Vor rund 500 Zuschauern stellte zudem Dieter Renn vom StC Bavaria Landshut in der Altersklasse bis 82,5 Kilogramm mit 220,0 Kilo einen neuen Weltrekord auf. Gunda Fiona von Bachhaus (FC Rüsselsheim) sicherte sich den begehrten Franken-Cup-Einzeltitel. Insgesamt gingen bei der 19. Auflage des wie immer bestens organisierten Franken-Cup-Wettbewerbs rund 100 Teilnehmern aus ganz Deutschland an die Hantel und machten die Veranstaltung zu einer der bestbesuchten ihrer Art in der Republik.
Für Dirk Motzkus war es ein besonderer Abend. Der 32-Jährige von der SG Randersacker ging erstmals beim Franken-Cup-Wettbewerb an den Start. „Es ist schon eine besondere Atmosphäre hier, auch wenn ich die Leute während des Hebens nicht wirklich höre. Ich schalte ab, konzentriere mich. Aber ich weiß, sie sind da. Unterbewusst helfen sie mir, das Gewicht zu meistern“, beschrieb er den Moment, in dem er das Eisen in die Höhe zog und vom Publikum mit einem lauten „Ziiiieh!“ motiviert worden war. 240 Kilo hatte sich der Trockenbaumonteur auch deshalb für seinen Wettkampf vorgenommen: persönliche Bestleistung. Am Ende reichte es nicht ganz, es standen zehn Kilo weniger auf der Anzeigetafel.
„Ich konnte die letzten drei Wochen wegen meiner Arbeit nicht trainieren“, erzählte er schon vor dem Start. Und doch war die Leistung für ihn ein Erfolg, schließlich widmet er sich erst seit einem Jahr dem Kreuzheben und dem Kraftdreikampf. Eigentlich ist das Bankdrücken seine Lieblingsdisziplin. „Das mache ich schon seit sechs Jahren.“
Davor spielte er Fußball. Bis zu jenem Tag, als seine Freundin, eine Physio-Therapeutin, Janos Geerhardt, den Abteilungsleiter der SGR, behandelte. Der überzeugte ihn, Kraftsport zu betreiben. „Das hat mir irgendwie gleich gelegen“, sagt Motzkus, der hofft, in der nächsten Saison für das Kraftdreikampf-Bundesligateam der SGR an den Start gehen zu können. „Das ist mein Ziel“, gibt er, der Muskelmann ohne Umschweife zu. Außerdem gebe es im Bankdrücken nur zwei, drei Wettkämpfe im Jahr. Zu wenig für den bayerischen Meister im Kraftdreikampf 2009 und Sechsten der deutschen Meisterschaft im Bankdrücken von 2008.
Obwohl er eingesteht, dass das Training „manchmal eine Quälerei ist“, liebt er seinen Sport ohne Wenn und Aber: „Dieses Gefühl, wenn du das Gewicht nach oben gebracht hast, das ist einfach der Hammer, einfach nur geil.“