Maurice Stuckey ist einer der Ersten in der Halle. Obwohl das Training erst für 17 Uhr angesetzt, es heiß und stickig ist im Uni-Sportzentrum am Hubland, ist der 22-Jährige wie auch Maxi Kleber und Oli Clay schon gut 45 Minuten vorher eingetroffen, um mit Co-Trainer Michael Meeks ein individuelles Aufwärmprogramm zu absolvieren. „Ich bin schon seit gut einem Monat in Würzburg und habe in der Zeit viel Einzeltraining gemacht, um nach der langen Pause einfach wieder ein Gefühl für Basketball zu bekommen“, sagt Stuckey, der für ein Jahr von Meister und Pokalsieger Bamberg an die s. Oliver Baskets ausgeliehen ist. Gleich zwei Mittelfußbrüche zog sich der talentierte Aufbauspieler vergangene Saison zu, die Spielzeit bei Würzburgs Erstliga-Korbjägern soll nun einen Neuanfang markieren: „Natürlich bekommt man mit, was in Bamberg passiert. Aber ich konzentriere mich zu 100 Prozent auf Würzburg und versuche, dem Team so gut es geht zu helfen.“
Nur John Little fehlt noch
Während Stuckey also schon eine ganze Zeit in der Domstadt weilt, trudelten seinen künftigen Mannschaftskameraden bis zum vergangenen Wochenende ein – mit zwei Ausnahmen: Neuzugang Dwayne Anderson landete aus familiären Gründen erst am Mittwochmorgen nach einem nächtlichen Überseeflug um 5 Uhr am Frankfurter Flughafen. „Ich bin noch ein bisschen müde, aber das gibt sich die nächsten Tage“, sagt Anderson. Und John Little, Baskets-„Held“ der Play-off-Serie gegen ALBA Berlin, wartet noch in den Staaten zusammen mit Ehefrau Jessica auf die Geburt seines ersten Kindes, das ursprünglich schon für den 11. August erwartet worden war.
Doch auch ohne das US-Duo absolvierte der Rest des Teams schon ein strammes Auftaktprogramm. Nach einem gemeinsamen Grillabend und dem Besuch des Kletterwaldes Einsiedel zum Kennenlernen und „Team-Building“ standen am Montag umfangreiche medizinische und Fitness-Tests auf dem Programm. In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik, der Sport-Uni und dem Institut für Leistungsdiagnostik Predia wurden die Korbjäger sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft. „Es sind soweit alle gut dabei. Man hat gesehen, dass viele der Jungs fleißig über den Sommer gearbeitet haben“, war Baskets-Cheftrainer Marcel Schröder mit den ersten Ergebnissen zufrieden.
Ein Sonderlob hatte er für Eigengewächs Christoph Henneberger parat: „Brazzo hat in der Off-Season wöchentlich bis zu neun Trainingseinheiten absolviert. So fit war er wahrscheinlich noch nie.“ Lohn der Anstrengungen: Bei einer der Übungen – Sprints mit zunehmend kürzeren Pausen – hielt keiner länger durch als der 28-Jährige. Für die „Großen“ im Team sind solche Tests hingegen eine besondere Herausforderung. „Normalerweise macht es keinen Unterschied, aber bei so etwas merkt man schon sein Gewicht“, sagt Christopher McNaughton, Neuzugang von Liga-Konkurrent Bremerhaven und mit 2,11 Meter der längste sowie mit 110 Kilogramm eines der „Schwergewichte“ der Baskets.
Positive erste Eindrücke
Doch nicht nur abseits des Parketts werden derzeit die Grundlagen für die am 3. Oktober mit einem Heimspiel gegen den BBC Bayreuth (17 Uhr, s. Oliver Arena) startende zweite Erstliga-Saison gelegt. Die Arbeit mit dem roten Leder bildet den zweiten Schwerpunkt der gut siebenwöchigen Vorbereitung. „Wir versuchen, viel zwischen Athletik- und Fitness-Training sowie basketballerischen und taktischen Elemente zu mischen. Anfangs geht es vor allem darum, dass die Spieler die grundlegende Spielweise verinnerlichen“, sagt Schröder, der nach wenigen Tagen positive erste Eindrücke gewonnen hat. „Es ist zwar noch sehr früh, aber es scheint sehr gut zu passen. Man merkt, dass die Spieler nicht miteinander spielen müssen, sondern dass sie sich freuen, miteinander spielen zu dürfen.“ Ihr erstes Testspiel bestreiten die Baskets am Samstag, 25. August, in Bayreuth.