieler: A. Fischer, Herbert, Wiederkehr. Windshausen/Brendlorenzen: Selbmann – Lempert – Pfister, Schmitt – C. Hüllmantel, Foidl, Then, Bocklet, Hein – Cienskowski, Kleinhenz. Rückwechselspieler: D. Hüllmantel, Ruf, C. Wehner.
Tore: 0:1 Manuel Kleinhenz (48.), 1:1 André Fischer (70.), 2:1 Marco Schmidt (80.).
Schiedsrichter: Söllner (Aidhausen).
Zuschauer: 1365 (in Bischofsheim).