Offiziell waren zwar weniger Teilnehmer gemeldet als im Vorjahr und es gab somit scheinbar weniger zu tun. Tatsächlich waren es aber sogar mehr Frauen, Männer, Jugendliche und sogar Kinder, die sich an einem der drei Wettbewerbe beteiligten. Der Grund: Wegen der wesentlich besseren äußeren Bedingungen nahmen diesmal auch fast alle Angemeldeten teil, nachdem sich 2007 kurzfristig 180 noch anders entschieden hatten oder nicht rechtzeitig anreisen konnten. „Es ist einfach sehr günstig bei uns“, begründete der Initiator und Hauptverantwortliche die enorme Resonanz der mittlerweile größten Laufveranstaltung im Kreis Haßberge, die in weiten Teilen der Bundesrepublik bekannt ist. „Wir machen halt keine Abzockerei wie etwa bei den City-Marathons“, meinte Karl, der natürlich wieder selbst mitlief und als 27. (3:24,46). ins Ziel kam. Noch viel wichtiger sei die Begeisterung für Streckenprofil und Landschaft. „Die Teilnehmer sind einfach begeistert und genießen die Natur“, schwärmte der 50-Jährige vom anspruchsvollen Kurs durch den Naturpark Haßberge im Laufpark Zeil auf den fast durchgehend befestigten Waldwegen.
Pfuhlmanns vierter Sieg
Und auch Petrus zeigte sich diesmal wieder von seiner angenehmeren Seite, nachdem er im Vorjahr in den Höhenlagen bei Bischofsheim sogar Schnee schickte und die Veranstaltung teilweise zu einer Tortur machte. Die „Königsdistanz“ gewann bei meist trübem, manchmal sonnigem, aber stets trockenem Herbstwetter zum vierten Mal Ulli Pfuhlmann, der zeitweise sehr einsam unterwegs war. Der Eltmanner Lokalmatador überquerte nach sehr guten 2:47,10 Stunden die Ziellinie und hatte dabei über acht Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Jürgen Steiner von der DJK Weiden (2:56,40). Dritter wurde mit weiteren 14 Sekunden Rückstand Frank Stephan von der LG Offenbach (2:56,54). Pfuhlmann feierte damit bei seinem vierten Start den vierten Erfolg. Bei den Frauen hatte Julia Häußler (TV Fürth 1860 Marathon) die Nase vorn. Ihre Zeit: 3:43,17 Stunden. Zweite wurde die vereinslose Judith Scheifler mit einer Zeit von 3:49,18. Elke Zcermin von der LG Erlangen folgte nach 3:50,25 Stunden auf Rang drei.
Den Halbmarathon entschied Klaus Sörgel (TSG 03 Roth) für sich. Er benötigte für die gut 21 Kilometer 1:14,45 Stunden. Hinter ihm lief nur drei Sekunden später Matthias Flade (TV Münchberg, 1:44,48) ins Ziel. Ullrich Queck (SV Langenau) wurde mit einer Zeit von 1:15,15 Stunden Dritter. Und in der Frauen-Konkurrenz hat sich Lisa Staudt endgültig einen Namen gemacht. Die 14-Jährige, die bereits den Abt-Degen-Lauf in Zeil und den Ramsthaler Weinbergslauf gewonnen hat, lief auch beim Waldmarathon auf das Siegertreppchen. Und dies in neuer Bestzeit. Die Schülerin aus Oberwerrn ließ mit ihrer Zeit von 1:25,52 sowohl Kerstin Steeg (TV Fürth 1860 Marathon, 1:28,58) als auch deren Mannschaftskameradin Daniela Klix (1:30,54) hinter sich und war gleich 13 Minuten schneller als Vorjahressiegerin Beate Dittmar. Den alten Rekord hatte Katrin Bogen mit 1,28:52 Stunden vor zwei Jahren aufgestellt.
Das größte Team stellte der TV 1860 Fürth mit 51 Startern. Vom TV Zeil nahmen immerhin 17 Läuferinnen und Läufer teil (vierter Platz). Hinterher gab es Kartoffeln und eiweißreichen „Ziebeleskäs“, um die geleerten Kohlehydrat-Speicher wieder aufzufüllen. Mal was anderes als die üblichen Nudeln.
Online-Tipps
Ergebnisse im Internet unter www.zeiler-waldmarathon.de