„Das war der Durchbruch – mindestens bis Freitag.“ Nach dem 3:1 über Aufsteiger SV Pettstadt konnte FTS-Trainer Ernst Gehling „für jetzt einmal verschnaufen.“. Denn für die Turner war es im vierten Anlauf der erste Saisonsieg. „Das war allerhöchste Zeit“, wußte Gehling. Der Aufsteiger dagegen bleibt weiterhin punktlos Letzter. „Da werden wir wohl noch eine ganze Weile stehen“, fürchtete SVP-Coach Norbert Wagner.
Dabei hatte es für die Elf aus dem Bamberger Vorort optimal begonnen. Als die Schweinfurter vielleicht gedanklich noch in der Kabine waren, fand ein weiter Pass Steffen Schwandner, der mutterseelenallein stand und nach nicht mal 60 Sekunden die Gäste in Führung schoss. „Da sah man dann aber den Unterschied zwischen uns und der FTS“, stellte Wagner fest. „Eine routinierte Mannschaft geht dann gleich aufs zweite Tor. Wir aber schlafen ein.“
So konnten die Turner sich relativ schnell wieder fangen und die Kontrolle über das Spielgeschehen gewinnen. Thomas Heinisch traf den Pfosten (4.). Der Neuzugang aus Bergrheinfeld hatte diesmal den Vorzug vor Marcel Hartmann bekommen. „Wenn einer gut trainiert, dann muss man nach drei sieglosen Spielen auch mal was ändern“, begründete Gehling die Aufstellung. „Es war vielleicht auch, um Marcel ein wenig zu reizen.“
Ab diesem Pfostentreffer marschierten jedenfalls nur noch die Gastgeber. „Es war dann nur noch eine Frage der Zeit, bis mal einer rein geht“, sagte Schweinfurts Coach, der nun phasenweise „ein sehr gutes Spiel“, seiner Jungs sah. Nach schöner Flanke von Thilo Wilke stand Moritz Diemer goldrichtig, 1:1 per Kopf (19.). Das gab den Hausherren sichtlich zusätzlich Auftrieb. „Irgendwie war es klar, dass die Tore dann wie reife Früchte fallen“, kommentierte Gehling, „wobei Pettstadt heute allerdings auch kein übermächtiger Gegner war“. Oder sein konnte: „Wir hatten nach den Aufstiegsspielen gerade mal zehn Tage Pause und noch jede Menge Verletzte, die erst langsam wieder heran geführt werden müssen“; berichtete Trainer-Kollege Wagner. „In Schweinfurt haben mir sechs Stammspieler gefehlt, das können wir nicht kompensieren.“
Folge der Überlegenheit: Kurz vor der Pause bediente Daniel Hämmerlein, Schweinfurts Bester, nach einem tollen Sololauf Wilke, der platziert ins kurze Eck zum 2:1 einnetzte (43.). Ganze 36 Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte der „gereizte“ Hartmann mit seinem ersten Ballkontakt nach Diemer-Vorlage das 3:1 (60.). „Damit war die Messe gelesen“, stellte Gehling fest. Denn Pettstadt hatte nicht mehr die Kraft noch einmal gegenzuhalten. Auch nicht, als Patrick Geißler nach einer dubiosen Ampelkarte gehen musste (74.). Allerdings erlahmte daraufhin das Angriffsspiel der FTS. „Das war dann wieder ein Gegurke, das mir nicht gefallen hat“, kritisierte der Schweinfurter Trainer nun doch noch seine Mannen.
Statistik des Spiels
Landesliga Nord
FT Schweinfurt – SV Pettstadt 3:1 (2:1)
FTS: Biemer – Hämmerlein, Ebert (62. Mantel), T. Stenzinger – Geißler, Riegel, Wilke, Freund, Öztürk – Heinisch (59. Hartmann), Diemer (71. Weisenseel).
Pettstadt: Haupt – Gundelsheimer, Löhr, Nagengast, Friedrich (75. Lang) – Hollet, Lorber (75. Eichhorn), Kutzelmann, Schwandner – Pankrat, Meth (27. Baldauf).
Schiedsrichter: Völk (Reitsch). Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Schwandner (1.), 1:1 Diemer (19.), 2:1 Wilke (43.), 3:1 Hartmann (60.). Gelb-Rot: Geißler (74./FTS wiederholtes Foulspiel).