Fussball (RD)
Landesliga Nord Samstag, 16 Uhr TSV Aubstadt – TSV Mönchröden
Sind das zwei Absteiger, die da zum Saisonausklang gegeneinander spielen? Die Gäste jedenfalls haben schon Gewissheit, verloren zuletzt sang- und klanglos ihre beiden Heimspiele gegen Neudrossenfeld mit 1:4 und gegen Haibach mit 1:7. Wird das eine leichte Mahlzeit für den TSV Aubstadt? Wenn ja, wird's die Henkersmahlzeit oder eine Stärkung für die Relegation? Die Grabfelder haben zwei Punkte Rückstand auf Trogen und Leinach, die den Relegationsplatz und den ersten Abstiegsplatz belegen. Der Klassenerhalt auf direktem Weg ist für die Hau-Elf nicht mehr möglich.
Oliver Merkl, Kapitän des TSV Aubstadt, fasst die Situation so zusammen: „Wir haben es an Pfingsten versäumt, hätten uns mit zwei Siegen aller Sorgen entledigen können. So aber kam nur der eine Punkt von Hollfeld heraus, wo wir noch recht ordentlich gespielt haben. In Kahl spielten die Nerven, der Druck doch eine mitentscheidende Rolle. Gegen Mönchröden sieht es mit diesem Druck noch einmal anders aus. Ein Sieg, ob schwer oder leicht, ist unsere Pflicht-Hausaufgabe. Dann müssen wir darauf hoffen, dass die Mitkonkurrenten verlieren.“
Für Oliver Merkl ist es voraussichtlich sein letztes Punktspiel für den TSV Aubstadt. In Sondheim/Grabfeld geboren und aufgewachsen, spielte er in der Jugend für die SG Hendungen/Sondheim, danach zwei Jahre für den SV Herschfeld und kam 1993 zum Bezirksligaaufsteiger TSV Aubstadt, zu dem gerade Gerd und Werner Köhler aus Schweinfurt zurückgekommen waren. Vier Meisterschaften feierte er mit den Aubstädtern, spielte ein Jahr Bezirksliga, sieben Jahre Bezirksoberliga und neun Jahre Landesliga. „In dieser Zeit gab es nie ein Mittendrin oder ein Nur-Dabei. Es ging immer hopp oder topp, entweder spielten wir unten oder oben mit.“ Mit Druck kann der Lehrer der Realschule Arnstein für Mathematik und Sport deshalb gut umgehen. „Wir haben aber eine sehr junge Mannschaft. Da können einige zur Zeit nicht das abrufen, was sie drauf haben.“
Woran lag es, dass es überhaupt so weit kommen musste? Auf der Aubstädter Kaderliste vom Saisonbeginn stehen 25 Namen. Jetzt, am Saisonende stehen ihm zehn weniger zur Verfügung. Aber selbst als er noch aus dem Vollen schöpfen konnte, kam eine von gleich zwei Negativserien im Verlauf der Saison. Wird es doch noch ein Happy End geben, Oliver Merkl? „Für uns gibt es kein Will oder Muss oder Kann, wir werden dieses Spiel gewinnen. Nicht auszudenken, die anderen helfen uns und wir uns nicht selber.“
Hinzu kommt, dass Oliver Merkl am Samstag 38 Jahre alt wird, dass ein Sieg der Mannschaft für ihren Kapitän das Mindeste als Geschenk wäre. Ein Abstieg am Ende einer so großen Karriere – nicht auszudenken. „Danach gehen die Familie und die Gesundheit vor.“ Die Ferse und zuletzt auch der Knöchel machten ihm die ganze Saison zu schaffen: „Ich steige um aufs Fahrrad. Das tut nicht so weh.“ Oliver Merkls Pass soll auf jeden Fall in Aubstadt bleiben.
ONLINE-TIPP
Das Finale beim Abstiegskampf in der Fußball-Landesliga ist spannend wie selten. Acht Klubs müssen noch zittern, darunter die unterfränkischen Vereine TSV Aubstadt, FC Leinach und ASV Rimpar. Drei von ihnen müssen den Weg in die Bezirksoberliga antreten, einer wird in der Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. Wir wollen Sie, liebe Leserinnen und Leser, am Samstagnachmittag (alle Spiele werden zeitgleich um 16 Uhr angepfiffen) per Live-Ticker über den aktuellen Stand informieren. Diesen finden Sie ab 15 Uhr im Internet unter: www.mainpost.de/sport