Hassfurt (RN) Nach vier Spieltagen liegt der ERC Haßfurt mit Platz drei gut im Rennen im Kampf um den Klassenerhalt in der Eishockey-Oberliga. Doch noch stehen 14 Begegnungen an, sind 42 Zähler zu vergeben. Von Entspannung also keine Rede. Im Gegenteil: Sowohl gegen den ERC Selb (5./6 Punkte; Freitag, 20 Uhr) sowie in Klostersee (4./6; Sonntag, 1830 Uhr) muss die Kagerer-Truppe punkten, um Spitzenreiter EV Füssen auf den Fersen zu bleiben.
Die Selber "Wölfe" rangieren hinter dem Namensvetter. Und da waren sie auch lange Zeit in der Meisterrunde. Erst als die Verantwortlichen der Oberfranken den von den Fans erwarteten Trainerwechsel von Tapio Rautalammi zu Doug Kacharvich vollzogen, kamen Kapitän Holger König und seine Mitspieler immer besser in Fahrt. Nach einer beeindruckenden Aufholjagd langte es nach 36 Vorrundenspielen dennoch nur zu Rang acht, knapp hinter den punktgleichen "Capitals" aus Berlin. Der Start in die Abstiegsrunde verlief für die Selber nicht wirklich zufrieden stellend. Die Heimschlappen gegen Füssen (2:4) und Höchstadt (3:5) sorgten für Verärgerung bei den Fans. In der Fremde lief es bislang besser; in Kempten (3:2) und Miesbach (4:2) zeigten die "Wölfe" ihre Zähne. Oberste Vorsicht ist also in Haßfurt geboten, wobei Stefan Kagerer um die Gefährlichkeit des Gegners weiß, der schon beim letzten Aufeinandertreffen mit 3:1 die Oberhand behielt. "Wir haben nur eine Chance, wenn wir von der ersten Minute an unseren Siegeswillen zeigen und engagiert an die Aufgabe herangehen", so Kagerer. "Wenn nötig erneut an die Schmerzgrenze." Kagerer hofft, dass Michel Maaßen wieder an Bord ist; oder Alexander Dexheimer, den unter der Woche die Grippe erwischte; oder Sebastian Buchwieser (Rippenprellung).
Wegen seiner in Füssen kassierten Spieldauerdisziplinarstrafe muss Taras Foremsky gegen Selb pausieren, beim EHC Klostersee ist er wieder dabei. So kann Kagerer erstmals nach langer Zeit vielleicht mit drei Sturmreihen agieren. "Das wäre natürlich gut, denn uns erwartet ein weiterer heißer Tanz." Auch, weil die Verantwortlichen dem entlassenen Trainer Beppo Schlickenrieder zeigen wollen, dass mehr Potenzial im Team steckt. Immerhin hatte der Klub 20 Neue verpflichtet, darunter das Tschechen-Trio Petr Zajonc, Jiri Beranek und Michal Porak, wobei Letzterer wegen einer Leistenverletzung noch Wochen ausfällt. Der ebenfalls verletzte Kapitän Martin Sauter soll als Interims-Trainer für einen versöhnlichen Abschluss sorgen.
Für Wirbel unter Internet-Usern sorgte eine Meldung, wonach der zu seinem schwer kranken Vater in die Heimat geflogene Kanadier Peter Bournazakis beim UHL-Club "Elmira Jackals" angeheuert hat und dort bereits aktiv war. "Das war von Anfang an so mit seinem Manager abgesprochen", dementiert Kagerer Gerüchte, der Kanadier habe nur einen Vorwand für seinen Weggang gesucht. Fakt aber ist: In dieser Saison wird der 27-Jährige nicht mehr nach Haßfurt kommen.