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Unterfranken-Pokal, Halbfinale Frauen TSV Pfändhausen – TSV Lohr 16:23 (8:12)
„Das war das vorweggenommene Endspiel“, meinte Pfändhausens Trainer Peter Krause. Denn der Sieger in dieser Partie ist auch im Finale gegen den Bezirksliga-Fünften VfL Bad Neustadt haushoher Favorit. Alleine, es hat auch in diesem Jahr für die Damen des TSV Pfändhausen nicht gereicht. 16:23 gegen den TSV Lohr. Grämen muss sich der Bezirksliga-Zweite und Bezirksoberliga-Aufsteiger dennoch nicht, die Lohrerinnen wurden eben Meister der Bezirksoberliga und steigen in die Landesliga auf.
Trotzdem ärgerte sich Krause in seinem letzten Match auf der Pfändhausener Bank ein wenig. Ausgerechnet im Halbfinale fehlten mit Spielmacherin Franziska Clausing, Kapitän Verena Neeb, Janina Früh und Laura Sittler (alle krank) gleich vier Spielrinnen der ersten Sechs. Für Torjägerin Anne-Lena Früh bedeutete das, auf der ungeliebten Mittelposition zu spielen, zudem gab es aus Personalmangel schlicht kaum Möglichkeiten zum Wechseln. Favorit Lohr war dagegen weitgehend in Bestbesetzung angetreten.
Dennoch hielt Pfändhausen über weite Strecken gut mit. „Das war einiges schwieriger, als ich es erwartet hatte“, staunte auch Lohr Meister-Coach Peter Nass nicht schlecht über den heftigen Widerstand. Zumal sich beide Teams in dem erst einen Monat nach Saisonende angesetzten Halbfinale nichts schenkten. „Es war schwer die Spannung so lange hochzuhalten“, gab Nass zu. Trotzdem langten beide Team richtig hin – im Handball zählt der Pokal offenbar noch etwas. Die umsichtigen Schiedsrichter hatten gut zu tun. Tragisch allerdings, dass die Lohrerin Svenja Holaschke nach einem Zweikampf mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug, kollabierte, als sie vom Platz geführt werden sollte und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die Pfändhausenerinnen hielten immerhin bis gut zwölf Minuten vor Spielende einen nur knappen Rückstand. Beim 12:14 wogten die Angriffe minutenlang hin und her, ohne dass ein Treffer fiel. Pech für den TSV, dass Giuliana Albers in ihrem letzten Spiel für Pfändhausen nur den Innenpfosten traf, der Ball aber ins Feld zurück sprang. Wer weiß, wie die Partie bei einem Anschlusstreffer weiter gegangen wäre. So aber machte Lohr den 15. Treffer und brach damit endgültig den Widerstand des Noch-Bezirksligisten.
„Am Ende hat einfach die Kraft gefehlt“, sagte Krause „und dadurch auch die Wurfgenauigkeit.“ Aber der Trainer war sich sicher: „Komplett hätten wir Lohr heute geschlagen.“ So blieb immerhin die Erkenntnis, dass es auch mit einer Art „1b-Mannschaft“ reichte, den Landesliga-Aufsteiger gehörig zu ärgern. „Wenn das der BOL-Meister war, dann haben wir nächste Saison eine gute Möglichkeit, die neue Liga zu halten.“ Auch Lohrs Coach Nass machte Pfändhausen Hoffnung: „Ein oberer Mittelfeldplatz ist drin.“ Selbst wolle der TSV jetzt „Spaß“ am Pokalfinale haben und dann in der Landesliga nicht nur die Klasse halten, sondern sich nach Möglichkeit im Mittelfeld etablieren.
Pfändhausen: Schneidmadel – A. Früh (7/1), S. Seuffert (3), Albers (3/1), Faulstich (2), Hofmann (1), Köhler, L. Seuffert, Breitenbach, Großpietsch. Lohr: Vormwald – Ullrich (7), Büttner (5), Matreux, Holaschke (je 4), Baudisch (2), Steigerwald (1), Dildey, Siebeneder, Janousch. Schiedsrichter: Feulner (Bad Neustadt/Saale), Wilm (Nüdlingen). Zuschauer: 100.