Tischtennis, Oberliga Bayern Männer
TG Würzburg-Heidingsfeld – TV Etwashausen 8:2
Nach dem 10:0-Sieg des TV Etwashausen im Hinspiel war auf den ersten Blick nicht zu erwarten, dass beim zweiten unterfränkischen Duell in der Tischtennis-Oberliga zwischen diesen beiden Klubs das Pendel fast komplett umschlagen würde. Doch während die Heidingsfelder im vergangenen Oktober krankheitsbedingt nur eine Rumpftruppe nach Kitzingen schicken konnten, traten sie diesmal komplett an – und zu Hause. Am Wiesenweg setzte sich das TG-Quartett mit 8:2 durch.
Mehr als drei Jahre ist es inzwischen her, dass die Hätzfelder eine Heimpleite kassierten. Daran haben auch die beiden Aufstiege nichts geändert. In ihrer ersten Oberliga-Saison stehen in heimischer Halle bisher fünf Siege und ein Unentschieden zu Buche. Woran liegt es, dass sie dort Spitzenteams wie Haiming (7:3), Schwabhausen (5:5) oder jetzt Etwashausen zu Fall bringen?
Heidingsfeld liegt nach beiden Doppeln überraschend in Führung
"Unser Publikum bringt die entscheidenden Prozente", vermutet der stellvertretende Abteilungsleiter Peter Staniura. "Die Leute hier hinten auf der Bank oder auch dort drüben auf den Stühlen fiebern richtig mit. Das spüren unsere Jungs." Stanuira sagt's und jubelt im gleichen Moment über einen erfolgreichen Ballwechsel des Doppels Adrian Jankowiecki und Roman Muhin.
Damit deutete sich die erste Überraschung des Abends an. Den Heidingsfeldern standen Kamil Michalik und Nachwuchstalent Linus Dreykorn, im vergangenen Sommer aus dem Nürnberger Stadtteil Kornburg nach Kitzingen gewechselt, gegenüber. Immer wieder ließ das Gastgeber-Doppel seine Gegenüber mit strammen Vorhandschlägen alt aussehen. "Ich hatte allenfalls mit einem 1:1 gerechnet", so Stanuira, der sich nach den Doppeln über ein 2:0 freuen konnte.

Im vorderen Paarkreuz ließ der Heidingsfelder Spitzenspieler Alexander Fischer, früher unter anderem in der zweiten Liga aktiv, Dreykorn anschließend nicht den Hauch einer Chance. Dass dann auch Jankowiecki gegen Michalik in fünf umkämpften Sätzen triumphierte, war schon ziemlich erstaunlich. Schiedsrichter Jürgen Zentgraf vom TSV Jahn Würzburg stellte die Anzeigetafel somit auf 4:0.
Günzel beschreibt "eine ungewohnte Ball-Tisch-Kombination"
"Dadurch konnten wir auch im hinteren Paarkreuz befreit aufspielen", sagte ihr Mannschaftsführer Alexander Alsheimer. Dort bezwang sein Teamkollege Muhin den Schlacks Bastian Herbert in fünf Sätzen, während Alsheimer selbst gegen Felix Günzel unterlag. Doch den entscheidenden sechsten Punkt für Heidingsfeld holte Fischer nur wenig später mit einem 3:1 gegen Michalik.
Für den TV Etwashausen sind die Wiederaufstiegsträume nach der dritten Pleite in den vergangenen vier Spielen endgültig zerplatzt. "Ja, das stimmt. Mit diesem Gedanken haben wir uns aber schon länger angefreundet", erklärt Günzel, der beide Punkte für den TVE holte. Als Gründe für die deutliche Niederlage in Heidingsfeld nannte der Linkshänder den aktuell, vor allem beruflich bedingt, geringen Trainingsaufwand und eben die Heimstärke des Gegners.
"Es ist echt nicht einfach, hier zu bestehen. Das liegt auch an der ungewohnten Ball-Tisch-Kombination", erklärte Günzel. "Die Bälle werden schnell, und man bekommt nicht so viel Spin hinein." Dazu hätten die Heidingsfelder diesmal stark aufgespielt: "Bei uns dagegen ist die Luft schon ein wenig raus", gestand der angehende Gymnasiallehrer.
Heidingsfeld kann den Klassenerhalt am nächsten Samstag sichern
Dennoch wolle seine Mannschaft die Saison "natürlich ordentlich zu Ende bringen". Drei der vier noch ausstehenden Partien bestreiten die Etwashäuser in der heimischen Florian-Geyer-Halle. Die Heidingsfelder können ihren anvisierten Klassenerhalt schon am nächsten Samstag so gut wie erreichen. Dann treten sie nacheinander gegen den TSV Starnberg (14 Uhr) und bei Bayern München II (18.30 Uhr) an – allerdings jeweils auswärts.
Heidingsfeld, Doppel: Alexander Fischer/Alexander Alsheimer 1:0, Adrian Jankowiecki/Roman Muhin 1:0. Einzel: Fischer 2:0, Jankowiecki 2:0, Muhin 1:1, Alsheimer 1:1.
Etwashausen, Doppel: Felix Günzel/Bastian Herbert 0:1, Kamil Michalik/Linus Dreykorn 0:1. Einzel: Michalik 0:2, Dreykorn 0:2, Günzel 2:0, Herbert 0:2.