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Leichtathletik: Marianne Neubert Doppelweltmeisterin

Leichtathletik

Marianne Neubert Doppelweltmeisterin

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    Marianne Neubert muss erstmal rechnen. Die Frage, wieviel Medaillen sie bei Weltmeisterschaften in den vergangenen 14 Jahren – zum ersten Mal nahm sie 1995 in Buffalo im US-Bundesstaat New York teil – gewonnen hat, lässt sie spontan das Zählen beginnen: „Ich habe die neuen Medaillen noch gar nicht aufgehängt, da muss ich erstmal zählen.“ Auf die imposante Zahl von 20 Medaillen kommt die sympathische Seniorensportlerin, die im Oktober ihren 81. Geburtstag feiert. Mit dem Diskus, dem Hammer oder dem Speer macht sie dem einen oder anderen Jungspund aber immer noch etwas vor. Ihrer Sammlung hat Neubert bei der 18. Senioren-Leichtathletik WM in Lahti in Finnland Anfang August fünf Medaillen hinzugefügt – und trug nicht unerheblich zum zweiten Platz des deutschen Teams im Medaillenspiegel hinter Gastgeber Finnland bei. Neubert ist Weltmeisterin in der Klasse über 80 Jahre im Hammerwurf mit 22,65 Meter und im Gewichtwerfen mit 8,66 Meter. Jeweils eine Silbermedaille holte sie im Kugelstoßen mit 7,27 Meter und im Werfer-Fünfkampf mit 4628 Punkten (Hammerwerfen, Kugelstoßen, Diskus, Speer und Gewichtwerfen).

    17,26 Meter mit dem Diskus reichten für die Bronzemedaille. Auch wenn die Athleten bei Senioren-Weltmeisterschaften von der Startgebühr bis zu den Reisekosten alles selbst bezahlen, ist Marianne Neubert jeder Trip wert. „Am schönsten war es damals in Brisbane in Australien, aber in Finnland war alles wie immer perfekt organisiert“, so die 80-Jährige, die in Schwebheim beim TSV Abteilungsleiterin der Leichtathletik ist und sich dort nicht nur mit der Sportabzeichen-Gruppe fit hält, sondern auch mindestens einmal pro Woche in ihrem eigenen Ring auf dem Sportplatz ihre Wurfdisziplinen trainiert.

    Am meisten gefällt Neubert neben dem Sport das familiäre Ambiente der Wettbewerbe, „man trifft einmal im Jahr Freunde, misst sich im Wettbewerb und es gibt keinen Neid, wenn der eine einmal besser ist.“ Weit weg also von einer Leichtathletik-WM der Aktiven wie in Berlin, bei der es neben vielen erinnerungswürdigen Momenten auch nachdenklich stimmende Rennen und Wettbewerbe gab. „Bei manchen Weltrekorden fragt man sich schon, ob alles mit rechten Dingen zugeht“, sagt Marianne Neubert. Für sich selbst hat sie eine eindeutige Position: „Ich kann, was ich kann und wenn es nicht klappt, dann ist das halt so. Ich will mir meinen Körper nicht kaputt machen.“

    Deswegen ist nun auch erstmal Regeneration angesagt nach der WM, bevor es wieder mit dem Training für die nächste Saison losgeht. Dann steht die Europameisterschaft in Ungarn im Sommer 2010 auf dem Programm. Danach muss sie sicher wieder Medaillen zählen.

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