TSV Bad Königshofen – SpVgg Hambach 9:7 (34:27 Sätze)
Die SpVgg Hambach hat das Spitzenspiel beim klar favorisierten TSV Bad Königshofen III denkbar knapp mit 7:9 verloren. „Ein Unentschieden wäre auf jeden Fall verdient gewesen“, sagte Bad Königshofens Nummer eins Josef Ort. Vor allem die Art des Zustandekommens der Niederlage war aus Gäste-Sicht hart. Erst wehrte Werner Lehrl im fünften Satz gegen Johannes Heusinger bei 8:10 zwei Matchbälle ab, gewann noch mit 12:8 und ermöglichte damit erst die Doppel-Entscheidung. Dann machten dort Christian Hasler und Roman Hoffmann im fünften Satz aus einem 3:9 ein 9:9, um dann doch mit 9:11 zu verlieren. Der Punkt zum Matchverlust resultierte aus einem „Jahrhundertschlag“: Der Bad Königshofener Jürgen Hoffmann, der mit Ort das Doppel bestritt, attackierte mit vollem Risiko eine Angabe und hatte Glück, dass dieser Return gerade noch auf dem Tisch landete. Endergebnis: 9:11, 11:9, 12:10, 6:11, 11:9. „Es waren schöne, spannende Spiele. Letzte Woche haben wir 9:7 gewonnen, diesmal die anderen“, sagte SpVgg-Mannschaftsführer Andreas Volpert, der als Einziger im zweiten Paarkreuz beide Einzel gewann.
Die Kurstädter traten erstmals in nomineller Bestbesetzung an, wollten unbedingt gewinnen, um die Chance auf einen Aufstieg zu erhalten. Dies zeigte sich auch daran, dass der elfjährige Akito Itagaki, dessen Vater Betreuer ist, erstmals aufgeboten wurde. Und der 1,40-Meter-große Junge mit asiatischer Penholder-Schlägerhaltung bestätigte seine respektablen 1549 Ranglistenpunkte, spielte stark auf und gewann sicher gegen Lehrl und Lothar Michler.
„Jetzt habe ich so gut gespielt und trotzdem verloren“, sagte Hambachs Nummer zwei Roman Hoffmann nach dem 10:12, 13:11, 6:11, 11:7 und 12:14 gegen Ort. Ein Sieg galt als so gut wie ausgeschlossen, dennoch hatte Hoffmann, der mit seiner Noppen-Vorhand viel Druck ausübte und mit starkem, platziertem Blockspiel überzeugte, sogar einen Matchball im fünften Satz. Insgesamt schien eine Überraschung möglich. Guter Start mit 2:1 in den Doppeln, Siege von Christian Hasler gegen Hoffmann, dann die überraschenden zwei Punkte in der Mitte von Andreas Volpert gegen Daniel Buchert und Sven Göbel gegen Jürgen Halbig. Hambach führte 5:2, gab aber im dritten Paarkreuz beide Spiele ab zum 5:4. Lehrl war beim 5:11, 6:11, 9:11 im dritten Satz zwar gut dabei, aber der Elfjährige behielt am Schluss die Nerven.
Im zweiten Einzeldurchgang passte es nicht mehr so gut bei der SpVgg. Dass Hasler gegen Ort auch verlieren würde (15:13, 9:11, 11:8, 4:11, 6:11) war angesichts seiner Knieverletzung keine Überraschung. Eher schon das 8:11, 6:11und 10:12 von Roman Hoffmann gegen Jürgen Hoffman. „Ich bin überhaupt nicht richtig ins Spiel gekommen“, war der Hambacher sichtlich enttäuscht. Vergleichbar ungünstig lief es für Göbel gegen Buchert (5:11, 5:11, 7:11). „Er hat genau das Gleiche gespielt wie ich, war aber schneller“, sagte Göbel. Volperts 3:0-Sieg gegen Halbig war überzeugend und von längeren Punktserien gekennzeichnet. Im zweiten Satz holte Halbig ein 0:8 auf, kam auf 9:9, unterlag dann doch mit 13:15.
Mit der Niederlage ist Platz zwei für Hambach erstmal außer Reichweite. Wenn die Grabfelder diesen Vizerang halten möchte, dann schaffen sie das auch, das scheint klar. Aber vom TSV ist auch zu hören, dass man eventuell nicht aufsteigen möchte. Und in diesem Fall würde man den Relegationsrang nicht einem anderen Team weg nehmen wollen. Das hängt noch von der gesamten Kaderplanung ab, die auch mit dem feststehenden Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bundesliga zusammenhängt.
Es bleibt also spannend. Auch der TSV Gochsheim ist nach seinem Auswärtssieg in Ramsthal wieder oben mit dabei. Und in gut einer Woche trifft der TSV zu Hause auf Hambach.
Punkte für Hambach: Hasler/Hoffmann, Volpert/Lehrl, Hasler, Göbel je 1, Volpert 2, Lehrl 1.