Hassfurt
(rn)
Jetzt ist es amtlich: Sergej Waßmiller ist nicht mehr Trainer beim ESC Haßfurt. „Wir haben seiner Bitte um vorzeitige Auflösung seines Vertrages entsprochen“, erklärte die erste Vorsitzende Kerstin Gollbach. Hauptgrund ist ein Angebot des Bayernligisten EHC Bayreuth für Waßmiller, dort Trainer zu werden.
Wer die Landesliga-Mannschaft in den verbleibenden acht Begegnungen der Punkterunde betreut, sollte am Dienstagabend nach einer Mannschaftssitzung entschieden werden. Fakt ist, dass der Verein laut Gollbach „wenig Interesse“ an der Verpflichtung eines Außenstehenden habe. Vielmehr werde eine interne Lösung angestrebt. Gut möglich, dass Kapitän Rafael Popek bis zum Saisonende die Nachfolge seines Nachfolgers übernimmt. Dank einer vorhandenen Sondergenehmigung steht als offizieller Trainer der zweite ESC-Vorsitzende Peter Vogel auf der Spielerbank.
Zwar verbreitete sich das Gerücht um einen Abschied von Waßmiller nach einem Internetbericht bereits am Samstagabend beim Spiel der „Hawks“ in Bad Kissingen. Erst vor der Abfahrt zur Auswärtspartie in Regen informierte der Deutschrusse den bis dahin ahnungslosen ESC-Vorstand über die Anfrage des Tabellen-Vierten der Bayernliga, bei dessen Heimspiel gegen Buchloe er am Freitag im „Tigerkäfig“ war. „Die Tatsache, dass er den ESC Haßfurt nach doch relativ kurzer Zeit wieder verlassen will, hat mich doch etwas erstaunt“, räumt Gollbach ein, „sehr überrascht gewesen“ zu sein.
Waßmiller, der erst im Frühsommer 2011 sein Amt beim ESC angetreten hatte, wird die „schöne Herausforderung“, wie er bei seiner Vorstellung sagte, also nicht mehr weiterführen. Er bat damals um „Verständnis und Geduld“, damit sein Konzept verwirklicht werden könne. Vielleicht wollte er aufgrund der vielen Rückschläge im personellen Bereich, vor allem aufgrund zahlreicher Verletzungen oder der missglückten Ausländerverpflichtung von Martin Lamich, diese Geduld nach insgesamt 26 Partien selbst nicht mehr aufbringen. Immerhin haben die Haßfurter derzeit kaum noch Chancen, auf den zweiten Platz zu kommen, um an den Aufstiegsspielen für die Bayernliga teilzunehmen.
Die vorzeitige Trennung von Waßmiller stellt nicht nur die erste Mannschaft, sondern den gesamten Verein vor Probleme, denn der 41-Jährige leitete auch das Training der Knaben und der Schüler. Außerdem betreute er Kindergarten- und Schlittschuhkurse. „Wir müssen jetzt erst einmal schauen, wie wir den Trainings- und Spielbetrieb im Nachwuchsbereich absichern“, machte Gollbach deutlich und ergänzte: „Wir alle sind berufstätig und haben jetzt wieder einen großen organisatorischen Aufwand zu bewältigen.“
Gut möglich, dass Kapitän Rafael Popek bis zum Saisonende die Nachfolge seines Nachfolgers übernimmt. „Es ist wichtig, dass die Saison in Ruhe zu Ende gespielt werden kann“, sagt Gollbach. „Wir wollen noch einige saubere Spiele für die Fans und natürlich auch für die Mannschaft sehen.“ Sie hofft, dass die zuletzt abgelieferten Leistungen viele Zuschauer motivieren, die „Hawks“ vor allem bei den Heimspielen zu unterstützen. Erstmals beim anstehenden Derby gegen den Tabellen-Zweiten ESC Höchstadt am Freitagabend.
Wenigstens eine positive Nachricht gibt es, denn das Gnadengesuch des ESC beim Bayerischen Eishockeyverband (BEV) bezüglich der Dauer der Sperre von Peter Macek nach seiner Matchstrafe im Spiel gegen Pegnitz war erfolgreich. Die „Zwangspause“ wurde auf drei Spiele verkürzt, so dass der Tscheche gegen die „Alligators“ wieder dabei ist.