Ein schüchternes Grinsen huschte über das Gesicht von Julius Gold (WB Würzburg), nachdem er seinen Matchball im Finale der U 16 bei der 34. Auflage des Tennisjugend- und Nachwuchsturniers um den „s. Oliver-Cup“ auf der Anlage von Weiß-Blau Würzburg verwandelt hatte. Dabei wäre es auch angemessen gewesen, hätte er seine Freude laut herausgeschrien. Denn er war – wie schon im Vorjahr – der Einzige, der die Ehre des Vereins mit dem Titelgewinn gegen Mike Steib (RW Lauda) rettete. Das auch noch in der höheren Altersklasse U 16 statt der für ihn noch möglichen U 14. „Ich freue mich riesig“, tat er nach der Siegerehrung kund.
Das tat auch Felix Albert (TSV Karlstadt), der wie Gold seinen Titel verteidigte. Eigentlich wollte da sein Halbfinalgegner Niklas Schmidt (WB Würzburg) ein Wörtchen mitreden, hätte er doch gerne im letzten Jahr seiner Teilnahme im Jugendbereich bei der U 21 das Finale erreicht und um den Sieg mitgekämpft. Aber Albert hatte ebenso große Ambitionen. Außerdem lag für ihn noch die Revanche für das jüngst verlorene Finale gegen Schmidt bei den Haßfurt Open in der Luft. Albert glückte diese ebenso wie die Titelverteidigung. Obendrein machte er sich selbst mit der von 150 auf 250 Euro erhöhten Siegprämie ein Geburtstagsgeschenk.
Die hätte auch der an eins Gesetzte aus Reihen des Ausrichters stammende Fabian Knüttel gerne kassiert. „Aber das war nicht mein Turnier“, gestand er nach seiner unerwarteten Halbfinal-Niederlage gegen Philipp Sauer (TVA Aschaffenburg). Mit ihm hatte Albert im Endspiel wenig Probleme. Einen Hauch von Exotik brachte die Siegerin der U-21-Konkurrenz auf die Anlage. Die 14-jährige Deutschtaiwanesin Thea Finke (Bruchhausen-Vilsen), die Tennis professionell betreibt und in Würzburg nach einer viermonatigen Turnierreise in Europa Station machte, strahlte über das ganze Gesicht, hatte sie doch das erste Preisgeld ihrer Karriere gewonnen. „90 Prozent sind für Mama und Papa, zehn Prozent für mich“, verteilte sie die 250 Euro.
Eigentlich hätte ihr die an eins gesetzte Viktoria Seifert (WB Würzburg) gegenüberstehen wollen. Bis ins Halbfinale vorgestoßen, musste sie dieses aber verletzungsbedingt ausfallen lassen. „So kann es gehen“, nahm Turnierdirektor Gernot Janke das Ausscheiden von gleich drei heißen Eisen aus dem eigenen Verein in der Vorschlussrunde zur Kenntnis. „Erst hoffen wir auf mehrere Finalbeteiligungen, und dann bleibt nur Julius übrig.“ Auch in den restlichen Konkurrenzen des mit 125 Spielerinnen und Spielern gut besetzten Turniers mussten die 30 Akteure des Ausrichters früh die Segel streichen. Viele von ihnen starteten in höheren Altersklassen. „Dann ist das normal“, fand Janke, „entweder man möchte sich mit Stärkeren messen oder unbedingt gewinnen“. Viele zogen das Duell mit den Stärkeren vor.
Auch aus regionaler Sicht kamen nur Svenja Heil (U 16), Jessica Walz (U 14, beide SB Versbach) und Laurenz Link (U 12, RW Gerbrunn) bis ins Halbfinale. „Das zeigt, wie gut das Turnier besetzt war“, freute sich Janke und war auch darüber erleichtert, dass man nur einmal am Finaltag kurz auf den Notfallplan zurückgreifen und einige Partien witterungsbedingt in die Halle verlegen musste. Der reibungslose Turnierverlauf gelang dank der Beteiligung der befreundeten Vereine TSC Heuchelhof, TG Würzburg, SB Versbach und ETSV Würzburg.
Das Turnier in Zahlen
U-21-Frauen, Viertelfinale: Seifert (WB Würzburg) – Marzoll (Duderstadt) 7:5, 6:3; Uljanov (MTV Bamberg – Assaad (WB Würzburg) 7:6 6:3; Finke (Vilsen) – Issing (WB Würzburg) 6:1, 6:3; Schmid (TC Bamberg) – Geißbarth (Bad Windsheim) 7:5, 6:1. Halbfinale: Uljanov – Seifert (o. Sp. Att.); Finke – Schmid 6:2, 6:0.
Finale: Finke – Uljanov 6:1, 6:2.
U-21-Männer, Viertelfinale: Knüttel (WB Würzburg) – Schuchter (Rüsselsheim) 6:1, 6:3; Sauer (TVA Aschaffenburg) – Harbarth (Bad Friedrichshall) 6:4, 6:2; Schmidt (WB Würzburg) – Kunkel (Kahl) 6:3, 3:6,10:8; Albert (TSV Karlstadt) – Bueckle (Lauffen) 6:4, 6:1. Halbfinale: Sauer – Knüttel 6.4, 6.4; Albert – Schmidt 6:2, 4:6, 10:3. Finale: Albert – Sauer 6:0, 6:2.
U-16-Männer, Viertelfinale: Gold (WB Würzburg) – Dimaczek (Erlangen) 6:1, 7:6; Cadonau (WB Aschaffenburg) – Bastron (Bad Mergentheim) 6:2, 6:0; Schmitt (Schönbusch Aschaffenburg) – Frei (Frankfurt) n.a.; Steib (Lauda) – Wiehler (Frankfurt) 6:2, 6:1;
Halbfinale: Gold – Cadonau 6:3, 7:6; Steib – Schmitt 6:4, 6:3. Finale: Gold – Steib 6:0, 6:2.
U-16-Frauen, Viertelfinale: Dahm – Yaman (WB Wü) 6:2, 6:7, 10:7; Heil (SB Versbach) – Meffert (WB Wü) 6:1, 6:3; Zschau (Obereisesheim) – Koch (WB Würzburg) 6:0, 6:0; Heidisch (Coburg) – Popov (WB Wü) 6:2, 6:3.
Halbfinale: Heil – Dahm 6:0, 6:2; Zschau – Heidisch 6:1, 6:2. Finale: Zschau – Heil 6:3, 6:4.
U-14-Frauen, Viertelfinale: Walz (SB Versbach) – Reinhard (Fulda) 6:1, 6:1; Oexle (Fürth) – Charlotte Pohl (WB Würzburg) 6:0, 6:0; Seiler (Nürnberg) – Schäfer (Homburg) 7:6,6:1; Ganahl (TC Topspin) – Constanze Pohl (WB Würzburg) 6:0, 6:1. Halbfinale: Oexle – Walz 6:1, 6:1; Ganahl – Seiler 6:1, 6:3. Finale: Ganahl – Oexle 7:5, 3:6, 10:7.
U-14-Männer, Viertelfinale: Kandziora (Ismaning) – Reinhard (Güntersleben) 6:1, 6:1; Rippert (Hünfeld) – Janis (Frankfurt) 6:2, 6:1; Maier (Adelsheim) – Albrecht (Crimmitschau) 6:2, 6:1; Hoffmann (Steinberg) – Graf (Güntersleben) 6:1, 6:2. Halbfinale: Kandziora – Rippert 3:6, 6:4, 10:6; Maier – Hoffmann 7:5, 6:1. Finale: Kandziora – Maier 6:4, 6:3. Nebenrunde: Finale: Stanojevic (Nürnberg) – Brönner (Güntersleben) 6:0, 6:0.
U-12-Frauen, Viertelfinale: Altmann (Weiskirchen) – Münch (SB Versbach) 6:1, 6:3; Haake (Weiskirchen) – Makarova (WB Würzburg) 6:1 6:0; Fahr (Coburg) – Mäder (WB Aschaffenburg) 6:1, 6:1; Schnuck (Speyer) – Hock (Hafenlohr) 6:0, 6:0. Halbfinale: Haake – Altmann 6:4, 6:2; Fahr – Schnuck 2:6, 6:4, 10:3. Finale: Fahr – Haake 6:0, 6:4. Nebenrunde, Finale: Koch (WB Wü – Scherbaum (SB Versbach) 6:0, 6:2.
U-12-Männer, Viertelfinale: Herzog (Schweinfurt) – Göbel (Geldersheim) 6:2, 6:1; Köhler (Bamberg) – Wolz (Heuchelhof) 6:0, 6:1; Eberhard (Wertheim) – Müller (TVA Aschaffenburg) 6:0, 6:0; Link (Gerbrunn) – Zürlein (Marktbreit) 6:2, 6:0. Halbfinale: Herzog – Köhler 6:2, 3:6, 10:8; Link – Eberhard 6:3, 6:0. Finale: Herzog – Link 7:5, 6:0. Nebenrunde, Finale: Krawietz (Mosbach) – Rippert (Hünfeld) 6:0, 6:2.