Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schach:: Der Hut als Maskottchen für Johannes Mann

Schach:

Der Hut als Maskottchen für Johannes Mann

    • |
    • |
    Heller Kopf: Der jüngste Teilnehmer der 10. Bad Königshofen Open im Schach war der 13-jährige Johannes Mann (rechts), hier mit Vater Matthias, der Fahrer und moralische Unterstützung ist. Der Hut ist Maskottchen und Markenzeichen zugleich.
    Heller Kopf: Der jüngste Teilnehmer der 10. Bad Königshofen Open im Schach war der 13-jährige Johannes Mann (rechts), hier mit Vater Matthias, der Fahrer und moralische Unterstützung ist. Der Hut ist Maskottchen und Markenzeichen zugleich. Foto: Foto: Vossenkaul

    Am Freitag endeten die 10. Bad Königshofen Open und der Kampf um den schwarzen Grabfeldspringer. Unter den hellen Köpfen fiel der jüngste, Johannes Mann, auf, der mit seinen 13 Jahren mit den Erwachsenen mithalten kann. Er trägt einen Hut. Der ist Maskottchen und Markenzeichen zugleich. Besonders in den Schulferien nimmt der Pfersdorfer gern an Turnieren teil und beteiligt sich deshalb in der freien Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr zum vierten Mal am Königshöfer Turnier. Mit 1813 DZW gehörte er zu den Favoriten und bestätigte diese Einschätzung mit Gesamtrang vier mit 4,5 Punkten, punktgleich mit dem Dritten Marcel Früchel vom SF Deizisau. Es siegte Lokalmatador Roland Müller.

    Während der Sohn im Bullaugenraum der FrankenTherme sein Spiel absolviert, sitzt Vater Matthias Mann in der Sitzecke im Gang und liest ein Buch. Er bleibt in der Nähe, denn ab und zu braucht der Sohn mal Zuspruch, dann kommt er kurz heraus und berichtet, wie es steht. Helfen kann der Vater nicht mehr, denn der Sohn ist längst über seine Kenntnisse hinausgewachsen, aber es sei wichtig, dass er moralische Unterstützung biete, berichtet der Vater. Die langen Wartezeiten sind für ihn keine Belastung. „Da habe ich mal meine Ruhe“, sagt Matthias Mann. Er nutzt die Zeit, um Bücher zu lesen oder sich ein Video anzuschauen, manchmal geht er auch spazieren. Angefangen hat alles, als der damals sechsjährige Johannes zuhause ein Schachbrett entdeckte. Er wollte genau wissen, was man damit anfängt, welche Spielregeln es gibt und lernte in vier Wochen alles, was sein Vater ihm beibringen konnte. Sein Wissensdurst war noch nicht gestillt. „Jetzt hilft nur noch ein Verein“, dachte Matthias Mann und fand beim Schachklub Schweinfurt 2000 Unterstützung. Dort wird gute Jugendarbeit geleistet und der begeisterte Neuling wurde gern aufgenommen. Der Schachsport wurde zur Lieblingsbeschäftigung von Johannes, der zuvor auch noch gern Fußball gespielt hatte. Als er ins Schweinfurter Humboldt-Gymnasium kam und dort in die Ganztagsbetreuung ging, entschied er sich endgültig für Schach und als körperlichen Ausgleich für Tischtennis.

    Vater Matthias wurde zum Fahrer und Begleiter, aber das macht er gern. Die Lieblingsfächer des Gymnasiasten sind Mathematik und Physik, außerdem arbeitet er gern an Projekten wie „Jugend forscht“. 70 bis 80 Spiele im Jahr absolviert Johannes, die ganze Familie ordnet sich den Terminen unter, auch die Mutter steht voll hinter dem Schachsport des Sohnes. „Unsere Ferien sind voll ausgelastet“, berichtet Matthias Mann: Statt Urlaub reist das Ehepaar mit dem Sohn zu Turnieren. „Für uns Eltern ist das ein teures Hobby“, berichtete der Techniker im Maschinenbau: Alle Fahrten, Übernachtungen und Startgelder werden privat finanziert.

    Die Erfolgsliste von Johannes ist lang. Er wurde Schweinfurter Stadtmeister, des Öfteren unterfränkischer Meister in seiner Altersklasse, errang bei den deutschen Amateurmeisterschaften Platz drei und bei der Schacholympiade in Dresden in der Leistungsgruppe Rang zwei. Er ist auch im Jugend-Bayernkader. „Er betreibt Schach leidenschaftlich“, erzählt Matthias Mann über seinen Sohn. Einmal pro Woche fahren Vater und Sohn jetzt zum Training nach Forchheim, weil der dortige Schachverein höherklassiger spielt als Schweinfurt. Dafür nehmen beide den insgesamt zweistündigen Fahrweg auf sich. Die nächsten Sommerferien sind auch schon verplant: Es gibt einen „Urlaub“ in Österreich für Vater und Mutter, der Sohn spielt Schach.

    ONLINE-TIPP

    Alle Ergebnisse unter www.schachclub1957.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden