Zweite Bundesliga, Männer
HC Elbflorenz - DJK Rimpar Wölfe 25:28 (13:12)
Die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe haben dem HC Elbflorenz die erste Heimniederlage des Jahres beigebracht und bleiben im zweiten Auswärtsspiel 2020 selbst ungeschlagen. Nach dem Motto "Einer für alle, alle für einen" kompensierten sie am Freitagabend den frühen Ausfall ihres Kreisläufers Patrick Gempp und setzten sich vor 2000 Zuschauern in der BallsportArena nach lange umkämpftem Duell in der Schlussphase ab und schließlich mit 28:25 (12:13) durch. "Zwei verdiente Punkte dank einer tollen Mannschaftsleistung" sagte DJK-Coach Ceven Klatt über den Sieg und freute sich auf ein langes Wochenende. "Jeder von der Bank hat heute für Entlastung gesorgt."
Nur ein Kilometer liegt zwischen der hochmodernen Sporthalle und dem altehrwürdigen Zwinger. Das größte Gebäude des Komplexes, der Mitte des 19. Jahrhunderts von Gottfried Semper errichtete Semperbau, ist in den vergangenen sieben Jahren saniert worden. An diesem Samstag wird er wieder für Besucher geöffnet. In der Gemäldegalerie feiert Dresden seine Alten Meister erstmals zusammen mit der Skulpturensammlung bis 1800. Von der Neueinrichtung des Museums erhofft sich die Stadt neuen Glanz.
Patrick Gempp verletzt sich früh
Um den sportlichen Glanz ist es derzeit nicht gut bestellt. Die Fußballer von Dynamo Dresden kämpfen in der Zweiten Liga als Tabellenletzter gegen den Abstieg - am Freitag schöpften sie durch einen 2:1-Sieg in Regensburg wieder Hoffnung. Die Handballer von Elbflorenz dagegen kassierten durch die Niederlage einen neuerlichen Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt. Und die Wölfe? Bleiben in der Tabelle Siebter.
In ihrer Startsieben stand statt Dominik Schömig überraschend Fin Backs auf Linksaußen, der sonst keine bis wenig Einsatzzeit erhält. "Fin hatte eine gute Trainingswoche, ich wollte das so. Auch, um die Kräfte anders zu verteilen", begründete Klatt. Lukas Siegler begann im linken Rückraum. Es waren noch keine drei Minuten gespielt, da lag Gempp am gegnerischen Kreis auf dem blauen Glasboden und hielt sich die Hände vors Gesicht. Umgeknickt. Wenig später humpelte er mit Hilfe und dem Verdacht auf eine Fußverletzung vom Feld. Am Samstag hat er einen Termin beim Mannschaftsarzt.
Kampf der Abwehrreihen
Beide Mannschaften beackerten sich in den Abwehrreihen und machten es dem jeweiligen Positionsangriff schwer. Die Wölfe bissen sich an der - gemessen an Gegentoren - zweitschwächsten Defensive der Liga zeitweilig die Zähne aus. 2,07-Meter-Riese Michal Kasal und 1,97-Meter-Mann Phillip Jungemann blockten im Zentrum mehrere Würfe weg, andere landeten neben oder über dem HCE-Tor.
Doch auch die kontergefährlichen Gastgeber, die auf ihren verletzten Toptorschützen, Rechtsaußen Nils Gugisch, verzichten mussten, fanden erst nach einer Auszeit (20.) bessere Lösungen gegen die DJK-Deckung - vor allem über den Kreis. Die Gäste waren gegen Ende der ersten Halbzeit erfolgreich durch Einzelaktionen von Benedikt Brielmeier und Benjamin Herth, die mit Sprung- und Schlagwürfen aus dem Rückraum kamen. So wechselten die Führungen, mehr als zwei Tore konnte sich kein Team vor der Pause absetzen. Da stand es 13:12.
Klatts Plan geht auf
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe. Nun legten die Dresdener vor (17:15, 38.), und die Rimparer legten nach. Ein 3:0-Lauf brachte sie erstmals in der zweiten Hälfte wieder nach vorn: Herth holte aus seinem breitem Wurfrepertoire einen Hüftwurf hervor und zirkelte ihn zum 18:19 (45.) ins lange Eck unters Lattenkreuz. "Wir haben mutig und geduldig gespielt", lobte Klatt. "Und konzentriert verteidigt."
Die Unterfranken ließen nun kaum noch Konter zu und bestraften mehrere Ballverluste der Sachsen. So erhöhte der eingewechselte Schömig per Tempogegenstoß zur ersten Drei-Tore-Führung im Spiel (20:23, 50.) und markierte auch das 23:27 (56.). HC-Trainer Rico Göde stellte seine Abwehr noch auf 5:1 und 4:2 um, vergebens. "Wir waren auf alles vorbereitet", so Klatt zufrieden. "Unser Plan ist aufgegangen."
Die Statistik des Spiels
Dresden: Huhnstock (1.-27., 50.- 60.), Göres (28.- 54.) - Emanuel, Boese (n.e.), Dierberg 5/5, Buschmann 2, Dumcius 3, Kretschmer 1, Jungemann 2, Hoffmann 1, Greß 5, Vanco, Quade 1, Kasal 4, Thümmler 1, Pechstein (n.e.).
Rimpar: Brustmann (1.- 49.), Wieser (bei zwei Siebenmetern, 50.- 60., 1 Tor ) - Schömig 2, Böhm 2, Karle 1, Gempp, Schmidt 5/2, Kaufmann 2, Siegler 1, Schulz 3, Backs 1, Brielmeier 4, Herth 5, Sauer 1.
Spielfilm: 0:2 (3.), 2:2 (5.), 3:3 (11.), 4:3 (13.), 5:7 (18.), 8:7 (23.), 10:10 (27.). 13:12 (Halbzeit), 14:14 (35.), 17:15 (38.), 20:20 (47.), 20:23 (50.), 23:24 (53.), 23:27 (56.), 25:28 (Endstand).
Siebenmeter: 5/5 : 2/2.
Zeitstrafen: 4:3.
Schiedsrichter: Pawel Fratczak/Paulo Ribeiro (Geldern/Diepholz).
Zuschauer: 2004.