Ballsicher. Schnell. Trickreich. Torriecher. Alles Attribute, die auf Benjamin Schmitt, 22 Jahre, Stürmer der SG Eltmann, zutreffen. Doch so viel Lob mag der junge Spieler gar nicht hören, denn es ist nicht sein alleiniger Erfolg, dass die Mannschaft als Spitzenreiter in der Kreisliga 2 überwintert. Auf die Frage, wer denn den meisten Anteil am Erfolg hat, gibt sich Schmitt bescheiden. „Mein Vater“, sagt er. „Er hat mir in den letzten drei Jahren viel beigebracht, und ich lerne immer noch von ihm“. Mit seinen 20 Toren war Schmitt in den bisherigen 16 Partien der Saison maßgeblich am Erfolg der SGE beteiligt. Er steht zusammen mit Michael Grubauer (SSV Gädheim) damit auch an der Spitze der Torschützenliste.
Gut, dass sein Vater nicht nur bei den Partien als Zuschauer immer in der Nähe ist, denn Jürgen Schmitt ist seit 2009 zugleich der Trainer in Eltmann. Der langjährige Landesligastürmer des SV Hallstadt erkannte das Sturmtalent seines Sohnes erst einige Jahre, nachdem Benjamin als Vierjähriger in seinem damaligen Wohnort Reckendorf (Landkreis Bamberg) mit dem Fußballspielen begonnen hatte. Dort spielte er mit Opa Werner Schmitt als Trainer zunächst im rechten Mittelfeld. Über die Stationen FC Bamberg und Greuther Fürth (B-Jugend Regionalliga) kehrte er ausbildungsbedingt wieder in die oberfränkische Domstadt zurück. Weil ihm der Sprung als 18-Jähriger von der A-Jugend in die Regionalligamannschaft des FC „einfach zu groß“ erschien, wechselte Schmitt im Sommer 2008 schließlich zum Landesligisten FC Sand.
„Er hat mir in den letzten drei Jahren viel beigebracht, und ich lerne immer noch von ihm.“
Benjamin Schmitt über seinen Vater Jürgen, der ihn in Eltmann trainiert
Ein halbes Jahr lief es dort halbwegs zufriedenstellend. Doch nach der Winterpause wurde er nur noch in der Bezirksligamannschaft eingesetzt. „Da habe ich mir sehr schwer getan und mich für einen Wechsel zu meinem Vater entschieden“, begründet er den freiwilligen Abstieg zur SG Eltmann in die Kreisklasse, wo Jürgen Schmitt gerade als neuer Trainer verpflichtet worden war.
Schon in seiner ersten Saison entwickelte sich Schmitt zu einem Leistungsträger und trägt mittlerweile mit seinen Toren überdurchschnittlich zum Erfolg des Spitzenreiters bei. „Die Mannschaft ist eingespielt“, reicht er das Lob für seine Leistung aber gleich an seine Teamkollegen weiter. „Ich bin zwar der einzige Stürmer, werde aber bestens in Szene gesetzt.“
Dass er den notwendigen „Killer“-Instinkt vor dem Tor besitzt und Chancen eiskalt zu verwerten weiß, wenn sie sich ihm bieten, will er aber nicht von sich weisen. Schmitt ist ein unheimlich beweglicher Angreifer, „ich laufe meine Gegenspieler müde“. Deswegen erarbeitet er sich auch immer viele Möglichkeiten. Sein Vater zeige ihm im Training, „ob ich rechts oder links vorbei gehen soll. Durch ihn bin ich erst so richtig stark geworden im Sturm.“
Benjamin Schmitt ist unterdessen sehr froh, dass er sich jetzt in der langen Winterpause einige Zeit nicht mit dem runden Leder beschäftigen muss. „Sich für jedes Spiel neu zu motivieren, ist mit der Zeit schon anstrengend“, sagt er und freut sich über die Zeit, in der der Amateurfußball durchschnauft. Doch die Pause dauerte für ihn lediglich drei Wochen. Anfang des Jahres beginnt Schmitt bereits wieder mit der Vorbereitung auf die restliche Runde, bereitet sich mit Fitness- und Konditionsübungen vor. Wie lange Schichtarbeiter Schmitt der SG Eltmann noch die Treue hält, will und kann er (noch) nicht sagen. Er macht keinen Hehl daraus, dass er in absehbarer Zeit den zweiten Anlauf in der Landesliga wagen möchte. Momentan fühlt er sich körperlich jedenfalls bereit, den Schritt zu wagen. Sollte sich die Möglichkeit ergeben, würde er sogar den Sprung in eine noch höhere Liga wagen. Zunächst aber richtet er sein Augenmerk weiter fest auf die SG Eltmann, mit der er sein Wunschziel, den Aufstieg in die Bezirksliga, verwirklichen möchte. „Das würde mich schon reizen.“