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Leichtathletik: Leichtathletik – die Revolution?

Leichtathletik

Leichtathletik – die Revolution?

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    Geteilte Freude ist doppelte Freude: Das gilt auch für die Kinder in der Leichtathletik.
    Geteilte Freude ist doppelte Freude: Das gilt auch für die Kinder in der Leichtathletik. Foto: Foto: Imago

    Augenscheinlich ist es eine flotte und gute Idee, die der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) neuerdings bundesweit durchsetzen möchte. Weg vom reinen Leistungsgedanken, hin zum Bewegungsspaß. So sollen Kinder künftig mit neuer Leidenschaft Leichtathletik betreiben.

    Eigentlich, so sagt Otwin Hack, erster Vorsitzender und Schulwart des Bezirks Unterfranken im Bayerischen Leichtathletik-Verband, eigentlich ist das, was der Deutsche Leichtathletik-Verband als große Neuheit verkauft, bereits alt: „Seit 15 Jahren werden für Grundschüler bei Kreissportfesten Mannschaftswettbewerbe durchgeführt.“ Was nicht heißen soll, dass die neue – in einer Erprobungsphase befindliche – Form der Leichtathletik alt oder gar überholt ist. „Nein“, sagt der Rimparer Hack, „das Konzept ist wirklich gut. Aber wie es nun durchgeführt werden soll, das ist die Frage.“

    Zur Erklärung: Fortan beginnt die „richtige“ Leichtathletik mit dem zwölften Lebensjahr. Dann sollen erst Zeiten, Weiten und Höhen gemessen werden. Jüngere Kinder werden in die Altersklassen U 8, U 10 und U 12 gesteckt – und die sollen sich in Mannschaftswettbewerben messen.

    Es hat umfangreiche Untersuchungen in den letzten Jahren gegeben, wie Kinder an die Leichtathletik herangeführt werden sollen. Die DLV-Funktionäre kamen schließlich zur Erkenntnis, dass die Leichtathletik im Kinderalter (bis einschließlich elf Jahre) dringend eine Veränderung benötigt, um speziell für diesen Altersbereich diese Sportart wieder interessanter zu machen.

    Also hieß es: Weg vom starren 50 Meter Sprint, Weitsprung und Ballwurf – denn diese Wettkämpfe hatten bislang zur Folge, dass viele Kinder relativ einseitig exakt auf diese Disziplinen trainiert wurden. Eine vernünftige und breite Grundausbildung gab's nur in den seltensten Fällen. Mit dem neuen variablen System sollen gerade im Hinblick auf später (ab zwölf Jahre) weitaus bessere Voraussetzungen geschaffen werden, die Bewegungsformen für die verschiedenen Disziplinen umzusetzen.

    Und was ist neu? Es gibt ab 2013 nur noch Mannschaftswettbewerbe, die jeweils aus zwei Jahrgängen, Buben und Mädchen gemischt, bestehen. Denn – so haben Untersuchungen gezeigt – über das Team wird der Wettkampf viel spannender und interessanter. Die einzelnen Disziplinen können künftig je nach Veranstalter unterschiedlich ausgeführt werden.

    Das neue Wettkampfkonzept

    Die Kinder sollen mit Wettkämpfen aus den Bereichen Lauf, Sprung und Wurf spielerisch an den Leichtathletiksport herangeführt werden. Statt wie bisher bisher Weitwurf oder Weitsprung wird künftig auf Bewegungsfeldern Stadioncross, Medizinball-Stoßen, Tandem-Team-Biathlon oder Hindernis-Pendelstaffel verlangt. Da hierbei aufgrund der Wettkampfauslegung hauptsächlich der Teamaspekt im Vordergrund steht, werden die individuellen Leistungen zwar noch weiterhin erfasst, aber am Ende zählt dann nur die Mannschaftsleistung, für die die jungen Sportler dann ausgezeichnet werden. Letztlich sei aber bei einer Studie des DLV herausgekommen, dass Kinder keine Einzelkämpfer sind und sich zusammen mit ihren Freunden wohler fühlen.

    „Es sind nicht alle begeistert, aber wir werden das Konzept anbieten und dann mal schauen wie es ankommt“, sagt Hack, der allerdings auch logistische und personelle Probleme sieht: „Es ist doch so, dass sich die Trainer jetzt neben dem normalen Leichtathletiktraining auch noch um die Organisation dieser neuen Form kümmern müssen. Es werden viel mehr Leute zum Aufpassen gebraucht. Ich denke, es wird nicht leicht sein, das Konzept in die Tat umzusetzen. Es wird einfach von oben bestimmt. Die Anforderungen werden nun größer, und auch die benötigte Zahl der Trainer steigt. Außerdem müssen wir nun das erforderliche Material – Fahrradreifen oder Bananenkisten – besorgen.“

    Kinderleichtathletik

    Das neue Wettkampfprogramm wurde vom Deutschen Leichtathletikverband bereits für das Jahr 2012 als Alternative zum bisherigen beschlossen, ab 2013 gilt es nur noch, dieses anzuwenden. Welche Disziplinen gibt es künftig? Die neue Wettkampfform besteht aus drei Bereichen: Laufen – Springen – Werfen. In jedem Bereich bestehen etliche Auswahlmöglichkeiten, wie die Disziplinen ausgeführt werden.
    Beispiel Laufen: 30 m, 40 m oder 50 m Sprint aus verschiedenen Lagen, Hoch-/Kauerstart. Hindernis-Sprint-Pendel-Staffel, z. B. 6 x 30 m/50 m, Biathlon-Staffel mit Strafrunden.
    Beispiel Springen: Zielweitsprung, Hoch-Weitsprung, Weitsprungstaffel, Additionsweitsprung, Wechselsprünge, Stabweitsprung, Schersprung.
    Beispiel Werfen: Schlagwurf (Einschrittwurf, 3er-Rhythmus), Druckwurf, Stoßen, Drehwurf, verschiedene Wurfgeräte wie Heuler, Schaumstoffspeere, verschiedene Bälle.

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