Wer bei diesen Temperaturen als Erstes unter die Dusche konnte, war wohl der eigentliche Sieger des Wald- und Naturlaufs „Rund um Rannungen“. Dass Rene Amtmann das erst einmal nicht durfte, obwohl er der Erste war, der nach zehn Kilometern durch das Ziel lief, lag daran, dass er zuerst viele Glückwünsche entgegen nehmen musste. Freilich der angenehmere Teil des Laufs bei 32 Grad.
„Ich habe schon einige Läufe gewonnen, aber diesen hier wollte ich schon immer einmal gewinnen. Der Sieg zählt für mich viel. Es war auch kein geschenkter Erfolg“, sagt der Würzburger, für den es trotzdem ein Heimatlauf war: „Ich stamme zwar aus Würzburg, aber meine Eltern kommen aus dieser Ecke und ich bin hier schon das fünfte Mal dabei. Vergangenes Jahr wurde ich Dritter und heuer habe ich wieder einen Schwung gemacht, mein Training erhöht und hatte mir vorgenommen, zu gewinnen.“ Stolz sieht er aus, auch wenn die Strecke bei diesen Temperaturen kräftezehrend war. „Es ist heiß, aber die ersten sechs Kilometer läuft man größtenteils im Schatten und es geht erst einmal bergab. Ich habe mir vorgenommen, dass ich da Gas gebe. Die letzten drei Kilometer muss man natürlich ein bisschen bluten.
In der Hitze verliert man die Geschwindigkeit, da muss man sich auch quälen. Das ist dann nicht mehr so schön. Aber ich habe es bis zum Ende durchgezogen“, erklärt Amtmann.
Mit dem Zweitplatzierten Michael Wetteskind lieferte er sich in der Vergangenheit bereits viele Duelle. Diesmal musste sich Wetteskind geschlagen geben, sieht das aber fair: „Ich habe mir heute keinen großen Druck gemacht, weil ich etwas weniger trainiert hatte. Ich hoffe aber, dass ich ab nächstem Jahr wieder vorne dabei bin“, so der Vorjahressieger. Auch er hatte mit dem heißen Wetter zu kämpfen: „Man merkt hier jedes Grad, wir sind ja alle keine Profis. Ich bin froh, dass ich heute keinen Halbmarathon laufe.“ Auch dem Drittplatzierten Carsten Schmidt hat die Sonne eine oder zwei Minuten gekostet. Unzufrieden mit dem dritten Platz ist er nicht, im Gegenteil: „Für mich war es ein gutes Gefühl, Dritter zu werden, weil ich zu den Älteren gehöre und nächstes Jahr M50 laufe.“
Wenn es nach Erika Müller geht, ist ihr die Platzierung egal. „Mit so vielen mitzulaufen, spornt einen an und macht Spaß“, sagt die Walkerin von der DJK Seubrigshausen. Doch es gibt nicht nur freudige Stimmen: Erich Katzenberger vom ZF-Sachs Running Team Schweinfurt war nach zehn Kilometern Walking unzufrieden, da manche Walker gejoggt seien.
Ergebnisse im Auszug Halbmarathon Männer: 1. Wolfgang Müller (SC Ostheim/M30) 01:19:28; 2. Markus Veth (TSV Rannungen/M20) 01:19:32; 3. Tino Haßmüller (SC Ostheim/M35) 01:21:31. Halbmarathon Frauen: 1. Eva-M. Schmitt (TSV Rannungen/W20) 01:32:45; 2. Susanne Haßmüller (SC Ostheim/W35) 01:33:53; 3. Manuela Greier (TSV Hollstadt/W45) 01:39:34. 10 km Männer: 1. Rene Amtmann (TSV Thüngersheim/M20) 00:34:53; 2. Michael Wetteskind (DJK Schweinfurt/M30) 00:36:10; 3. Carsten Schmidt (LG Haßberge/M45) 00:36:25; 4. Matthias Orth (DJK Schweinfurt/M20) 00:37:24; 5. Paul Hänisch (TG 48 Schweinfurt/M35) 00:38:03; 6.Thomas Gundelach (TG 48 Schweinfurt/M35) 00:39:17. 10 km Frauen: 1. Andrea Röß (TG 48 Schweinfurt/W35) 00:43:18; 2. Svenja Hartung (just for fun/W20) 00:44:15; 3. Sonja Reiher (TSV Hollstadt/W30) 00:44:27; 4. Elke Vollert (TG 48 Schweinfurt/W45) 00:45:15. 5 km Männer: 1. Jürgen Zeißner (TG 48 Schweinfurt/M40) 00:18:39; 2. Stefan Betz (TG 48 Schweinfurt/MJU18) 00:19:05; 3. Walter Zelger (TSV 1852 Neuötting/M50) 00:19:17; 4. Tizian Manger (FC Alemania Schwärzelbach/MJU14) 00:20:26; 5. Frederik Huhn 00:20:38; 6. Fabio Halbig (beide TG 48 Schweinfurt/MJU16) 00:21:26. 5 km Frauen: 1. Jana Vollert (TG 48 Schweinfurt/WJU18) 00:20:45; 2. Anna Appel (DJK Schweinfurt/W20) 00:22:24; 3. Janika John (TV/DJK Hammelburg/WKU12) 00:24:32.