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Fußball: Bayernliga: Kein Tag der offenen Tür auf dem Rasen

Fußball: Bayernliga

Kein Tag der offenen Tür auf dem Rasen

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    Wenn sich der Gegner nicht abschütteln lässt: Benjamin Schömig, neuer Kapitän und erster Saison-Torschütze des Würzburger FV, versucht sich in dieser Situation gegen den Burglengenfelder Lukas Rothut (links) durchzusetzen.HEIKO BECKER
    Wenn sich der Gegner nicht abschütteln lässt: Benjamin Schömig, neuer Kapitän und erster Saison-Torschütze des Würzburger FV, versucht sich in dieser Situation gegen den Burglengenfelder Lukas Rothut (links) durchzusetzen.HEIKO BECKER Foto: Foto:

    Der erste Bayernliga-Treffer ist erzielt, der erste Punkt auf dem Habenkonto: Freuen konnte sich darüber beim Würzburger FV am Samstagabend allerdings kaum jemand. Denn gegen den ASV Burglengenfeld war der erste Saisonsieg nach zuvor drei Niederlagen fest eingeplant gewesen. Bereits an diesem Mittwochabend müssen die Zellerauer bei Jahn Forchheim antreten.

    Auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei an der Mainaustraße war am gestrigen Sonntag der Tag der offenen Tür. Der benachbarte WFV hatte bereits am Samstag ab der Mittagszeit seine Tore fürs Familienfest geöffnet, mehrere hundert Besucher waren gekommen. Dagegen waren die gegnerischen Fußballtore für die Blauen angesichts von null eigenen Treffern bis dato wie versperrt. Doch nach fünf gespielten Minuten öffneten sich auch sie. Der flotte Patrick Hofmann spielte den Ball von außen zurück in den freien Raum. Benjamin Schömig erzielte mit einem abgefälschten Schuss die zeitige WFV-Führung. Der vermeintliche Grundstein für den Tag der offenen Tür auf dem Rasen war also gelegt. Dass sich das Aluminiumtor genauso schnell wieder schloss, wie es sich geöffnet hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner der über 400 Zuschauer ahnen.

    „Wir haben uns heute alle einen Dreier gewünscht. Dafür braucht es Tore. Unser Treffer fiel dann auch schon früh. Das sollte einer Mannschaft eigentlich Sicherheit geben“, kommentierte WFV-Trainer Christian Graf.

    Roter Faden reißt früh

    Auch sein als Torschütze erfolgreicher Kapitän tat sich schwer zu erklären, warum es nach einer Viertelstunde einen Bruch im Spiel gegeben hatte. „Wir haben irgendwie den roten Faden verloren“, sagte Schömig. Die kecken Aufsteiger aus der Oberpfalz, die größtenteils seit Bezirksliga-Tagen zusammenspielen, kamen jedenfalls stärker auf – nicht nur, aber auch bei Standardsituationen. So führte ein Eckball zum Ausgleich. WFV-Torwart Stefan Kunze ließ das Leder nach vorne abprallen, ASV-Kapitän Matthias Gröger köpfte ins offene Tor – 1:1 (23.). „Als Spielführer versucht man natürlich mit gutem Beispiel voranzugehen und die Mitspieler mitzureißen. Doch wir haben keinen rechten Zugriff mehr aufs Spiel bekommen. Bei unseren Chancen hat dann auch das nötige Glück gefehlt“, befand Schömig.

    Gäste-Trainer Matthias Bösl sollte später in seinem ihm eigenen oberpfälzischen Dialekt von „einem gerechten Unentschieden mit leichten Vorteilen für den Gastgeber“ sprechen. „Die Tore sind aus glücklichen und unübersichtlichen Situationen heraus entstanden“, so Bösl weiter. „Danach waren beide Mannschaften bestrebt, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Wenn in der zweiten Halbzeit – egal auf welcher Seite – das 2:1 fällt, ist das Ding durch.“ Man hätte sich mit Bösl und seinen Mannen nach dem Spiel anfreunden können. Man hätte fachsimpeln und sich gemeinsam über die nächsten Gegner austauschen können. Alleine, beim WFV war der Tag der offenen Tür, der so schön begonnen hatte, spätestens mit dem Abpfiff gelaufen. Ein Tor und ein Punkt aus vier Spielen: Trotz durchaus guter Ansätze ist die Mannschaft bislang alles in allem ihre Bayernliga-Tauglichkeit schuldig geblieben. „Man hat gesehen, dass uns in der Offensive die Möglichkeiten fehlen“, sagte Graf. Bestes Beispiel war die Einwechslung von Simon Heim nach einer knappen Stunde. Erst zehn Tage zuvor hatte er sich in der Partie gegen Alemannia Haibach einen Muskelfaserriss zugezogen.

    Das Comeback kam zu früh, nur sieben Minuten nach seiner Hereinnahme musste Heim wieder runter (64.). Der 20-jährige Jannik Fischer mühte sich im Sturmzentrum zwar redlich, mehr als ein Pfostenschuss wollte aber nicht herausspringen (70.).

    Die Fans nahmen es mit Galgenhumor und machten sich ihren eigenen Reim: „Wir ham kein Strom. Wir ham kein Geld. Wir ham kein Stürmer auf dem Feld.“ Hinzu kommen viele angeschlagene Spieler, deren Zustand sich in einem qualitativ eher dünn besetzten Kader doppelt negativ bemerkbar macht. „Wir müssen die Schlüsselspieler möglichst schnell fit bekommen, damit sie 90 Minuten Gas geben können“, sagte Graf. Am besten schon bis Mitte der Woche, wenn in Forchheim das nächste Match ansteht.

    Die Statistik des Spiels

    Würzburger FV – ASV Burglengenfeld 1:1 (1:1)

    Würzburg: Kunze – Schmidt, Schäffer, Drösler, Kutz – Hofmann (57. Dees), Istrefi, Schömig, de Chavez – Tahir (57. Heim, 64. Hänschke), Fischer.

    Burglengenfeld: M. Epifani – Schihada, Sander, Schnaus, Müller – Fuchs, Gröger, Zempelin, Pfaffenroth (72. Dimespyra), Rothut - B. Epifani.

    Tore: 1:0 Schömig (5.), 1:1 Gröger (23.).
    Schiedsrichter: Windisch (Heßdorf).
    Zuschauer: 420.

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