Fussball
Bezirksliga 2 TSV Gochsheim – SG Sennfeld 4:2 (2:2)
61. Minute: Sennfelds Koray Avci flankt von der rechten Seite, vier Meter vor dem Tor setzt Dirk Seufert einen mustergültigen Kopfball an – doch Gochsheim Torwart Marco Kuhn lenkt den Ball mit einer schier unglaublichen Parade zur Ecke. „Weltklasse, der war eigentlich schon drin“, lobt TSV-Trainer André Kulke seinen Keeper. Vielleicht die spielentscheidende Szene in einem hochklassigen, packenden Derby, dem ersten zwischen Gochsheim und Sennfeld um Punkte seit Jahren.
Entsprechend engagiert, teilweise auch giftig, gingen beide Teams zur Sache. Dank Kuhns Parade stand es weiterhin 2:2, ob Gochsheim nach einem Rückstand noch einmal zurück gekommen wäre, ist fraglich.
Denn zu diesem Zeitpunkt hatten wieder die Gäste, gestärkt von Dominiks Barths Ausgleich mit dem Pausenpfiff, die Initiative an sich gerissen. „Viel zu viele Chancen“ habe sein Team ausgelassen, befand SGS-Coach Mathias Schlotter, bei Barths Bogenlampe an die Latte war viel Pech dabei (65.), sonst tat Kuhn mehr als nur seine Pflicht.
„Wenn man die Tore nicht macht, wird man bestraft“, die alte, von Schlotter geäußerte Fußball-Weisheit bewahrheitete sich. „Zweimal hat Gochsheim in der zweiten Halbzeit aufs Tor geschossen, beide Male war der Ball drin.“ Beide Treffer erzielte „Glocke“, der erst in der 65. Minute eingewechselte Manuel Glöckner. Treffer Nummer eins per Kopf (73.) und die zweite „Kiste“ nach einem Konter (85.). Beide Male war Emra Haliloglu der Vorbereiter. Der beste Feldspieler auf dem Platz hatte bereits das 2:1 durch einen herrlichen Lupfer erzielt (34.). Überhaupt zeigten die Hausherren vor allem in der ersten Hälfte nicht nur dank Haliloglu eine Spielkultur, wie man sie seit Jahren nicht gesehen hatte. „Das war heute das beste Spiel, seit ich hier bin“, freute sich Kulke. Gewonnen habe die Mannschaft, „die mehr ins Spiel investiert hat“.
Ein Unentschieden wäre aber durchaus gerecht gewesen. Denn da war ja noch die 28. Minute, als Gochsheims Holger Feiler Sennfelds Barth klar die Hand ins Gesicht schlug und mit Gelb äußerst gnädig davon kam. „Wenn es da einen Platzverweis gibt, geht das Spiel anders aus“, glaubte Schlotter nach dem Rückschlag im Meisterschaftsrennen. Immerhin: Dank des TSV-Siegs wurde aus dem Drei- ein Vierkampf um die Bezirkliga-Krone.
Gochsheim: Kuhn – Schmitt – Feiler, Rudl – Pfister, Frackenpohl, Warum (80. Ossmanoj), Grabarac, Ebert – E. Haliloglu (88. H.Haliloglu), Riegler (65. Glöckner).
Sennfeld: Brandt – Hubka (85. Bilir) – Rudolf, Klaas – Avci, Reck, Wirsing (66. Trasente), Wirth, Vnuk – Barth, Seufert.
Tore: 0:1 Robert Wirth (12.), 1:1 Markus Warum (17.), 2:1 Emre Haliloglu (34.), 2:2 Dominik Barth (45.), 3:2, 4:2 Manuel Glöckner (73., 85.). Gelb-Rot: Feiler (76./Gochsheim). Schiedsrichter: Malzer (Unterwaldbehrungen). Zuschauer: 400.