An ihm ist so einfach kein Vorbeikommen. Johannes Mock ist seit sechs Jahren eine feste Größe in der Innenverteidigung der Freien Turner Schweinfurt. Zum Saisonstart vermisst er etwas seine alten Nebenmänner in der Abwehr, schaut aber dennoch optimistisch auf die neue Saison mit seiner FTS.
Mit Marius Heinze (neuer spielender Co-Trainer beim Kreisklassisten SG Poppenhausen) hat die Turner im Sommer einer der versiertesten Abwehrspieler der Liga verlassen. Aus privaten Gründen in den nächsten Monaten nicht zur Verfügung steht Coach Adrian Gahn außerdem auch der athletische und stets leidenschaftlich auftretende Niklas Reuß. Der über 1,90 Meter große Mock ist aber weiter da, gesetzt und wichtiger denn je.
FT Schweinfurt hat "holprigen" Saisonstart hingelegt
In den ersten Spielen hatte er mit Moriz Heusinger, Patrick Werner und zuletzt "Oldie" Ercan Öztürk drei verschiedene Partner in der Innenverteidigung. Mit seinen 26 Jahren rücke er, wie schon vergangene Saison, immer mehr in die Verantwortung, erklärt Mock selbst. Seine Aufgabe ist es, die Abwehr zusammenzuhalten sowie den talentierten Sechsern davor den Rücken freizuhalten und sie zu lenken.

Der Saisonstart der Turner verlief allerdings etwas "holprig", wie es der Abwehrmann benennt. Ungewohnt für die FTS, die meist gut in die Vorrunde startet, "weil wir uns auch immer gut vorbereiten", betont Mock. Diesmal lief es durchwachsen – mit zwei Niederlagen und zuletzt zwei Siegen. "In den ersten zwei Spielen haben wir immer ein Tor durch individuelle Fehler bekommen", ärgert sich Mock. Der 0:3-Auftaktniederlage an der heimischen Maibacher Höh' gegen Vatan Spor folgte die ärgerliche 1:2-Auswärtsniederlage gegen den Bayernliga-Absteiger FC Coburg. "Wir haben die zwei Spiele gut reflektiert", erklärt Mock.
FTS-Kader ist nicht mehr so breit wie in der vergangenen Saison
Anschließend gab es den 2:0-Heimsieg gegen den ASV Rimpar und vergangenen Spieltag den 6:0-Kantersieg gegen Aufsteiger TSV Schammelsdorf. "Das war ein cooles Ergebnis. Das hatte ich, glaube ich, noch nie in meinen Jahren bei den Turnern, dass wir das dann so dominant zu Ende gespielt haben", sagt Mock.
Auch wenn die Qualität in der Breite im FTS-Kader durch Abgänge wie die von Heinze und Simon Rambacher etwas verloren gegangen ist, sind die Ambitionen eigentlich gleichgeblieben, verrät Mock: "Bei uns war das schon immer so: Je enger wir zusammengerutscht sind, desto besser waren wir." Er traut dem Team eine ähnlich starke Rolle wie in der letzten Saison zu. Ein Platz unter den ersten Fünf sollte es am Ende werden, sagt der Führungsspieler selbstbewusst.
FTS mit positiven Erinnerungen an den FC Fuchsstadt
Mit seinen 105 Spielen und fünf Toren – eines davon erzielte er zuletzt gegen Schammelsdorf – muss er wissen, wovon er redet. 2018 ist der gebürtige Kronunger vom damaligen Bezirksligisten SV Ramsthal zur FTS gewechselt. "Ich fühle mich hier wohl, bei den Turnern ist es richtig cool", meint der Verteidiger, der seine komplette Jugendzeit beim TSV Poppenhausen verbrachte.
Am Freitagabend empfangen Mock und Co. den FC Fuchsstadt, der auch einen durchwachsenen Start mit fünf Punkten aus vier Spielen hingelegt hat. "Fuchsstadt erwarte ich stark", sagt Abwehrchef Mock, der ein besonderes Augenmerk auf deren Angreifer Yannick Pragmann richtet, dennoch. Der Stürmer hat zwar in der Runde noch nicht getroffen, dafür aber in den Spielzeiten zuvor 32 Mal in 60 Landesliga-Spielen. "Aber Fuchsstadt liegt uns eigentlich", sagt Mock. Vergangene Saison gewann die FTS 4:2 im Hin- und 3:0 im Rückspiel. "Und mit dem 6:0 im Rücken haben wir jetzt richtig Selbstvertrauen. Die Dinge klappen jetzt gleich alle viel einfacher."