Fussball
Bayernliga TSG Thannhausen – FC Würzburger Kickers 6:2 (3:2)
Es waren zentnerschwere Steine, die den Verantwortlichen und Fans der TSG Thannhausen vom Herzen fielen. Mit einem 6:2-Heimsieg über das nunmehr auch rechnerisch nicht mehr zu rettende Schlusslicht FC Kickers Würzburg brachten sich die Mindelstädter weitgehend in Sicherheit. Zum Ende der Serie von acht sieglosen Spielen trugen die abwehrschwachen Gäste ihren Teil bei und so bedurfte es keiner Glanzleistung der Gastgeber, den höchsten Saisonsieg bejubeln zu können. Gäste-Trainer Predag Uzelac war jedenfalls restlos bedient: „Mir fällt es mir schwer, über das Spiel zu reden. Ich bin maßlos enttäuscht. Wer so spielt wie wir – herzlos und kampflos – hat es nicht verdient, in der Bayernliga zu spielen. Mir tun nur unsere treuen Fans leid.“
Die hatten vor dem Anpfiff noch „Wir steigen ab, und ihr kommt mit“ gesungen. Und für ein paar Minuten schien es so, als sollten sie mit ihrer Prognose nicht ganz verkehrt liegen. Gerade mal acht Minuten waren gespielt, da erzielten die Kickers das Führungstor. Tobias Riedner setzte sich im TSG-Strafraum durch, scheiterte zwar an Keeper Sebastian Steidle, doch Pascal Kamolz vollendete zum 0:1. Dass die Gastgeber gar nicht erst in den Schockzustand fielen, dafür sorgte eine Minute später Ralf Zimmermann. Er versetzte auf der linken Seite zwei Würzburger, traf flach ins rechte Eck (9.). Fünf Minuten später war TSG-Torjäger Srdan Stevanovic zur Stelle und bugsierte den Ball aus elf Metern zur Thannhauser Führung unter die Latte.
Danach legte die Heimelf eine Zwischenpause ein und Manuel Degendorfer den in den Strafraum eingedrungenen Tobias Riedner. Schiedsrichter Florian Kornblum zögerte keine Sekunde und zeigte auf den Punkt, Miroslav Spizak (36.) verwandelte den Elfmeter sicher zum Ausgleich. Der erste Abschnitt einer Partie mit teilweise hohem Unterhaltungswert aber auch einigem Leerlauf, war damit noch nicht beendet. Vier Minuten vor der Pause wurde TSG-Spielmacher Stefan Selig gefoult, Ralf Zimmermann schlug einen seiner gefürchteten Freistöße und der Gefoulte selbst köpfte aus spitzem Winkel zum 3:2 ein.
Nach der Pause betrieben die Gäste gewissermaßen Selbstzerstörung. Ein klares Missverständnis zwischen Torwart und Abwehrspieler (52.) – Christian Streitel musste den Ball nur noch zum 4:2 ins leere Tor schieben. Auch beim 5:2 (70.) durch Stevanovic machten sich die Thannhauser einen groben Abwehrschnitzer der Würzburger zunutze. Als in der 55. Minute TSG-Keeper Steidle die richtige Ecke ahnte und einen Elfmeter von Spizak parierte, war Peter Struck der erste Gratulant. Struck hatte zuvor Kenan Doric unüberlegt attackiert und den Elfmeter verursacht. Die Würzburger hatten aber auch noch andere Gelegenheiten, um die Spannung zu erhalten, doch der Kopfball von Christian Salwicek (83.) landete nur am Pfosten und Pascal Kamolz (85.) scheiterte allein vor Torwart Steidle. Der Treffer zum 6:2-Endstand (85.) war eine Co-Produktion zweier Einwechselspieler: Michael Wieser passte diagonal zu Max Gauder und der vollendete per Flachschuss.
Thannhausen: Steidle – Struck, Dischl, Degendorfer – Streitel (78. Gauder), Berchtold, Winzig (84. Jaut), Selig, Zimmermann – Geldhauser (65. Wieser), Stevanovic. Würzburg: Najemnik – Kirchner, Spizak, Wießmann (52. Salwiczek), Droszcz – Maus, Vujevic, Riedner (62. Heilmann), Eichler, Doric (80. Zehnder) – Kamolz.
Tore: 0:1 Kamolz (8.), 1:1 Zimmermann (9.), 2:1 Stevanovic (14.), 2:2 Spizak (36./FE), 3:2 Selig (41.), 4:2 Streitel (49.), 5:2 Stevanovic (76.), 6:2 Gauder (85.). Bes. Vork.: Steidle (TSG/55.) hält Foulelfmeter von Spizak. Schiedsrichter: Kornblum (Chieming). Zuschauer: 450.