"Ein ganz normaler Start in eine Saison ist scheinbar nichts für uns", nimmt Trainer Andi Kleider die aktuelle Situation beim ERV Schweinfurt mit Galgenhumor. "Im ersten Spiel haben uns mit Dylan Hood (gesperrt) und Joey Sides (verletzt) gleich beide Ausländer gefehlt. Und jetzt rollt die Grippewelle durch unsere Kabine." Bis zu fünf Spieler drohen aktuell zumindest für die Auswärtspartie beim TEV Miesbach (Freitag, 20 Uhr) auszufallen.
"Immerhin ist keiner coronapositiv", hat der Trainer noch Hoffnung auf den einen oder anderen Rückkehrer für das Sonntagsheimspiel gegen den TSV Erding (18 Uhr, Icedome). Auch wenn die Aussicht, mit nur zwölf oder 13 Spielern nach Miesbach zu reisen, nicht die schönste ist, sieht Kleider die Ausgangslage dennoch nicht komplett verändert. "Die Punkte dort hängen so oder so hoch. Egal ob wir vollzählig sind oder nicht, ist Miesbach sicher für uns nicht der Maßstab. Trotzdem werden wir natürlich auch dort versuchen, zu gewinnen." Aber man werde nichts riskieren und angeschlagene Spieler im Zweifel daheim lassen.
Ein Auffüllen mit Spielern der 1b kommt nicht infrage
Zu diesen gehörten zuletzt auch Joey Sides, der aber am Mittwoch erstmals wieder auf dem Eis stand und Joey Akers, der am Sonntag noch verletzt ausscheiden musste und nun obendrein mit einer Erkältung kämpft. Ein Auffüllen des Kaders mit Spielern aus der 1-b-Mannschaft wie Marcel Schäfer oder Simon Knaup kommt aktuell auch noch nicht in Frage. "Die standen bislang überhaupt noch nicht auf dem Eis."
Entsprechend wird Kleider den verbliebenen Spielern des Stammkaders vertrauen, die er bereits im Training taktisch auf eine defensive Herangehensweise eingeschworen hat. Ein Rezept, wie sein Team Miesbachs tschechischen Torjäger Bohumil Slavicek, der im offiziellen Eröffnungsspiel der Bayernliga-Saison am vergangenen Wochenende in Buchloe gleich fünf der sechs TEV-Tore erzielte, stoppen kann, hat er aber nur bedingt.
Gegen Erding dürfte mehr drin sein als in Miesbach
"Ich war und bin kein Freund von Manndeckung. Einen Spieler wie Slavicek wird man nie komplett kontrollieren können. Wir müssen da im Verbund sehr gut arbeiten. Zumal er mit Nick Endress in dieser Saison auch noch einen kongenialen Partner bekommen hat. Fünf Tore in Buchloe zu erzielen ist schon wirklich eine Marke."
Keine guten Aussichten also für das erste Auswärtsspiel der Saison. Und auch wenn die Schweinfurter in Miesbach keineswegs abschenken wollen, dürfte zu erwarten sein, dass gegen den TSV Erding, der mit einem 2:4 in Ulm einen Fehlstart in die Saison erwischt hat, vor heimischer Kulisse im zweiten Spiel des Wochenendes mehr drin sein dürfte. Vorausgesetzt, die Erkältungswelle rollt nicht noch weiter.