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Eishockey: ERV plant endgültig für die Bayernliga

Eishockey

ERV plant endgültig für die Bayernliga

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    Soll bleiben, könnte aber womöglich gehen wollen: Mit Dennis Martindale will Eishockey-Bayernligist ERV Schweinfurt Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit in der kommenden Saison führen.
    Soll bleiben, könnte aber womöglich gehen wollen: Mit Dennis Martindale will Eishockey-Bayernligist ERV Schweinfurt Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit in der kommenden Saison führen. Foto: Archivfoto: Anders

    Die Eishockey-Saison ist zwar lange vorbei, doch richtig Erholung gab es für Steffen Reiser, Trainer des Bayernliga-Dritten ERV Schweinfurt, in den vergangenen Wochen keine. Er und seine ERV-Kollegen Gerald Zettner und Stephan Steinert waren vollauf mit der Diskussion beschäftigt, ob die Mighty Dogs in die Oberliga nachrücken könnten, die mit massiven Strukturproblemen zu kämpfen und im Moment nur neun Vereine für die neue Saison hat.

    Die Hängepartie scheint vorbei. Nach mehreren Tagungen der Bayernliga-Vereine untereinander und auf Funktionärsebene zwischen dem Bayerischen Eishockey-Verband (BEV) und dem Deutschen Eishockey-Bund geht der ERV davon aus, dass er sicher Bayernligist bleibt. „Es ist klar, dass wir da spielen und dafür planen wir“, erklärt Steffen Reiser. Im übrigen hatte Schweinfurt nie gefordert, in der Oberliga spielen zu dürfen – das wäre aufgrund des fehlenden Aufstiegsrechts als Dritter der vergangenen Saison auch nicht gegangen – sondern nur die Bereitschaft signalisiert, im Fall des Falles zur Verfügung zu stehen.

    Im Moment ist die Lage sowieso einigermaßen verworren. Auf einer Tagung vor gut zwei Wochen schlug der BEV vor, die Mighty Dogs aufsteigen zu lassen. Das hätte aber zur Folge, dass die Bayernliga nur 15 statt 16 Vereine gehabt hätte und deswegen sollen bis 14. Juni alle Bayernligisten schriftlich zustimmen. Aus Bayreuth zum Beispiel wird sicher ein Veto kommen. Man verzichte ungern auf ein Heimspiel, insbesondere das gegen Schweinfurt, heißt es von Seiten der Tigers. Und auch der ERV hat, wie Steffen Reiser bestätigt, dieser Lösung nicht zugestimmt. „Es ist klar, dass dieses Votum scheitert, jetzt sind die Verbände am Zug, eine tragfähige Lösung zu entwickeln“, betont Reiser. Dass Schweinfurt plötzlich doch noch nächste Saison Oberligist wird, hält Reiser für fast ausgeschlossen: „Unser Interesse an der Oberliga ist sehr stark abgekühlt, wir haben auch Verantwortung gegenüber unseren Fans und Sponsoren und die ist stärker als die Interessen einzelner Vereine.“

    Da auch die Sorgen um die Spielstätte Icedome mit der geplanten, aber noch nicht vom Stadtrat genehmigten Übernahme durch die Stadt Schweinfurt von den Schultern der

    „Unser Interesse an der Oberliga ist stark abgekühlt“

    ERV-Trainer Steffen Reiser nach dem Hickhack, ob der ERV Bayernligist bleibt oder in die Oberliga nachrückt

    ERV-Verantwortlichen genommen wurden, geht man nun mit Vollgas daran, die neue Saison zu planen.

    Stürmer Stephan Trolda und Torwart Varian Kirst haben den Klub verlassen, beiden weint Reiser nicht unbedingt hinterher. Beim ERV war man mit deren Leistungen in der entscheidenden Saisonphase nicht mehr zu 100 Prozent zufrieden. Mikhail Nemirovsky hat noch ein weiteres Jahr Vertrag, mit Dennis Martindale wird gesprochen. Der deutsch-kanadische Stürmer beantragt wohl keinen deutschen Pass, würde weiterhin die Ausländerstelle besetzen – „von unserer Seite besteht Interesse“, versichert Reiser. Er wisse aber, dass man mit dem Einsatz von Nemirovskys Bruder David in den Play-offs bei Martindale Vertrauen kaputt gemacht habe. Dass dieser sich in den vergangenen Monaten als Spieler, der vom Eishockey lebt, auf dem Markt umgeschaut habe, sei legitim. „Aber er hat sich mit seinen Leistungen gerade in den Play-offs ganz klar ins Spiel gebracht, bei uns zu bleiben“, versichert Reiser. Sollte Martindale den Klub verlassen, sieht Reiser kein Problem, bis zum Beginn der Saison einen adäquaten Ersatz zu finden: „Der Markt für ausländische Spieler ist gut gefüllt.“

    Ob der Markt für Trainer gut gefüllt ist, wird sich zeigen. Auf jeden Fall sind die Mighty Dogs in Gesprächen mit einem externen Coach für die Bayernligasaison 2022/12. Das Trainerduo Marcel Juhasz auf dem Eis und Steffen Reiser an der Bande gibt es kommende Saison nicht mehr. Bei Juhasz hatte man schon vor Wochen entschieden, dass dieser nur noch spielen soll. Und Reiser legt seine Prioritäten auf das Management und die Sponsorensuche. Gerade dieser Bereich war durch die Hängepartie in den vergangenen Wochen zu kurz gekommen. Und angesichts der Ziele der Dogs, mittelfristig in die Oberliga aufzusteigen und sich zu etablieren, ist ein professionelles Marketing unbedingt nötig.

    Eine weitere Baustelle neben Verstärkungen für Abwehr und Sturm ist die Torhüterposition nach dem Weggang von Varian Kirst. Dort soll Ole Swolensky aber eine faire Chance bekommen. Der ERV sucht einen weiteren jungen, talentierten Torhüter und „für Ole gibt es eine klare Perspektive. Es liegt jetzt an ihm, sich richtig ins Zeug zu legen und zu beweisen.“

    Über die neuesten Entwicklungen informiert der Vereine seine Fans in gut drei Wochen bei einem Fan-Stammtisch am 5. Juli ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Overtime im Icedome.

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