Michael Hochrein ist sich treu geblieben. Denn auch im neunten Jahr seines Wirkens beim Würzburger FV hat der Trainer wieder den Spielführer gewechselt. Diesmal trägt Benjamin Schömig die Binde, die zuletzt noch Tobias Riedner über den Arm gestülpt hatte. Im neunten Jahr ist es der achte Kapitän, Schömig war es bereits vor drei Jahren gewesen. Hochrein bleibt sich auch bei seiner Zielsetzung treu. Immer will der 48-Jährige, vom Fußball besessene A-Lizenz-Inhaber das Optimum erreichen. Zuletzt hat es nicht gereicht. Vier Punkte fehlten in der Endabrechnung, und auch drei Siege in den vier Relegationsspielen genügten nicht zum Sprung in die reformierte Regionalliga. „Jetzt“, sagt Hochrein, „müssen wir eben den steinigen Weg gehen.“ Den in der jetzt zweigleisigen Bayernliga. Von der Meisterschaft in der Nord-Staffel und dem direkten Aufstieg aber spricht er nicht offen, „aber es würde uns doch keiner abnehmen, wenn wir uns was anderes vorgenommen hätten.“ Also hört sich Hochreins verklausulierte Vorgabe so an: „Wir wollen bis zum Ende ganz vorne im Aufstiegsrennen sein. Auf diesem Weg aber gibt es einige Unwägbarkeiten. Die Konkurrenz ist stärker als mancher glaubt. Wir haben zudem die jüngste Mannschaft in der Geschichte des WFV.“ Unter 22 Jahren liegt der Altersdurchschnitt, Rückkehrer Pascal Bloemer (131 Landesliga-Tore in sechs Jahren für die TG Höchberg) ist mit seinen 28 Lenzen der „Senior“ im Team.
Der Kader ist jetzt – nicht zuletzt dank guter Nachwuchsarbeit – wieder breiter geworden, in der Offensiv-Abteilung hat der WFV ebenso ein Luxusproblem wie im Tor, wo mit Jan-Peter Grunz und Sebastian Lechner zwei starke Keeper zur Verfügung stehen. „Noch ist offen, wer spielt“, sagt Hochrein, „ich glaube aber nicht, dass einer von beiden die ganze Saison durchspielt.“ Probleme haben die Zellerauer, die trotz des finanziell besser dotierten Kontraktes mit dem neuen Hauptsponsor Distelhäuser Brauerei ihren Etat unverändert bei bei 125 000 Euro belassen haben, zuvorderst in der Defensive: Schon jetzt ist klar, dass Daniel Drenkard (Leisten-OP) nicht nur beim Auftakt am Samstag gegen den FC Schweinfurt 05 (17 Uhr, Sepp-Endres-Sportanlage) fehlen wird. Auch die Innenverteidiger Christian Steinmetz (Trainingsrückstand) und Marcello Asta (berufliche Absensen) bereiten dem Trainer Sorgen.
„Wichtig wird für die junge Mannschaft ein guter Start. Wir müssen und wollen zu unserer Heimstärke zurückfinden.“ In der abgelaufenen Runde hatten die Würzburger den Viertliga-Aufsteig an der Mainaustraße verspielt, sieben Heimniederlagen in einer Saison gab es zuletzt in der Bayernliga-Abstiegsrunde 2003/2004. „Es war für die Gegner immer unangenehm, beim WFV zu spielen. Da müssen wir wieder hin“, meint denn auch Co-Trainer Ralf Scherbaum.
Würzburger FV
Zugänge
Joshua Heberlein, Mario Christ, Pascal Bloemer (alle TG Höchberg), Tobias Werner (TSV Abtswind), Daniel Plagens (TSV Lengfeld), Wojtek Droszcz (FC Schweinfurt 05), Johannes Lotter (FC Memmingen), Stefan Kühling, Maximilian Belz, Michael Dellinger, Adrian Istrefi, Joannis Karsanidis, Niklas Romaovskis, Ilija Vrdoljak, Joannis Spondis (alle eigene Jugend).
Abgänge
Peter Deißenberger (TSV Reichenberg), Tobias Rosenberger (FC Schweinfurt 05), Leutrim Gjemajli (TG Höchberg) Jürgen Walther (Auslandsstudium), Markus Bauer (pausiert), Pascal Rausch (SV Seligenporten), Dimitrios Babanatsas (unbekannt), Stefan Kunze, Jens Hüfner, Sebastian Hüfner (alle ASV Rimpar), Paul Heinrich (SV Erlenbach).
Kader
Tor: Maximilan Belz, Jan-Peter Grunz, Stefan Kühling, Sebastian Lechner. Abwehr: Marcello Asta, Tobias Botsch, Kevin Dees, Philipp Günder, Joshua Heberlein, Andreas Jazef, Niklas Romanovskis, René Schäffer, Joannis Spondi, Christian Steinmetz,
Ilija Vrdoljak, Tobias Werner. Mittelfeld: Mario Christ, Michael Dellinger, Daniel Drenkard, Andreas Flockerzi, Hendrik Fragmeier, Andreas Ganzinger, Patrick Hofmann, Adrian Istrefi, Joannis Karsanidis, Andreas Kirchner, Kai Krakat, Steffen Krautschneider, Kevin Markert, Benjamin Schömig. Sturm: Sinan Bilgin, Pascal Bloemer, Wojtek Droszcz, Pascal Kamolz, Johannes Lotter, Daniel Plagens, Tobias Riedner, Nol Zeka, Vella Zeka, Johannes Weidl. Trainer: Michael Hochrein (A-Lizenz, seit 2003). Co-Trainer: Ralf Scherbaum (seit 2010).
Eintrittspreise
Erwachsene: 8 Euro (ermäßigt 6 Euro). Kinder bis 14 Jahre sind frei. Dauerkarte: 100 Euro (ermäßigt 75 Euro).
Daten & Fakten
Saisonziel: Um die Meisterschaft spielen. Meistertipp: keine Angabe. Saisonetat: ca. 125 000 Euro. Zuschauerschnitt Vorsaison: 507. Internet: www.wuerzburgerfv.de