Den Felix, den Preis für den Sportler des Jahres, konnte Lorenz Grimm bei der Sportgala der Stadt Schweinfurt am vergangenen Freitagabend nicht persönlich entgegennehmen. Er weilte zu dieser Zeit mit seinen Vereinskameraden Julian Waller und Leander Strahl in Dortmund. Grund: Der Deutsche Ruderverband hatte am Samstag einen Ergometer-Test über 2000 Meter und am Sonntag eine 6000-Meter-Langstreckenregatta auf dem Ems-Kanal angesetzt. Beides Pflichttermine für die Akteure der A- und U-Nationalmannschaften und zudem jährlicher Startpunkt für Deutschlands beste Ruderinnen und Ruderer in die neue Saison, deren Höhepunkt 2024 mit den Olympischen Spielen in Paris aber für den Schweinfurter wohl noch etwas zu früh kommen dürfte.
Grimm, der seit kurzem in Hamburg studiert und am dortigen Bundesleistungszentrum der U-23-Skuller trainiert, präsentierte sich in Dortmund in hervorragender Form und belegte über 6000 Meter zeitgleich mit seinem Junioren-WM-Partner Conrad Cornelius (Dresden) und knapp hinter dem U-23-Europameister im Doppelzweier, Jakob Geyer (Berlin), Platz zwei der U-23-Wertung. Und das, obwohl er nicht nur wie alle Aktiven mit eisigen Temperaturen, sondern auch mit ungewohnten Problemen zu kämpfen hatte. Sein Schlagzahl- und Zeitmessgerät fiel nämlich aus, so dass sich der 19-Jährige sein Rennen nicht optimal einteilen konnte und von seinem Trainer, der auf dem Fahrrad neben der Strecke mitfuhr, gecoacht werden musste.
Persönliche Bestzeit auf dem Ergometer
Beim Ergometer-Test gelang es Grimm, der heuer seine erste U-23-Saison bestreitet, eine persönliche Bestzeit zu fahren. „Das bestätigt meinen Entschluss, nach Hamburg zu ziehen und dort unter optimalen Bedingungen zu trainieren“, so der U-19-Weltmeister mit dem Doppelvierer von 2023, der für den Schweinfurter Ruder-Club Franken von 1882 startet.
Pech beim Ergometertest hatte Grimms Vereinskollege Julian Waller. Nach 900 Metern fiel das Computersystem aus und sein Ergo-Test musste abgebrochen werden. Waller musste noch einmal starten und erreichte dann nur noch ein für ihn unbefriedigendes Ergebnis. Beim Langstreckentest über die 6000 Meter erreichte er einen guten Mittelplatz. Waller hatte, bedingt durch sein Studium in der Nähe von München, keine Möglichkeit gehabt, auf dem Wasser zu trainieren, was ein großer Nachteil ist. In seinem ersten A-Juniorenjahr erruderte außerdem Leander Strahl (U19) einen guten Mittelplatz. Alle drei Schweinfurter starteten jeweils das erste Mal in der nächsthöheren Klasse.