Fußball-Bayernligist Würzburger FV hat mit dem dritten Sieg im dritten Spiel den besten Saisonstart seit acht Jahren hingelegt. Der 2:1-Erfolg gegen den SV Erlenbach vom Mittwochabend bedeutete gleichzeitig eine gelungene Revanche. Denn vor ziemlich genau einem Jahr unterlagen die Zellerauer an der Mainaustraße den Schwarz-Weißen zunächst in der Liga und kurz darauf zusätzlich noch im Pokalwettbewerb.
Und auch diesmal war das Team des neuen SVE-Trainers Sebastian Göbig ein unbequemer Gegner gewesen. Von Anfang an befanden sich die Gäste eng am Mann und traten den Zellerauern auch schon mal auf die Füße. Das bekam ihnen zunächst überhaupt nicht. Als dann noch die WFV-Defensive im Tiefschlaf war, roch es frühzeitig erneut nach einem Auswärtserfolg. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld konnte Nikolaos Koukalias seinem freien Mitspieler Philipp Traut ungehindert im Strafraum auflegen. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte in der sechsten Minute sein drittes Saisontor, das gleichzeitig der erste Gegentreffer des WFV in dieser Runde bedeutete.
Dan verwandelt Elfmeter
Vorne war von den Gastgebern in der ersten Viertelstunde nicht viel zu sehen – bis der oberpfälzische Referee Constantin Scharf nach einer kuriosen Szene im Erlenbacher Strafraum auf Elfmeter für die Heimelf entschied. Jedenfalls sah es so aus, als ob der aufgerückte Marc Hänschke eher auf dem nassen Untergrund ausgerutscht war als von Fabian Neuberger zu Fall gebracht worden zu sein. Wie dem auch sei: WFV-Stürmer Cristian Alexandru Dan scheiterte zunächst am griechischen SVE-Keeper Christos Patsiouras, um den Nachschuss doch noch zum 1:1-Ausgleich im Tor unterzubringen (18.). In der Folge versuchten sich die Gäste vermehrt mit Distanzschüssen. Effektiver traten die Reitmaier-Schützlinge auf – und erneut war Hänschke ein entscheidender Mann. Der Rechtsverteidiger schlug eine Maßflanke genau auf den Kopf von Spielführer Sebastian Fries, der den Ball mit Schmackes in die Maschen köpfte – 2:1 (24.). Der WFV hatte binnen sechs Minuten das Match zu seinen Gunsten gedreht, musste kurz darauf jedoch ohne den verletzten Hänschke auskommen. Für ihn gab Andreas Ganzinger nach abgelaufener Rotsperre seinen Saisoneinstand (37.).
Im zweiten Abschnitt bot sich den Erlenbachern in der 55. Minute die größte Chance zum 2:2. Doch diesmal wirkte Philipp Traut überrascht und fand in WFV-Keeper André Koob aus kurzer Distanz seinen Meister.
Die Gastgeber ließen weiterhin ein präzises Passspiel vermissen und brachten sich damit ein ums andere Mal in die Bredouille. Bei einem flotten Anzug von Fries über links wäre allerdings fast das 3:1 für den WFV gefallen, doch ein Erlenbacher fing die Eingabe ab. Rabiater ging Torschütze Traut in der Schlussphase zu Werke, als er Benjamin Schömig im schnellen Vorwärtsgang fällte – und dafür Dunkelgelb sah (83.). Kurz darauf verfehlte der eingewechselte Sebastian Götz knapp den Erlenbacher Pfosten. Als Koob beim Schuss von Arwed Kellner in der Nachspielzeit wieder auf dem Posten war, durfte die Blauen aufatmen.
Um seinen Sahnestart in die Saison 2009/10 in der damaligen Landesliga Nord einzustellen, fehlen dem WFV übrigens noch drei weitere Siege. Damals wurden die Zellerauer in einem spannenden Titelrennen übrigens am Ende der Spielzeit auch Meister. Die Plätze dahinter in der Abschlusstabelle belegten der FC Schweinfurt 05, die TG Höchberg und die Würzburger Kickers. Das waren noch Zeiten . . .
Die Statistik des Spiels Bayernliga Nord Würzburger FV – SV Erlenbach/Main 2:1 (2:1) Würzburg: Koob – Schömig, Lorenz, Drösler, Hänschke (37. Ganzinger) – Droszcz, Istrefi – Hofmann (74. Michel), Fries, Engelking (63. Götz) – Dan. Erlenbach: Patsiouras – Neuberger (46. Fleckenstein), Mauderer (74. Sevim), Hörst, J. Traut – Steigerwald – Eren, Kellner, Koukalis (67. Letellier) – P. Traut, Tschumak. Schiedsrichter: Scharf (Pressath). Zuschauer: 330. Tore: 0:1 P. Traut (6.), 1:1 Dan (18.), 2:1 Fries (24.). Bes. Vorkommnis: SVE-Torwart Patsiourus hält einen von Dan getretenen Strafstoß (17.).