Während viele Sportarten, die eigentlich gerade im Wettbewerbsmodus wären, erst nach und nach wieder in Richtung von Duellen schielen, nimmt die Planung der neuen Eishockey-Bayernliga-Saison beim ERV Schweinfurt weiter mächtig Fahrt auf. Erst am Freitag wurde bekannt, dass die Nachwuchskräfte David Adam und Anton Hesselbach unter Vertrag genommen wurden. Jetzt legen die Schweinfurter direkt nach.
Mit Tobias Schwab hat ein Routinier bei den Mighty Dogs unterschrieben, der neben 470 Spielen in der Oberliga sogar 92 DEL-Matches sowie 65 DEL2-Begegnungen absolviert hat. Der 35-jährige Außenstürmer wechselt von der EG Diez-Limburg an den Main - und ist nicht der einzige Neuzugang aus Hessen. Denn neben ihm - und Trainer Kyle Piwowarczyk - kommt auch Leon Ewald aus Limburg zum ERV. Der 21-jährige Allrounder spielte bereits für Teams in den USA, Schweden und Österreich, bevor er in Limburg anheuerte. Die beiden gebürtigen Kasseler Schwab und Ewald, die als Fahrgemeinschaft zu den Trainingseinheiten und Spielen pendeln werden, freuen sich bereits auf ihre neue sportliche Heimat. "Wir hatten schon vorher überlegt, dass Schweinfurt eine tolle neue Herausforderung wäre", berichtet Ewald, wie es zu dem Engagement kam. "Als wir dann erfahren haben, dass Kyle Trainer in Schweinfurt wird, haben wir ihn gleich angerufen - und dann ging alles seinen Weg", freut sich 1,85 Meter große Linkshänder, seinen ehemaligen Mitspieler auch weiterhin begleiten zu dürfen.
Die ERV-Verantwortlichen hoffen auf viele Tore
"Er gehört zu den Menschen, die immer gewinnen wollen. Und das gilt für uns genauso", beschreibt Schwab seinen bisherigen Mitspieler und künftigen Trainer Piwowarczyk. Neben der Zusammenarbeitet mit ihm freut sich Schwab, der es auf seinen Stationen in den drei höchsten deutschen Spielklassen auf knapp 700 Torbeteiligungen bringt, auch auf die Fans in Schweinfurt. "Ich kann mich noch gut an ein Derby mit Haßfurt im Icedome erinnern. Da war die Stimmung wirklich super", so Schwab, der einst einige Spiele für den Rivalen vom Main bestritt.
In Schweinfurt ist man froh, mit den beiden Neuzugängen aus Limburg weitere wichtige Bausteine für den Neuaufbau des Teams gefunden zu haben. "Tobias ist ein absoluter Scorer", ist sich Vorstandsmitglied und Ex-Coach Steffen Reiser sicher, dass der Neuzugang für mehr Durchschlagskraft in der Schweinfurter Offensive sorgen wird. "Leon ist vielseitig einsetzbar und wird uns mehr Möglichkeiten zu variieren geben. Beide sind darüber hinaus absolute Teamplayer und haben eine überragende Einstellung zum Eishockey." Damit haben sie sicher auch das Zeug, Führungsspieler zu werden, die Nachwuchskräften wie Adam und Hesselbach bezüglich ihrer Entwicklung weiterhelfen können.
"Ich kann mich noch gut an ein Derby mit Haßfurt im Icedome erinnern. Da war die Stimmung wirklich super."
Tobias Schwab über die Fans der Mighty Dogs Schweinfurt
David Adam geht nun in seine zweite Spielzeit für den ERV, nachdem er in der vergangenen Saison bereits 29 Mal zum Einsatz kam und es auf drei Torbeteiligungen brachte. Mit Anton Hesselbach wurde zudem neben Leon Pöhlmann ein weiteres Torwart-Talent aus den eigenen Reihen an den Verein gebunden. Dennoch wird - nach dem Abgang von Philipp Schnierstein - und der Verlängerung von Goalie Kevin Kessler noch ein gestandener Torhüter gesucht. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch hier in Kürze Vollzug sowie weitere Vertragsverlängerungen vermelden können“, so Reiser.
Ein Kontingentspieler für die Offensive soll her
Ziel sei es, mit sechs Verteidigern in die Saison zu starten, wobei diesbezüglich auch Allrounder wie zum Beispiel Ewald eine Rolle spielen könnten. Zudem sind auch die zwei Kontingentspieler-Stellen noch unbesetzt. „Da werden wir uns Zeit lassen. Klar ist, dass, je nachdem wie die Gespräche mit den deutschen Spielern laufen, mindestens einer davon ein Stürmer sein wird."

Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit ist in Sachen Grundlagentraining derweil in vollem Gange. Co-Trainer Andreas Kleider trainiert mit den in Schweinfurt ansässigen Spielern bereits im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten regelmäßig im Fitnessbereich. Die Neuzugänge halten sich derweil individuell fit.
"Ich habe Piwo gebeten, mir einen Trainingsplan zusammenzustellen, weil er natürlich viel mehr Erfahrung hat", so Ewald. Der ebenfalls erfahrene Schwab hingegen hält sich mit Inline-Hockey fit. "Außerdem mache ich sehr viel Sport mit meinem Sohn. Da ist von Fahrradfahren bis Fußball ganz viel dabei." Trainer Piwowarczyk ist zwar einerseits wichtig, dass die Spieler in der Sommerpause „nicht nur an Eishockey denken“, die Grundlagen-Fitness dürfe darunter allerdings nicht leiden, betont auch Reiser. „Einen so desolaten Fitnesszustand der Mannschaft wie in der vergangenen Saison darf es bei uns nicht mehr geben. Darauf werden wir achten.“