Jedes Mal, wenn auf der Leinwand „Ready – Set – Row“ zu lesen und der Ruf aus den Lautsprechern zu hören ist, kocht das Forum des Deutschhaus-Gymnasiums in Würzburg fast über. Eltern und Kinder, Großeltern und Lehrer übertönen sich bei den Schülerwettbewerben gegenseitig, um ihre Liebsten und deren Klassenkameraden anzufeuern.
Sie sind eingeladen zum „Ready to Rock'n'Row“-Tag, den Ruder-Ergometer-Meisterschaften – sprich: zum Rudern auf dem Trockenen. Organisiert wurde das Ganze von den Schülern der Deutschhaus-Sportakademie der elften und zwölften Klasse, denen neben der Schule Zeit für Leistungssport gegeben werden soll. Die 15 Jungen und Mädchen dachten sich das Konzept aus und begleiten ihr Projekt den Tag über: „Wir wollen den Leuten mit diesem Tag den Spaß am Sport vermitteln“, erklären Juliane März und Marc Bermüller aus dem Organisationsteam.
Um 10 Uhr eröffnen sie die Veranstaltung mit den ersten offenen unterfränkischen Ergometer-Meisterschaften. Zu Gast sind auch Mannschaften aus Nürnberg, Erlangen und Bamberg. Die insgesamt 15 Wettbewerbe, aufgeteilt nach Geschlecht und Altersklassen gewinnen zum größten Teil Würzburger Teams. Acht Wettbewerbs-Erfolge holt sich der Würzburger Ruderverein Bayern, drei gehen an die Sportler des Akademischen Ruderclubs. Den Sieg bei den Männer Masters sichert sich Hermann Greß (Würzburger RV Bayern), bei den Frauen gewinnt Petra Schirmer (RC Zellingen).
Jubel brandet los, als Jakob Bär den bestehenden Weltrekord seiner Altersklasse der Zwölfjährigen bricht. Er rudert in 30 Minuten 7129 Meter und überbietet damit ein ungarisches Kind um 25 Meter. Es folgen die Staffelwettbewerbe, bei denen vier Sportler je 250 Meter nacheinander an einem Gerät bewältigen müssen.
Ein Höhepunkt ist die angekündigte Olympiastaffel. Als Einlage gedacht, tun sich unverhofft Herausforderer in einer unterfränkischen Renngemeinschaft namens Mainfranken Racing Rowingteam hervor. Die Ruder-Olympioniken Tobias Müller (Atlanta 96), Hermann Greß, Dieter Göpfert (beide Los Angeles 1984) sowie Deutschhaus-Lehrer und Sportakademie-Leiter Roland Händle (Sydney 2000) unterliegen den aktuellen Hochleistungssportlern, für die unter anderem der Dritte der Juniorenweltmeisterschaften, Moritz Bock, und Vize-Hochschuleuropameister Emil Wendeler antreten.
Danach rudern zuerst die Schüler jeder Jahrgangsstufe, anschließend die Lehrer als Fachschaftsteams in Viererstaffeln. Für die Schüler geht es dabei nicht nur um die Ehre auf dem Pausenhof – es ist auch ein weiterer Wandertag zu gewinnen. Sieger wird die Klasse, die am meisten Fans mitgebracht hat. Zum Abschluss messen sich die Sponsoren des erfolgreichen Sporttages in einem Firmenwettbewerb. Sieger wird das Team der Firma „Roth“ aus Erlabrunn.
Lehrer Händle ist am Ende des Ready to Rock'n'Row-Tages stolz auf seine Akademieschüler: „Sie sind nicht nur besonders sportlich talentiert, sondern auch bei der Umsetzung einer solchen Projektidee“, so der Sport- und Mathematiklehrer.