Wird die magische Vier-Stunden-Grenze über die Mitteldistanz, den halben Ironman, beim 27. Anlauf des Hofheimer Triathlons erstmals geknackt? So lautete die spannende Frage vor dem Wettkampf. Die Antwort: nein. Und das, obwohl die Voraussetzungen ideal waren. Die Lufttemperatur war mit 25 Grad nicht zu warm, das Wasser im Ellertshäuser See mit 23 Grad nicht zu kalt und der Himmel hielt seine Schleusen trotz drohender Wolken dicht.
Außerdem war mit Sebastian Neef ein Profi aus Lappersdorf bei Regensburg am Start. Ihm trauten es viele zu, die 1900 Meter Schwimmen, 94,6 Kilometer Radfahren und 20,4 Kilometer Laufen in weniger als vier Stunden zu schaffen. Doch der 27-jährige Vierte der deutschen Meisterschaft von 2013 schaffte es nicht, eine neue Bestzeit aufzustellen. Mit einer Gesamtzeit von 4:06,40 Stunden gewann er dennoch überlegen vor dem Zweitplatzierten Thomas Pignede, der 4:25,33 Stunden brauchte. Neef war zufrieden mit seiner Leistung, auch ohne eine neue Bestmarke aufgestellt zu haben. Der Hofheimer Triathlon sei eine „geile Veranstaltung, die keine Wünsche offen lässt“ lobte er.
Beim Schwimmen war Neef mit 28:23 Minuten 13 Sekunden langsamer als der spätere Zweitplatzierte, der die schnellste Schwimmzeit schaffte. Auf dem Rad zeigte Neef dann seine Qualität. 2:19,33 Stunden benötigte er nur für die 94,6 Kilometer lange, teils hügelige Strecke durch die Haßberge, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern entspricht. Damit holte er die Bestzeit und war über zehn Minuten schneller unterwegs als Thomas Tietz vom TV Bad Mergentheim, der Gesamt-Dritter wurde. Auch auf der Laufstrecke war Neef nicht zu schlagen. 1:18,44 Stunden benötigte er für die 20,4 Kilometer und war damit fast vier Minuten schneller als Tietz.
Dass die Vier-Stunden-Grenze nicht fiel, lag wohl auch daran, dass Neef nach eigener Aussage eine harte Trainingswoche hinter sich hatte. Der Triathlon in Hofheim diente ihm als Test für die Langdistanz in zwei Wochen in Regensburg. Mit Nicolas Daimer aus Freising war über die Olympische Kurzdistanz ebenfalls ein Profi am Start. Daimer schaffte einen klassischen Start-Ziel-Sieg. Er absolvierte die 1500 Meter Schwimmen, 43 Kilometer Radfahren und 10,2 Kilometer Laufen in 2:02,10 Stunden und damit fast zehn Minuten schneller als Eric Martin, der Zweiter wurde.
Die Sprintdistanz über 700 Meter Schwimmen, 17,2 Kilometer Radfahren und 5,1 Kilometer Laufen gewann Julian Müller aus Birnfeld in 55:35 Minuten. Neun Sprintstaffeln kamen ins Ziel. Es gewann das Team des SC Haßberge mit Ulrike Heusinger (Schwimmen), Thomas Welsch (Rad) und Oliver Fehringer (Laufen) in der Zeit von 1:03,00 Stunden. Über 300 Sportler gingen an den Start. Ungewöhnlich viele gaben in diesem Jahr bereits nach dem Schwimmen auf.
Ergebnisse (im Auszug)
Mitteldistanz, Männer: 1. Sebastian Neef (Tristar Regensburg) 4:06,40 Stunden, 2. Thomas Pignede (DSW Darmstadt) 4:25,33, 3. Thomas Tietz (TV Bad Mergentheim) 4:27,06. Frauen: 1. Sybille Abel (TriCity Darmstadt) 5:12,54, 2. Andrea Heinold (TV Hergershausen) 6:33,11, 3. Regina Gremmelspacher (MTG Mannheim) 6:33,49.
Kurzdistanz, Männer: 1. Nicolas Daimer (Tristar) 2:02,10, 2. Eric Martin (Silla Hopp) 2:11,43, 3. Michael Kümmeth (TG Schweinfurt) 2:12,28. Frauen: 1. Eleisa Haag (TV Bad Mergentheim) 2:28,29, 2. Anna-Lena Klee (TSV Mellrichstadt) 2:29,20, 3. Lorena Erl (Alko Augsburg) 2:36,02.
Sprintdistanz, Männer: 1. Julian Müller (SV Würzburg) 55:35 Minuten, 2. Patrick Kilian (Triteam Rothsee) 57:05, 3. David Vorschneider (SV Würzburg) 58:32. Frauen: 1. Daniela Mültner (TSV Mellrichstadt) 1:05,22 Stunden, 2. Carolin Hacuk (TV Haßfurt) 1:05,30, 3. Anna Zöller (SV Würzburg) 1:07,28.
Sprintstaffeln: 1. SC Haßberge 1:03,00 Stunden, 2. Wütschner Racing-Team 1:06,02, 3. The Turtles 1:09,16.
ONLINE-TIPP
Viele Bilder von der Veranstaltung unter www.mainpost.de/sport/schweinfurt