„Ich bin total überzeugt, dass uns nur der Befreiungsschlag gelingen muss und wir dann aus unserem Tief herauskommen“, will Trainer Semjon Bär vom Eishockey-Bayernligisten ERV Schweinfurt nicht nur positiv bleiben, sondern dies auch nach außen tragen.
„Wenn wir nur darüber reden, was alles schiefgelaufen ist und in Zukunft schwierig werden könnte, bringt uns das auch nicht weiter“, richtet der ehemalige Kapitän den Blick nach vorne auf die anstehenden Partien in Dingolfing (Freitag, 20 Uhr) und gegen Dorfen (Sonntag, 18 Uhr, Icedeome), in denen die Schweinfurter fast schon zum Siegen verdammt sind.
Denn mit sieben (Dingolfing) beziehungsweise fünf Punkten (Dorfen) und jeweils einer Tordifferenz im zweistelligen Minusbereich zählen die kommenden Gegner zu der Kategorie von Bayernliga-Mannschaften, die für die Mighty Dogs eigentlich schlagbar sein müssten. Eigentlich – denn angesichts des Fehlstarts mit sieben Niederlagen ist beim ERV sicherlich gerade nichts selbstverständlich.
Zudem werden mit Sean Fischer (krank) und Kevin Marquardt, dessen Muskelverletzung nach nur zwei Partien wieder aufgebrochen ist, sowie Nils Melchior (krank) gleich drei Spieler sicher ausfallen.
„Wir überlegen daher, vielleicht Leonardo Ewald als fünften Verteidiger zurückzuziehen, solange wir dann noch drei Sturmreihen stellen können“, gibt Bär Einblick in die Überlegungen, die er und sein Partner Tomas Kubalik anstellen.
Die Zusammenarbeit sei hervorragend, die Mannschaft habe sehr gut trainiert und sei optimal auf die Freitagspartie in Dingolfing vorbereitet. „Wir haben eine ausgiebige Analyse gemacht. Jeder weiß, was seine Aufgabe ist, welche Spieler wir beim Gegner kontrollieren müssen, wie wir in Unterzahl und Überzahl agieren. Das war allerdings gegen Ulm auch so. Und trotzdem fressen wir drei Gegentore nach Ansage.“ Also Ende des positiven Denkens? „Nein“, betont Bär, „ich bin nach wie vor von der Mannschaft überzeugt und glaube fest daran, dass wir am Freitag einen Sieg, zur Not auch einen dreckigen, landen können.“
Die Personalnot wäre er dafür zusätzlich zu verschärfen bereit. „Wenn einer meint, larifari spielen zu können, dann spielen wir eben mit zwei Reihen“, bekräftigt Bär erneut konsequentes Durchgreifen und gibt Ausreden keinen Raum.
Wenn es aber an diesem Wochenende wieder nicht klappt? Damit beschäftige man sich im Trainerteam aktuell nicht, betont Bär die Fokussierung auf das Wochenende.
Im Umfeld dürfte allerdings klar sein, dass spätestens dann eine Saison ins Haus steht, in der es um das sportliche Überleben in der Bayernliga geht.