Eishockey ist nun nicht gerade die typische Sportart für Mädchen diesen Alters. Und weil es nicht allzu viele gleichaltrige Kolleginnen gibt, darf sich Tamas trotz ihrer gerade 14 Lenze bereits in der Damen-Nationalmannschaft ran. Und dies kam so: In der letzten Saison wurden alle Mädchen, die in Bayern spielen, zu einem Sichtungslehrgang nach Füssen eingeladen. Dort konnte die Schweinfurterin überzeugen. Dem folgten bereits Kaderlehrgänge in Österreich und Kornwestheim. Dort lernte sie Peter Kathan, den Trainer der Damen-Nationalmannschaft, kennen. Das Ergebnis dieser Bekanntschaft heißt Füssen.
Das Eishockeyspielen begann Jenny Tamas in ihrem Geburtsort Herfurt. Durch ihren Vater Gabor Tamas, der beim ERV Schweinfurt spielte und später Trainer war, stand sie bereits im Alter von zwei Jahren auf Schlittschuhen. Wann sie mit dem Eishockey genau anfing, weiß sie nicht mehr so genau, aber es sei wohl mit drei oder vier Jahren gewesen. "Wir hatten in Herfurt einen sehr strengen Trainer, da wollte ich irgendwann nicht mehr spielen", antwortet die 14-Jährige auf die Frage, ob sie denn überhaupt Eishockey spielen wollte, oder ob es mehr vom Papa kam. 1995 kam sie dann durch ihren Vater nach Schweinfurt. Hier trainierte Gabi Knaup die kleinen Eishockeycracks. "Die mochte ich sehr und es machte wieder Spaß", so Tamas.
Heute spielt die talentierte Schülerin des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Verteidigerin. Das war nicht immer so. Sie fing als Stürmerin an. Doch dann wurden in Schweinfurt bei den Schülern, wo sie auch Kapitän ihres Teams war, die Verteidiger knapp. Ihr Trainer steckte sie in die Abwehr. Sie überzeugte dort derart, dass sie seither in diesem Mannschaftsteil ihre sportliche Heimat gefunden hat. In dieser Saison wird sie für den ERV Schweinfurt sowohl in der Schüler-, als auch in der Jugendmannschaft zu sehen sein. Und wer weiß: Vielleicht ja bald in der deutschen Damen-Nationalmannschaft.