Nach einer Vorbereitung unter erschwerten Bedingungen aufgrund des fehlenden Eises in Schweinfurt und Absagen von Vorbereitungsspielen starteten die Schweinfurter Mighty Dogs ohne echte Standortbestimmung in die neue Bayernliga-Saison. Dass es dabei eine letztlich deutliche 2:6-Niederlage in Erding setzte, ist somit sicher kein Beinbruch und auch noch keine echte Aussage über das Leistungsvermögen der Schweinfurter.
"Es war sicherlich kein Auftakt nach Maß, weil wir uns im zweiten Drittel selbst kaputt gemacht haben", resümierte der neue Cheftrainer Andi Kleider nach seinem Einstand in hauptverantwortlicher Position. Insgesamt war zum Saisonauftakt von allem etwas dabei. Im ersten Spielabschnitt setzten die Schweinfurter die Vorgabe ihres Trainers, aus einer stabilen Defensive schnell und direkt nach vorne zu spielen sehr gut um. "Wir waren sehr gut im Spiel, und die Jungs haben die taktischen Vorgaben sehr gut umgesetzt." Zur Belohnung gab es dann folgerichtig auch den Führungstreffer durch Kontingentspieler Dylan Hood, der sich über links durchsetzte und den Puck durch die Beine des Erdinger Goalies im Netz unterbrachte (14.).
Viele individuelle Fehler
All das, was im ersten Durchgang gut gemacht wurde, war dann im Mitteldrittel wie weggeblasen. "Im ersten Drittel hat jeder seinen Job gemacht. Im zweiten Drittel haben wir dann Erding durch individuelle Fehler stark gemacht", monierte Kleider, dass statt schnellem Spiel in die Spitze im Aufbau zu viele schlampige Pässe gespielt wurden. "Bei zwei Gegentoren greifen wir dann frontal an, sodass der Gegner nur einen Haken machen musste und dann frei vor dem Tor stand."
Insgesamt musste ERV-Goalie Benedict Rossberg binnen zehn Minuten im zweiten Spielabschnitt gleich vier Mal hinter sich greifen. "Wenn man leichte Fehler gegen eine so abgeklärte Truppe wie Erding macht, wird das natürlich bestraft."
Somit schien den Schweinfurtern eine Spielunterbrechung wegen einer geplatzten Plexiglasscheibe nach einem Bandencheck gelegen zu kommen, um sich neu zu sammeln. Statt nochmals zu verkürzen, mussten die Unterfranken dann aber nach der Zwangspause in den letzten sechs Spielminuten sogar nach das 1:5 schlucken (37.), womit die Partie vorzeitig entschieden war.
Am Mittwoch endlich aufs eigene Eis
"Wir haben dann im Schlussdrittel etwas umgestellt. Das war dann ganz in Ordnung, aber das Mitteldrittel hängt einem dann natürlich noch nach." Immerhin konnten die Mighty Dogs den Schlussakkord zumindest vom Ergebnis her ausgeglichen gestalten, weil Lucas Kleider mit einem satten Drehschuss (57.) den zwischenzeitlichen Treffer zum 6:1 für Erding, der aus einer Powerplay-Situation resultierte, egalisierte.
"Ich werde das Ergebnis jetzt nicht zu hoch hängen", so Kleider. "Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir noch in der Vorbereitung sind, auch wenn die Liga jetzt begonnen hat." Daher setzt Kleider darauf, in der kommenden Woche sowohl im Fitness-, als auch im taktischen Bereich gezielt arbeiten zu können. "Ich gehe davon aus, dass wir spätestens Mittwoch aufs Eis können."
Die Statistik des SpielsEishockey, BayernligaTSV Erding – ERV Schweinfurt 6:2 (0:1, 5:0, 1:1)Schweinfurt: Roßberg – Kleider, Bär, Kröber, Marquardt, Hofverberg, Ewald – Masel, Hood, Bourne, Melchior, Manger, Heckenberger, Schlick, Asmus, Grüner. Tore: 0:1 (14.) Dylan Hood (Joshua Bourne, Semjon Bär), 1:1 (23.) Marko Babic (Philipp Michl), 2:1 (24.) Michael Trox (Bastian Cramer, Thomas Mende), 3:1 (30.) Trox, 4:1 (32.) Sebastian Busch (Rudolf Lorenz, Mark Waldhausen), 5:1 (37.) Florian Zimmermann (Michl, Waldhausen), 6:1 (48.) Erik Modlmayr (Lorenz, Zimmermann 5-4), 6:2 (57.) Lucas Kleider (Bär, Kevin Heckenberger). Strafzeiten: 12/10. Schiedsrichter: S. Velkoski (A. Bredhauer, S. Hintermeier). Zuschauer: 362.Quelle: BEV