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Fußball: Landesliga: Die Kickers kippen aus den Latschen

Fußball: Landesliga

Die Kickers kippen aus den Latschen

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    Ausgebremst: Die Würzburger Kickers (links Matthias Eichler) unterlagen bei den abstiegsbedrohten Bayern in Kitzingen (rechts Shawn Hilgert) überraschend mit 0:2.
    Ausgebremst: Die Würzburger Kickers (links Matthias Eichler) unterlagen bei den abstiegsbedrohten Bayern in Kitzingen (rechts Shawn Hilgert) überraschend mit 0:2. Foto: Foto: Michael Kämmerer

    Die Fans der Würzburger Kickers hatten sich für ihren Ausflug nach Kitzingen eine muntere Choreographie einfallen lassen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit reckten sie ein Spruchband nach oben, auf dem gepinselt stand: „Kitzis Trainer kann gut tratschen, wir siegen selbst in Badelatschen!“ Anschließend schmiss jeder von ihnen seine mitgebrachten Schlappen in die Luft. Es war eine Erinnerung an das Hinspiel am Dallenberg. Damals nach dem 1:1 hatte Bayern Kitzingens Trainer Thomas Latteier die finanziellen Möglichkeiten beider Klubs miteinander verglichen und festgestellt: „Die Kickers sind eine andere Kategorie als wir. Die kommen praktisch in Badeschlappen zum Spiel.“

    Der Einfallsreichtum der Würzburger Anhänger brachte Latteier diesmal zum Schmunzeln. „Das war eine lustige Aktion“, sagte der 43-Jährige: „Ich habe überlegt, ob ich mit Badelatschen vom Platz gehen soll.“ Es wäre ein persönlicher Triumphmarsch gewesen. Die Würzburger Parole vom Sieg in Sandalen war nämlich nicht zur Wirklichkeit geworden, genauso wenig wie der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz.

    „Wenn Rang zwei jemals ein Thema war, dann ist das ab heute erledigt“, sagte Kickers-Trainer Dieter Wirsching nach der leistungsgemäßen 0:2-Niederlage. Vor der Partie hatte er einen Taktik-Zettel in die Umkleidekabine gehängt. Darauf war zu lesen: „Bock auf Sieg = Heute Abend Platz 2!“ Anscheinend hatte keiner seiner Spieler richtig hingesehen. Wirsching bestätigte hinterher den Eindruck: „Wir waren nicht willig genug, um zu gewinnen.“ Zu keiner Zeit des Spiels war seine Mannschaft den vom Abstieg bedrohten Hausherren deutlich überlegen gewesen. Erst, als mit Cristian Dan ein dritter Stürmer aufs Feld ging, steigerte sich die Angriffsquote und verlagerten sich die Ereignisse in die Kitzinger Hälfte. Doch ihre besten Torabschlüsse hatten die Kickers bis dahin bereits verbraucht. Sergey Zimin nötigte Kitzingens Schlussmann Stefan Röser zu einem glänzenden Reflex (28.). Matthias Eichler und Benjamin Zierold wurden ebenso bravourös von Röser gestoppt (35., 38.). Ricardo Borba setzte einen Streifschuss an die Latte (50.).

    Die Kitzinger hatten sich keineswegs auf eine zerstörerische Defensivtaktik verständigt. Sie traten furchtlos auf, spielten bei hohem läuferischem Einsatz keck und variabel im Aufbau. „Ich wusste, dass es hier nicht einfach würde“, sagte Wirsching und erinnerte sich an die 19 von 24 Punkten, die Kitzingen auf eigenem Rasen geholt hatte. Die Gefahr für das Kickers-Tor hielt sich konstant aufrecht. Bayern-Stürmer Manuel Örtel etwa hob das Leder ein Stück zu weit (20.). Frank Wirsching musste gar Mathias Brunschs Kopfball von der Linie schlagen (32.). Je länger die Partie dauerte, desto selbstsicherer liefen die Kitzinger auf. Christopher Lenhart trat eine Freistoßflanke an den Fünfmeterraum. Örtel, in der Lücke zwischen Eichler und Schleßmann, drückte den Ball mit der Stirn zum 1:0 ins Netz (72.). „Ein solches Gegentor aus einer Standardsituation ist inakzeptabel und hat mit einer Spitzenmannschaft nichts zu tun“, sagte Wirsching. Die Chancen der Kitzinger wurden noch zahlreicher: Mehrere Konter, immer wieder initiiert von Tolga Arayici, liefen gegen die Kickers. Am Ende schloss der überragende und seit längerem vom Würzburger FV umworbene Arayici selbst zum 2:0 ab (89.). „Wenn wir in der Liga bleiben, wechsle ich nicht“, sagte der 21-Jährige. Nach dem Sieg sieht es besser denn je danach aus, als würde Arayici seinem Verein treu bleiben.

    Das Spiel in Zahlen

    Bayern Kitzingen – Würzburger Kickers 2:0 (0:0)

    Kitzingen: Röser – Brunsch – Soumah, Schwab – Baußenwein (83. Schöderlein), Stark, Schmidt, Arayici, Lenhart (72. Ryba) – Reiner (66. Hilgert), Örtel.
    Würzburg: Tsiflidis – Bauer, D. Schleßmann, Zierold, Graf – Eichler, Azizi, N. Wirsching (53. Dan), F. Wirsching – Zimin, Borba (80. Sokolowski). Tore: 1:0 Örtel (72.), 2:0 Arayici (89.). Schiedsrichter: Bode (Nürnberg). Zuschauer: 450.

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