Leichtathletik (fe) Philip Eussner, der hoffnungsvolle Nachwuchs-Sprinter des FC 05 Schweinfurt, hätte sich am Samstag im Willy-Sachs-Stadion nach dem 100-Meter-Vorlauf bei der BLV-Jugend Gala am liebsten in den Hintern gebissen. Vor heimischem Publikum und bei der Klassebesetzung des Meetings hatte er sich viel vorgenommen und wollte endlich wieder an seine persönliche Bestzeit aus dem Jahr 2002 mit 11,40 Sekunden heranlaufen.
Doch vielleicht war es des Guten zu viel, denn in 11,48 Sekunden hatte der 17-jährige Heidenfelder um ganze sechs Hundertstelsekunden die Teilnahme am Endlauf der männlichen Jugend B verpasst. "Es war mein altes Problem: der Start", resümierte er hinterher, "ich kam zu langsam raus." Derweil purzelten im Endlauf - ohne ihn - bei leichtem Rückenwind die guten Zeiten. Mit 10,86 Sekunden lief der Gendorfer Marius Sewald erst einmal in eine andere, für Eussner derzeit nicht erreichbare, Sprinterwelt. "So unter 11,40 wollte ich eigentlich heute laufen", erzählte er; dies wäre die Qualifikationsnorm für die deutschen B-Jugendmeisterschaften in Jena im Juli gewesen.
"Nunmehr muss ich bei der Bayerischen nächste Woche ran", gab er sich selbst neuen Mut für die bereits am Wochenende in Regensburg stattfindenden blau-weißen Titelkämpfe. Der einst von einer Sportlehrerin im Walther-Rathenau-Gymnasium entdeckte und daraufhin zum Leichtathletik-Training beorderte letztjährige unterfränkische 200-Meter-B-Jugendmeister konnte dann aber noch auf eben jener Distanz seine Ventile öffnen und einen persönlichen Sieg landen. Mit 23,01 Sekunden belegte er im sehr starken Feld zwar nur Platz sechs, rannte aber zu einer neuen Bestzeit.