Tischtennis
Champions League, Männer, Viertelfinale, Hinspiel TTC Müller Frickenhausen/Würzburg – Royal Villette Charleroi (Sonntag, 15 Uhr, s. Oliver Arena)
Sonntag, 19. Juni 2005: Petr Korbel, tschechischer Tischtennis-Profi in Diensten von Müller Würzburger Hofbräu, ballt die Faust und schreit seine Freude heraus. Gerade hat er den Chinesen Ma Wenge bezwungen, den entscheidenden Punkt im Finale gegen Frickenhausen geholt – Würzburg ist deutscher Tischtennis-Meister! In der s. Oliver Arena feiern 2500 Fans mit der Mannschaft, eine Zuschauerzahl, die bei keinem Tischtennis-Spiel in Würzburg auch nur annähernd wieder erreicht wurde.
Am Sonntag kehrt der Weltranglisten-38. Korbel an die Stätte seines großen Erfolges zurück. Allerdings steht er nicht mehr für Würzburg an der Platte. Nach einem zweijährigen Gastspiel bei Borussia Düsseldorf schlägt er seit dieser Saison für den belgischen Klub Royal Villette Charleroi auf. Doch nicht nur in Sachen Vereinszugehörigkeit des Tschechen hat sich seit dem Würzburger Titelgewinn einiges geändert. Kooperieren doch die Würzburger mittlerweile ausgerechnet mit jenem Verein, gegen den man im Finale um den deutschen Titel triumphiert hatte. Nach Ablauf der Saison 2007/2008 wurde der TTC Müller Frickenhausen/Würzburg aus der Taufe gehoben, der am Sonntag sein Hinspiel der Champions League gegen Charleroi in der s. Oliver Arena austrägt.
Die Fans dürfen sich auf Tischtennis der Weltklasse freuen. Denn mit Charleroi gastiert der erfolgreichste europäische Verein in Würzburg. Neben Korbel werden für den fünfmaligen Champion-League-Sieger (2001, 2002 bis 2004, 2007) der Belgier Jean-Michel Saive (Weltrangliste = WR 45) sowie der Kroate Andrej Gacina oder der Chinese Wang Jian Jun an den Tisch gehen. Der gastgebende TTC wird neben Spitzenspieler Tan Ruiwu (WR 34), wohl den amtierenden Mannschaft-Europameister Bastian Steger (WR 41) und den 17-jährigen Ex-Jugendweltmeister Kenta Matsudaira aufbieten.
Trotz des hochkarätigen Gegners hat man beim TTC den Einzug ins Halbfinale der Tischtennis-Königsklasse beileibe nicht abgehakt: „Mit Charleroi haben wir eine Mannschaft zu Gast, die nicht unschlagbar ist“, gibt sich TTC-Manager Christoph Reuhl optimistisch. Ein Sieg in Würzburg würde seinem Klub eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel in Belgien bescheren.
Freier Eintritt für jeden zweiten Fan
Bei Frickenhausen/Würzburg hofft man auch auf Unterstützung durch die zuletzt ausgebliebenen Fans – gerade einmal 60 Zuschauer verloren sich vor zwei Wochen beim Bundesliga-Auftritt des TTC in der s. Oliver Arena. Um für eine bessere Kulisse zu sorgen, haben sich die TTC-Verantwortlichen etwas einfallen lassen: Der Eintritt ist am Sonntag für jeden zweiten Zuschauer frei, jeder zahlende Zuschauer erhält eine Freikarte für eine Begleitperson. Für Jugendliche unter zehn Jahren ist der Besuch ohnehin kostenlos.