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FUßBALL: REGIONALLIGA BAYERN: FC-05-Trainer Timo Wenzel bittet um Entschuldigung

FUßBALL: REGIONALLIGA BAYERN

FC-05-Trainer Timo Wenzel bittet um Entschuldigung

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    Die Nerven? Nach dem 1:1 gegen Fürth gab es Diskussionsbedarf zwischen den Schweinfurtern Marco Fritscher (7) und Christopher Kracun (rechts). Philip Messingschlager will schlichten, Kevin Fery und Stefan Maderer bleiben lieber eine paar Schritte auf Distanz.
    Die Nerven? Nach dem 1:1 gegen Fürth gab es Diskussionsbedarf zwischen den Schweinfurtern Marco Fritscher (7) und Christopher Kracun (rechts). Philip Messingschlager will schlichten, Kevin Fery und Stefan Maderer bleiben lieber eine paar Schritte auf Distanz. Foto: Foto: Marion Wetterich

    Willkommen in der Krise. Dank einer unterirdischen Leistung kam der FC 05 auch gegen die SpVgg Greuther Fürth II nicht über ein mageres 1:1 (0:1) hinaus. Die Schweinfurter, die nun schon sieben Punkteteilungen aus zwölf Spielen auf dem Konto haben, konnten nicht einmal aus einer Dreiviertelstunde Überzahl Kapital schlagen - und damit auch nicht aus den Niederlagen gleich dreier Konkurrenten, darunter Spitzenreiter FC Bayern München II. Trainer Timo Wenzel griff folgerichtig zur Höchststrafe: „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, die heute im Stadion waren, für diese desolate Vorstellung entschuldigen.“

    Wo sein Fürther Kollege „sehr gute, gestandene Spieler, die den Ball gut laufen lassen können“ gesehen haben wollte, wird sein Geheimnis bleiben. Denn den Ball ließen, zumindest eine ganze Halbzeit lang, nur seine Jungs beeindruckend zirkulieren. Zwar gab's zunächst eine vielversprechende Konter-Situation über Dominik Weiß (4.), doch das war's dann erstmal für den FC 05. Die Fürther präsentierten sich ballsicherer und zielstrebiger. Ilker Yüksel scheiterte noch an 05-Keeper Alexander Eiban (6.), doch nach einer Aycicek-Flanke von links war El-Jindaoui eiskalt zur Stelle (14.).

    Dieses 0:1 lähmte die Schweinfurter sichtlich. „Gerade im Zentrum hatten wir Defizite, waren immer in Unterzahl. Und dann spielen wir Bälle, wo ich mich frage, was meine Spieler sich dabei gedacht haben“, wütete Wenzel weiter. Um sich zu fragen: „Wollen wir nicht, oder können wir nicht.“ Daran änderte auch die kleine Schlussoffensive vor der Pause nichts. Denn es mussten zwei Standards herhalten für Torgefahr: Matthias Strohmaiers Kopfball-Aufsetzer nach einer Trinks-Ecke ging an den linken Pfosten (41.), bei Christopher Kracuns 19-m-Freistoß rettete SpVgg-Schlussmann Leon Schaffran, in Strohmaiers Nachschuss warf sich Benedikt Kirsch (45.). Viel zu wenig.

    Pausen-Donnerwetter

    Wenzels Pausen-Donnerwetter, ohne das es seit Wochen kaum einmal zu gehen scheint, und eine Umstellung auf 4-3-3 wirkte, zumindest kurzfristig: Keine drei Minuten waren nach Wiederbeginn gespielt, da zog Stefan Maderer von links ab, der Fürther Paul Jäckel nahm bei seiner Rettungsaktion auf der Torlinie die Hand zur Hilfe - Rot und Elfmeter. Den verwandelte Kracun bretthart zum 1:1. Bei Fürth zeigte das nicht lange Wirkung: In dieser Viertelstunde scheiterten Maderer (49.) und Weiß (62.) zwar knapp, doch dann setzte die Spielvereinigung wieder diese pfeilschnellen Konter. Und ums Haar wären die Gäste aus einem ruhenden Ball nochmal in Führung gegangen, doch Levent Ayciceks 25-m-Freistoß touchierte nur die Oberkante der Latte (63.).

    Wenzel wurmte die Teilnahmslosigkeit, mit der die Nullfünfer das über sich ergehen ließen, auch wegen einer intensiven Ansprache von Präsident Markus Wolf am Vortag: „Da findet er die richtigen Worte, vermittelt der Mannschaft, dass sie die Vorkommnisse der letzten Tage 90 Minuten lang ausblenden können muss. Ich krieg das nicht in meinen Kopf hinein, dass einen Tag später davon bei der Mannschaft nichts hängen geblieben ist.“ Dass bei Offiziellen wie Spielern der Frust danach offensichtlich nach außen getragen wurde, sei nur verständlich: Zwar nicht die eingeschlagene Scheibe im Kabinengang, aber der lautstarke, beinahe handgreifliche Disput zwischen den Spielern Kracun und Fritscher: „Als Trainer wünscht man sich, dass Spieler so eine Aggressivität von der ersten Minute an zeigen. Wir bekommen die erste Gelbe Karte, weil wir einen Gegner härter angegangen haben, in der 93. Minute. Davor sind wir 93 Minuten lang hinterhergelaufen.“

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    Aus Trott entwächst Druck

    Rechtsverteidiger Philip Messingschlager, der auch in die Spieler-Diskussionen involviert war, entschuldigte diese zwar („da kochen halt mal die Emotionen hoch“), nicht aber „dass wir uns wieder viel zu wenige Chancen herausgespielt haben“, und dass „wir es nicht geschafft haben, den Gegner anzulaufen, wie das geplant war“. Und da die Mannschaft im September immer noch ohne Liga-Sieg ist, fürchtet er, „dass wir in einen Trott kommen, in dem es Woche für Woche immer schwerer wird, herauszukommen.“ Fürwahr: Zwar ist im Spitzen-Sextett nichts Weltbewegendes passiert, doch es ist wieder ein Spieltag weniger übrig, den nun mal existierenden Rückstand nach ganz vorn verkürzen zu können. Und so baut sich der FC 05 trotz aller Ungeschlagenheit just in den Momenten, in denen er Profiteur sein könnte, den Druck unnötig selbst auf. Zumal die nächsten Kontrahenten der Tabellenzweite Burghausen und der Tabellendritte Eichstätt sind.

    Die Statistik des Spiels Fußball, Regionalliga Bayern FC 05 Schweinfurt – SpVgg Greuther Fürth II 1:1 (0:1) Schweinfurt: Eiban – Messingschlager, Strohmaier, Kleineheismann, Lo Scrudato (46. Fery) – Weiß (81. Piller), Trinks (76. Jelisic), Kracun, Fritscher – Maderer, Pieper. Fürth: Schaffran – Guthörl, Sollfrank (25. Tischler), Jäckel, Minz – Adlung – Nader (71. Danhof), Kirsch, Sontheimer, Aycicek – Yüksel (86. Gashi). Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedberg). Zuschauer: 874. Tore: 0:1 Ilker Yüksel (14.), 1:1 Christopher Kracun (48., Foulelfmeter). Rot: Jäckel (48., Handspiel). Gelb: Pieper, Messingschlager, Fritscher, Kracun – Kirsch.

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